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Einzelhandel: Gedämpfter Optimismus

Von FashionUnited

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Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland ist am Einzelhandel bisher vorbeigegangen. Trotzdem blickt die Branche einigermaßen positiv in die Zukunft. Dieses Fazit zog der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) auf seiner Frühjahrspressekonferenz am Donnerstag.

"Der Einzelhandel ist traditionell ein Spätstarter im Geleitzug der Konjunktur. Vom Aufschwung hat der Handel bisher noch nichts gespürt," erklärte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in Düsseldorf. Dies zeige der Rückblick auf das vergangene Jahr: "Der klassische Einzelhandel hat trotz der Sonderfaktoren Fußballweltmeisterschaft und vorgezogener Käufe nominal gerade einmal 0,5 Prozent mehr umgesetzt als 2005. Insgesamt wurde im vergangen Jahr ein Umsatz von 392 Milliarden Euro erzielt. Rechnet man die Preissteigerungsrate heraus, dann haben wir 2006 exakt das Niveau des Vorjahres erreicht," so Sanktjohanser weiter.

Mit dem zweiten Halbjahr 2006 sei der Einzelhandel "im Großen und Ganzen zufrieden" gewesen. Immerhin 44 Prozent der befragten Einzelhändler konnten laut der aktuellen Konjunkturumfrage des HDE, deren Ergebnisse am Donnerstag vorgestellt wurden, in diesem Zeitraum ihre Umsätze im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum steigern. Der Vorzieheffekt angesichts der Mehrwertsteuererhöhung sei jedoch nicht so deutlich ausgefallen wie erwartet, erläuterte Sanktjohanser. Lediglich langlebige Konsumgüter hätten sich im Dezember deutlich besser verkauft.

Für 2007 sind die Erwartungen der Branche nicht zuletzt angesichts der Mehrwertsteuererhöhung durchwachsen: 32 Prozent der vom HDE befragten Einzelhändler erwarten demnach im ersten Halbjahr 2007 einen Umsatzzuwachs. 41 Prozent rechnen mit Umsätzen auf Vorjahresniveau. 27 Prozent gehen von einem Rückgang aus.

Auf der Basis dieser Ergebnisse bekräftigte Sanktjohanser die Prognose des HDE für das Gesamtjahr: "Ich glaube nach wie vor, dass wir 2007 ein nominales Plus zwischen einem halben und einem Prozent erreichen können. Nach Abzug der vor allem mehrwertsteuerbedingten Preissteigerung werden wir real aber sicher unter dem Vorjahrsniveau bleiben," erklärte er.

Doch nicht nur auf die Umsatzentwicklung in der Branche erwartet der HDE-Präsident negative Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung: "Sie trifft uns sehr viel härter bei den Gewinnen, da sie nur begrenzt und mit zeitlichem Verzug in den Verkaufspreisen weiter gegeben werden kann. Folgen für Investitionen und Beschäftigung im Einzelhandel sind dann unausweichlich," so Sanktjohanser.

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