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Fashion Week Berlin: Viel Lob und wenig Tadel

Von FashionUnited

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Die am vergangenen Sonntag in Berlin zu Ende gegangene Fashion Week stieß bei einem Großteil der Beteiligten auf positive Resonanz. Sowohl auf Seiten der Messeveranstalter Premium und Ideal, als auch bei Ausstellern, Showveranstaltern, Besuchern und den beteiligten Unternehmen konnte das neue Konzept grundsätzlich überzeugen, Kritik kam nur im Einzelfall auf. Auch das neue Showkonzept des Automobilherstellers Mercedes Benz in Zusammenarbeit mit der New Yorker Agentur IMG, das erstmals das Brandenburger Tor in den Mittelpunkt der Fashion Week stellte, fand vor allem unter den internationalen Gästen große Zustimmung.

Kinderkrankheiten tauchten hingegen vor allem in der Gesamtkoordination der Modewoche auf, das Großevent erstreckte sich über zu viele Einzelaktionen, die untereinander kaum vernetzt waren. Auch das deutsche Vorzeigelabel Boss, das am Donnerstag Abend die wohl aufsehenerregendste Aftershowparty in der Russischen Botschaft Unter den Linden veranstaltete und dafür Gerüchten zufolge knapp 2,5 Millionen Euro ausgab, hatte etliche Mängel in der Zusammenarbeit mit IMG definiert und stellt aufgrund dessen sogar ein weiteres, direktes Engagement zur Berlin Fashion Week in Frage.

Mit der Einbindung der IMG hat die Berliner Modewoche zwar einen ordentlichen Glamour-Schub erfahren, ist aber zugleich auch etwas elitärer geworden. Vor allem lokale Medien bemängelten den fehlenden Zugang der Normalbevölkerung. In der Tat gruppierten sich rund um das Veranstaltungsgelände am Brandenburger Tor täglich große Menschenansammlungen, die gerne an dem Zirkus der Eitelkeiten teilgenommen hätten. Andererseits ist dies international gängige Praxis, exklusive Shows für ein ausgewähltes Publikum zu veranstalten.

Zussammenfassend lässt sich sagen, dass Berlin nach dem Rückzug der Bread & Butter Tradeshow seine wohl letzte Chance genutzt, hat, um sich im internationalen Wettbewerb der Modestandorte mit einem eigenen Konzept zu profilieren. Die Mischung aus großen Namen und hoffnungsvollen, lokalen Designern erwies sich als durchaus praktikabel und wurde allgemein gelobt.

Für die nächste Ausgabe der Berlin Fashion Week, die im Januar stattfinden soll, haben bereits weitere Schwergewichte wie Karl Lagerfeld ihre Teilnahme in Aussicht gestellt. Lokalpatrioten wie Michael Michalsky gehen sogar von einer Signalwirkung aus, die in den vergangenen Tagen in die Welt geschickt worden sei. "Berlin wird immer geiler, das war nur der Anfang" ist sich der Stardesigner sicher. Ein ebenso enthusiastisches Bekenntnis zum Standort Berlin steht vom Hauptsponsor des Spektakels, Mercedes Benz und IMG allerdings noch aus.

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