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Konjunktur zieht wieder an

Von FashionUnited

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Die Weltkonjunktur scheint sich nach einem Jahr des kontinuierlichen Abschwungs langsam wieder zu erholen. Laut einer Untersuchung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) scheint die scharfe Rezession der Weltwirtschaft im Sommer

zu ihrem Ende gekommen zu sein. Als wesentlichen Grund für die überraschend schnelle Konjunkturerholung haben die Forscher vor allem die Wirtschaftspolitik der einzelnen Regierungen ausgemacht, die für eine Beruhigung der aus den Fugen geratenen Finanzmärkte gesorgt habe.

Ein Umstand, der vor allem bei den Unternehmen für bessere Stimmung sorgte als noch vor knapp einem Jahr. Mittlerweile zeigten Umfragen in fast allen Industrieländern, dass Unternehmen und Haushalte nach und nach weniger pessimistisch in die Zukunft schauen, so das IWH. Die Folge: Für die zweite Jahreshälfte 2009 erwarten die Experten einen – wenn auch nur kleinen – Aufschwung der Weltwirtschaft. „Lager werden wieder aufgefüllt oder zumindest nicht mehr so drastisch abgebaut. Ein gewisser Nachfrageschub kommt von den im vergangenen Winter beschlossenen öffentlichen Konjunkturprogrammen, die vielerorts erst noch umgesetzt werden müssen,“ so das IWH.

Von dem vorsichtigen Optimismus, der die globale Wirtschaft derzeit antreibt, profitiert auch die Bundesrepublik. So erwartet das IWH nach dem starken Einbruch des ersten Halbjahres einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um immerhin knapp einen Prozentpunkt, begünstigt vor allem durch steigende Exporte.

Allerdings werden viele Menschen nichts oder nur sehr wenig von der konjunkturellen Erholung spüren, im Gegenteil: Die Krise wird sich auf dem Arbeitsmarkt weiter fortsetzen und ihre volle Wucht wohl erst zum Ende des Jahres oder Anfang 2010 entfalten. Die Wirtschaftsforscher warnen daher: „Arbeitseinkommensverluste und Arbeitsplatzunsicherheit werden die Konsumgüternachfrage in allen Industrieländern mehr oder weniger stark dämpfen.“

Ob nach dem nun festgestellten „Ende der Talfahrt“ also ein baldiger Aufstieg folgen wird, ist weiter mehr als fraglich. Sollte der globalen Rezession nun ein Kahlschlag auf dem Arbeitsmarkt folgen, könnte die Konjunktur aufgrund fehlender Nachfrage und schwacher Konsumneigung seitens der Verbraucher schon bald wieder ein neuerlicher Absturz drohen. Noch profitiert die Wirtschaft von staatlichen Beihilfen, Konjunkturprogrammen und historisch niedrigen Leitzinsen. Bald müssen die Unternehmen jedoch beweisen, dass sie aus eigener Kraft bestehen können, was erfahrungsgemäß verstärkt zu Insolvenzen führen kann.

Foto: Rudolf Bauch Maschinenbau

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