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Gewinneinbruch bei Adidas

Von FashionUnited

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Beim Herzogenauracher Sportartikelkonzern Adidas AG fiel der Nettogewinn im Geschäftsjahr 2009 um 62 Prozent niedriger aus als im Jahr zuvor. Ursächlich für den Ergebniseinbruch waren ein deutlicher Umsatzrückgang im Großhandel

sowie niedrigere Margen. „Das Jahr 2009 war ohne Frage das schwierigste Jahr in meiner Zeit als Vorstandsvorsitzender,“ räumte Konzernchef Herbert Hainer angesichts der vorgelegten Zahlen ein.

Insgesamt belief sich der Konzernumsatz der Adidas AG auf 10,381 Milliarden Euro. Damit sank er verglichen mit dem Vorjahreswert von 10,799 Milliarden Euro um 4 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen ergab sich ein Rückgang um 6 Prozent. Die Marken Adidas und Reebok zeigten im Großhandelsgeschäft deutliche Schwächen: Der Umsatz in diesem Segment, in dem der Konzern den Großteil seiner Gesamtumsätze generiert, fiel um 8 Prozent auf 7,174 Milliarden Euro. Im eigenen Einzelhandel stiegen die zusammengefassten Umsätze beider Marken hingegen um 10 Prozent (währungsbereinigt +7 Prozent) auf 1,906 Milliarden Euro. Insgesamt sanken die Umsatzerlöse der Kernmarke Adidas um 3,8 Prozent (währungsbereinigt -5,4 Prozent) auf 7,520 Milliarden Euro, die von Reebok um 6,6 Prozent (währungsbereinigt -7,2 Prozent) auf 1,603 Milliarden Euro.

Das Segment „Übrige Geschäftsbereiche“, in dem die kleineren Konzernmarken, darunter TaylorMade-Adidas Golf, Rockport und Reebok-CCM Hockey geführt werden, verfehlte mit 1,283 Milliarden Euro das Vorjahresniveau nur um 0,2 Prozent, währungsbereinigt betrug das Minus aber 4 Prozent.
Umsatzprobleme hatte Adidas fast überall auf der Welt: Lediglich in Lateinamerika verbuchte der Konzern ein Wachstum um 13 Prozent (währungsbereinigt +19 Prozent) auf 1,006 Milliarden Euro, was aber nicht zuletzt auf die Konsolidierung neuer Gesellschaften zurückzuführen war. In Westeuropa sanken die Umsätze um 8 Prozent (währungsbereinigt -5 Prozent) auf 3,262 Milliarden Euro, in den europäischen Schwellenländern um 5 Prozent (währungsbereinigt -7 Prozent) auf 1,122 Milliarden Euro, in Nordamerika um 6 Prozent (währungsbereinigt -10 Prozent) auf 2,360 Milliarden Euro und in China um 10 Prozent (währungsbereinigt -16 Prozent) auf 967 Millionen Euro. Im restlichen Asien stiegen die ausgewiesenen Umsätze zwar um 4 Prozent auf 1,647 Milliarden Euro, währungsbereinigt ergab sich aber auch hier aufgrund der Schwäche des japanischen Marktes ein Minus von 3 Prozent.

Ein erster Silberstreif am Horizont zeigte sich allerdings im vierten Quartal: Der weltweite Konzerumsatz erreichte währungsbereinigt das Vorjahresniveau, Zuwächse gab es in Westeuropa (+3 Prozent) und den europäischen Schwellenländern (+8 Prozent), was nach Angaben des Unternehmens vor allem durch gute Geschäfte mit Fußball-Produkten erreicht wurde. Zudem konnte die Marke Reebok nach langer Durstrecke in ihrer Heimatregion Nordamerika ein Plus von 4 Prozent verbuchen. Es handelte sich um den ersten Zuwachs seit der Übernahme des US-amerikanischen Sportartiklers durch den Adidas-Konzern.

Das Ergebnis wurde zusätzlich durch eine Reihe negativer Faktoren belastet. Adidas führte namentlich „höhere Beschaffungskosten, Währungsabwertungseffekte im Zusammenhang mit dem russischen Rubel sowie gestiegene Lagerräumungsverkäufe und eine hohe Wettbewerbsintensität“ an. Zudem drückten Ausgaben zur „Unterstützung der Entwicklung des Konzerns in Schwellenländern“ sowie Kosten für interne Reorganisationsmaßnahmen und die Integration der Marke Ashworth den Gewinn. Das Betriebsergebnis sank daher um 52,6 Prozent von 1,070 Milliarden Euro auf 508 Millionen Euro, der Jahresüberschuss nach Minderheitenanteilen sogar um 61,8 Prozent von 642 auf 245 Millionen Euro.

Im Geschäftsjahr 2010 will Adidas nun wieder wachsen. Prognostiziert wurde ein währungsbereinigter Umsatzzuwachs „im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich“. Konzernchef Hainer erklärte, wie der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller das bewerkstelligen will: „Wir werden die Begeisterung rund um die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010 nutzen und einen neuen Rekordumsatz in der Kategorie Fußball erzielen. Wir werden für Adidas Sport Style eine neue globale Kampagne präsentieren, um unser Wachstum im Lifestyle-Bereich voranzutreiben. Und mit der Dynamik, die wir für die Marke Reebok im Bereich Muskelaktivierung erzeugen, werden wir Reebok dieses Jahr auf Wachstumskurs bringen.“

Foto: Adidas AG
 
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