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Neues Showkonzept: Tommy Hilfiger verspricht "unmittelbare Befriedigung"

Von Jan Schroder

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Mode

Die Revolution kann beginnen: Am Freitag wird das US-amerikanische Label Tommy Hilfiger während der New York Fashion Week sein neues Modenschaukonzept vorstellen. Dann werden die aktuellen Entwürfe, darunter die zusammen mit Supermodel Gigi Hadid entwickelte TommyXGigi-Kollektion, nicht mehr nur einem handverlesenen Fachpublikum vorgestellt: Die Modenschau ist als aufwändiges Festival für Jedermann konzipiert, für das die Marke im South Street Seaport eigens einen ganzen Vergnügungspark namens „Tommy Pier“ aufbaut. Und wer nicht selbst in New York dabei sein kann, hat online und in diversen Social-Media-Kanälen die Möglichkeit, der Präsentation live zu folgen. Ganz programmatisch hat die Show dann auch ein Motto mit Hashtag bekommen: #TOMMYNOW heißt das Spektakel.

Zur Modenschau lädt Tommy Hilfiger die Öffentlichkeit in einen eigens errichteten Vergnügungspark in New York

Auch mit einer zweiten lange unantastbar erscheinenden Konvention der Branche bricht die Marke: Das Publikum muss nach der Show nicht mehr monatelang darauf warten, die neuen Stücke kaufen zu können. Dem „See Now, Have Now“-Prinzip folgend werden die aktuellen Herbst-Kollektionen gezeigt und danach umgehend in den Handel gebracht.

Natürlich ist das neue Konzept ein Versuch, auf den radikalen Wandel in der medialen Präsenz von Mode zu reagieren, der sich in den vergangenen Jahren vollzogen hat: Wer liest schon noch Magazin- oder Zeitungsartikel über neue Kollektionen, wenn es auf Blogs und Social-Media-Seiten viele verlockende Bilder und Videos zu sehen gibt? Und wer kann der Versuchung widerstehen, danach sofort zum Spontankauf zu schreiten? Es geht der Marke, die längst zum Großkonzern PVH gehört, selbstredend in erster Linie darum, mehr Produkte so schnell wie möglich zu verkaufen – ohne den Umweg über Einkäufer und die lange Wartezeit bis zur nächsten Saison, wenn die Bilder der Modenschau in der Erinnerung längst verblasst sind. „Unmittelbare Befriedigung“ verspricht Tommy Hilfiger den Kunden.

Die neuen Kollektionen kommen noch während der Show in den Handel

Aber das Unternehmen verkauft die Strategie nicht nur als umsatzsteigernde Maßnahme. Mit gehörigem Pathos stilisiert es die neue Show zum quasi-politischen, revolutionären Akt. Von einer „neuen Ära der Demokratisierung der Mode“ ist in der vor dem Event versandten Pressemitteilung die Rede. „Wir sind eine Marke, die mit Konventionen bricht, den Kunden zum Herzstück unseres Geschäfts macht und darauf abzielt, inspirierende Erfahrungen zu schaffen, die Mode und Unterhaltung verschmelzen“, lässt sich Gründer Tommy Hilfiger dort zitieren. „Das ist die Show, die ich immer machen wollte“, erklärte er. Sie sei der „ultimative Ausdruck meiner Markenphilosophie“. Er freue sich darauf, den „unvergesslichen Moment mit allen unseren Freunden und Fans überall auf der Welt teilen zu können“, so Hilfiger.

Eine digitale Medienoffensive begleitet das Event

Konkret können sich die Besucher des „Tommy Piers“ am Hafen von New York auf eine Mischung aus Tradition und Moderne freuen: Zwei Tage lang erwartet sie dort ein nostalgischer Vergnügungspark mit Karussells, Verpflegungsbuden und Tattoo-Studios – und natürlich Pop-Up-Stores, in denen die neuen Kollektionen gleich nach der Show am 9. September gekauft werden können. Multipliziert wird das Ereignis durch eine massive digitale Medienoffensive mit Livestream und Präsenzen auf populären Plattformen wie Instagram, Snapchat, Facebook und Pinterest. Diese Angebote sind durchgehend „shoppable“ – so können auch Interessierte, die nur virtuell bei der Modenschau dabei sind, alle Entwürfe per Klick bestellen, sobald sie auf dem realen Laufsteg in New York gezeigt werden. Wer nicht ganz so ungeduldig ist, bekommt sie aber auch anschließend in den stationären Shops der Marke und bei den Handelspartnern.

Foto: Tommy Hilfiger
New York Fashion Week
PVH
Tommy Hilfiger