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Arcandor wird wohl filetiert

Von FashionUnited

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Der insolvente Handels- und Touristikkonzern Arcandor AG wird nun voraussichtlich doch in seine Einzelteile zerlegt. Entsprechende Pläne kündigte das Unternehmen am Mittwoch an. Das bisherige Ziel, den integrierten Gesamtkonzern

zu erhalten, dürfte damit vom Tisch sein.

Wie Arcandor mitteilte, werde die Suche nach einem Investor, der den Konzern als Ganzes weiterführen wolle, noch Ende der Woche aufgegeben. Verantwortlich für diesen Schritt seien nicht zuletzt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hieß es in der entsprechenden Mitteilung: „Aufgrund der jüngsten Entwicklungen und eines schwierigen Marktumfeldes sind die Chancen, einen Ankerinvestor zu finden, der die Fortführung des Konzerns ermöglicht, inzwischen als äußerst gering einzustufen,“ erklärte das Unternehmen. Daher werde man die Suche nach einem solchen Investor für den Gesamtkonzern am Freitag einstellen.

Stattdessen will sich der Vorstand dann auf Interessenten für die einzelnen Handelssegmente von Karstadt und Primondo konzentrieren. Dafür sehe man „gute Chancen“, hieß es aus Essen. Arcandor-Vorstandschef Karl-Gerhard Eick werde den vorläufigen Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg bei der Suche „nach besten Kräften“ unterstützen – zumindest „solange dies sinnvoll erscheint“. Gemeinsames Ziel sei es, „möglichst vielen der insolventen Unternehmen eine Zukunftsperspektive zu erarbeiten“.

Für einzelne Sparten haben sich schon seit längerem Interessenten gemeldet. So will der Metro-Konzern bekanntlich große Teile des Karstadt-Einzelhandelsgeschäfts mit seiner eigenen Einzelhandelstochter Galeria Kaufhof zusammenlegen. Auch nach einigen Segmenten der Versandhandelssparte Primondo haben potentielle Käufer bereits ihre Fühler ausgestreckt. Bislang hatte Arcandor, allen voran Vorstandschef Eick, allerdings die Strategie verfolgt, vorrangig einen Investor für den Gesamtkonzern zu finden, um eine Zerschlagung zu verhindern. Dieses Vorhaben hatte bereits mit dem Rücktritt des Sanierungsexperten Horst Piepenburg im Juli einen herben Rückschlag erlitten. Er begründete den Schritt seinerzeit mit mangelnder Unterstützung durch das Bankhaus Sal. Oppenheim, einen wichtigen Großaktionär des Konzerns. Nun scheint tatsächlich alles darauf hinauszulaufen, dass Arcandor stückweise verkauft wird. Für die wenig profitablen und damit für Investoren eher unattraktiven Sparten wie das traditionsreiche Versandhaus Quelle ist das keine gute Nachricht.

Foto: ©KaDeWe Berlin

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