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Erste „Miss Wheelchair World“ kürt Schönheiten im Rollstuhl

Von Simone Preuss

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24 Rollstuhlfahrerinnen aus 19 Ländern trafen sich in der letzten Woche zu einer ganz besonderen Veranstaltung in der polnischen Hauptstadt Warschau - der ersten „Miss Wheelchair World“, bei der nicht nur gutes Aussehen zählte, sondern auch Persönlichkeit und soziales Engagement. Die 23-jährige Sozialpädagogik- und Psychologiestudentin Alexandra Schischikowa wurde zu ersten „Miss Rollstuhl“ gewählt, gefolgt von der Südafrikanerin Lebohang Monyatsi an zweiter Stelle und der Polin Adrianna Zawadzinska auf dem dritten Platz. Weitere Titel wurden an hervorstechende Perönlichkeiten vergeben, etwa „Miss Smiles“ an Model und Fußballspielerin Nadjet Meskine aus Frankreich.

„Es ist egal, wer die Krone bekommt. Wir sind alle Gewinner", fand die 28-jährige Maria Diaz aus Chile, eine professionelle Rollstull-Tennisspielerin. „Es ist die erste Chance überhaupt, der Welt zu zeigen, dass wir alles tun können, was wir wollen", fügte sie hinzu. Sie bekam später die Titel „Miss Activity“ und „Miss Lifestyle Designers“ verliehen.

Alle gewinnen bei der ersten „Miss Rollstuhl“-Wahl

Und ihre Lebenslust haben die 24 jungen Frauen bewiesen, die dem Schicksal trotzten und trotz widerer Umstände nicht aufgaben. So wurde Diaz zum Beispiel vor zehn Jahren von einem Fremden angeschossen und sitzt seitdem im Rollstuhl; Mirande Bakker aus den Niederlanden wurde das Opfer eines Ärztefehlers, während die kineologische Therapeutin Beata Jalocha aus Polen seit 2013 im Rollstuhl sitzt, als ein Selbstmörder, der in seinen Tod sprang, auf ihr landete.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der in Polen ansässigen Only One Foundation, die von der Jury-Vorsitzenden und ebenfalls im Rollstuhl sitzenden Katarzyna Wojtaszek-Ginalska geleitet wird. Ziel sei es, „das Bild von Frauen in Rollstühlen zu verändern, damit sie nicht nur auf diese Eigenschaft reduziert werden“, sagte sie. „Nicht das Aussehen zählt am meisten. ... Wir haben vor allem auf ihre Persönlichkeit geachtet, ihre täglichen Aktivitäten, ihr Engagement, ihr Sozialleben, ihre Pläne.“

Die Teilnehmerinnen der „Miss Wheelchair World“ wurden zuvor entweder in nationalen Wettbewerben gekürt oder, wo es diese nicht gibt, von Nichtregierungsorganisationen ausgewählt. Sie mussten sich in landestypischen Trachten präsentieren, aber auch in Cocktail- und Abendkleidern und mussten in einer Showeinlage sogar zu zuvor einstudierten Choreographien tanzen - entweder aus eigener Kraft oder mit einem Assistenten.

Die Only One Foundation hatte zunächst vier Schönheitswettbewerbe in Polen veranstaltet, bevor sie sich mit Unterstützung der Warschauer Stadtverwaltung auf die internationale Bühne wagte. Außer den drei 'Miss Wheelchair World'-Titeln wurden acht weitere Titel verliehen, nämlich außer den oben genannten auch „Miss Individuality“ an Oksana Kononets aus der Ukraine, „Miss Charm“ und „Miss Foto“ an die zweite stellvertretende „Miss Wheelchair World“ Adrianna Zawadzińska, „Miss Kindness“ an Vahen King aus Kanada und „Miss Popularity“ an Rajalakshmi Shankar Janardhana Murthy aus Indien. Es gab keine Teilnehmerin aus Deutschland.

Foto: Krystian Dobuszynski / NUrPhoto / AFP

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