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Mode hinter den Bergen

Von FashionUnited

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Was aus der Schweiz kommt, ist solide, langlebig und schmeckt - wie Käse und Schokolade - nach Qualität. Aber Mode? Dieses flüchtige und schnelle Medium assoziiert man nicht unbedingt mit der Heimat von Heidi. Das wissen die Schweizer, aber viele wissen auch, dass es eine ganze Menge Designer gibt, die gut genug sind, um in Modehochburgen wie Paris, New York und Tokio zu bestehen.

Und genau das kann man sich von heute an bis Sonntag (16. bis 19. Oktober) in Zürich anschauen. Denn die Agentur für Schweizer Modedesign, Quer, veranstaltet den Salon Femme et Homme. An vier Tagen wird im EWZ Unterwerk Selnau in der Zürcher Innenstadt Mode von Designern wie Daniel Herman, Amok, Heinrich Brambilla und Lela Scherrer gezeigt. Insgesamt 45 Designer-Kollektionen können vor Ort angeschaut und gekauft werden, dazu kommen fünf Fashionshows.

Mit Trachten hat das wenig zu tun, was im EWZ Unterwerk präsentiert wird. Das mag damit zusammenhängen, dass es die meisten Schweizer, was sie den erfolgreichen deutschen Designern nicht unähnlich macht, ins Ausland zieht. Entweder um gleich in Antwerpen oder in London zu studieren oder aber, um bei bekannten Designern zu arbeiten. Kann man Schweizer Design erkennen? Die Zürcher Fashion-Agentur Quer vertritt über 30 Label aus der Schweiz in ihrem Showroom. Mirjam Schubert von Quer weiß also, wovon sie spricht: "Keiner kauft dir hier ein T-Shirt für 200 Franken ab, das schon vorm ersten Tragen auseinanderfällt." Von einem Schweizer Designer wird erwartet, dass er hochwertig arbeitet und nur die besten Materialen verwendet. "Alles andere ist unglaubwürdig", sagt Mirjam. In der Schweiz verkauft sich kein Trash. Was vielleicht in Berlin funktioniert, wäre in Zürich sicher ein Ladenhüter. Die Schweizer sind wertkonservativ, sie geben für ein Kleidungsstück, im Gegensatz zu den Deutschen, viel Geld aus, wenn sie es dafür lange Zeit tragen können.

Wie die Entwürfe von Heinrich Brambilla. Der Designer verarbeitet luxuriöse Stoffe, wie schweren Satin oder Rohseide, so perfekt, fast übertrieben Detail verliebt, als wenn er sich über das Perfektionsstreben seiner Landsleute lustig machen wollte. Aber eben nur fast - dafür sind seine femininen Entwürfe zu schön. Oder Lela Scherrer, die aus fröhlich gemusterten Stoffen, Kleider entwirft, die aber dank der raffinierten Schnitte und handfesten Stoffe (Chiffon scheint nicht das Lieblingsmaterial des Schweizer Designers zu sein) nie zu bunt, verspielt und leicht wirken. Und das sind nur zwei von 45 Designern, die man bis Sonntag entdecken kann.

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