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Amazon: Verdi klagt gegen Sonntagsarbeit

Von Martina Michalsky

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Die Streiks erreichen langsam aber sicher ihren Höhepunkt. Auch an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig und Rheinberg legen die Beschäftigten bis zum 24. Dezember nachmittags die Arbeit nieder. Damit werden bis Weihnachten vier der acht Amazon-Standorte bestreikt. Zusätzlich reichte Verdi Klage gegen die bewilligte Sonntagsarbeit am 21. Dezember 2014 ein.

Frank Bsirske, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, sandte heute eine Grußbotschaft an die Streikenden: „Die gesamte Organisation steht hinter euch und unterstützt euch dabei, eure Grundrechte einzufordern. Mit den Streiks werdet ihr Tarifverträge durchsetzen. Amazon sagt selbst, sie seien der größte Versandhändler der Welt, und weigert sich gleichzeitig, den Versandhandelstarifvertrag anzuerkennen. Wer selbst mit Versandhandel wirbt, sollte auch dazu stehen, dass er Versandhändler ist." Aber damit nicht genug, Verdi setzt noch einen drauf und hat heute vor den Verwaltungsgerichten Kassel und Leipzig Klage eingereicht gegen die von den Behörden für die Standorte Bad Hersfeld und Leipzig bewilligte Sonntagsarbeit am 21. Dezember 2014. Die eingereichte Klage entfaltet umgehend aufschiebende Wirkung, so dass Amazon an beiden Standorten bis auf weiteres keine Sonntagsarbeiten durchführen lassen darf.

„Sonntagsarbeit, das hat erst kürzlich das Bundesverwaltungsgericht festgestellt, ist allgemein nur in sehr streng geregelten Ausnahmefällen gerechtfertigt, die im Fall Amazon aus unserer Sicht nach dem Arbeitszeitgesetz nicht vorliegen. Im aktuellen Fall ist die Genehmigung noch zudem besonders fragwürdig, weil die Politik riskiert, das Neutralitätsgebot, das sich aus Artikel 9 des Grundgesetzes ergibt, zu verletzen. Staatliche Behörden dürfen nicht einseitig und zugunsten von Amazon in einen Arbeitskampf eingreifen", sagte Stefanie Nutzenberger, Verdi-Bundesvorstandsmitglied.

In Graben hatten die Beschäftigten bereits am Mittwoch entschieden, bis zum 24. Dezember weiter zu streiken. In Werne enden die Streiks diesen Samstag nach der Spätschicht. Heute beteiligten sich erneut über 2.400 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen.

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