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Otto darf Quelle-Markenrechte übernehmen

Von FashionUnited

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Der Hamburger Handelskonzern Otto Group darf die Markenrechte seines ehemaligen Konkurrenten Quelle nutzen. Das entschied die EU-Kommission am Dienstag. Allerdings muss der neue Eigentümer einige Auflagen erfüllen. Anfang November

vergangenen Jahres hatte die Otto-Gruppe neben dem Russland-Geschäft des insolventen Versenders Quelle auch diverse Markenrechte übernommen. Der Hamburger Konzern hatte sich seinerzeit in einem offenen Bieterverfahren gegen mehrere Bewerber durchgesetzt. Allerdings stand die Transaktion unter dem Vorbehalt, dass die zuständigen Kartellbehörden ihre Zustimmung erteilen.

Die Europäische Kommission hat nun grundsätzlich grünes Licht gegeben. Otto darf demnach die entsprechenden „Marken, darunter Quelle, Markenanmeldungen und Internet-Domains“ übernehmen und erwirbt zudem das Recht, „die Quelle-Kundendatenbank für Deutschland zu nutzen“. Dafür muss der Hamburger Handelskonzern aber bestimmte Bedingungen erfüllen: Die Genehmigung enthält die Auflagen, „dass bestimmte Marken veräußert werden und einem anderen Marktteilnehmer das Recht eingeräumt wird, die Kundendatenbank von Quelle zu denselben Bedingungen wie Otto und unter Beachtung der einschlägigen Datenschutzbestimmungen zu nutzen,“ hieß es in dem Schreiben aus Brüssel. „Otto hatte diese beiden Maßnahmen angeboten, um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission hinsichtlich einiger Teile des deutschen Versandhandelsmarktes auszuräumen,“ teilte die EU-Kommission mit.

Bedenken hatten die Kartellbehörden demnach „in Bezug auf acht Produktkategorien des deutschen Versandhandelsmarktes, darunter Damenbekleidung und Sporttextilien“, die „für wettbewerbsrechtlich bedenklich befunden“ worden seien. Außerdem stellte die Kommission fest, „dass Otto durch den Erwerb der Marke Quelle und die Nutzung der Quelle-Kundendaten in die Lage versetzt würde, einen erheblichen Teil des Kundengeschäfts von Quelle zu übernehmen.“ Da Otto bereits der größte Versandhauskonzern hierzulande ist und auf diesem Weg seine ohnehin starke Position noch weiter ausbauen wird, sah die Behörde daher die Notwendigkeit, entsprechende Auflagen zu verfügen.

Denen begegnete der Hamburger Konzern mit einem eigenen Kompromissvorschlag: „Um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission auszuräumen, bot Otto an, Marken wie Webschatz, Universum und Casamaxx zu verkaufen. Außerdem wird der Käufer dieser Marken das Recht haben, die Quelle-Kundendaten im gleichen Umfang und zu denselben Bedingungen zu nutzen wie Otto,“ erläuterten die europäischen Wettbewerbshüter. Und so kam es schließlich zu einem glücklichen Ende: Nach Befragung der übrigen Marktteilnehmer sei die Kommission zu dem Schluss gekommen, „dass ihre wettbewerbsrechtlichen Bedenken durch diese Zusagen ausgeräumt werden“, hieß es aus Brüssel. Die Übernahme von Quelle Russland durch Otto wurde ebenfalls genehmigt. Sie hielt die EU-Kommission für „wettbewerbsrechtlich unbedenklich“.

Foto: Otto Group
 
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