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Luxus ist wieder Fluxus

Von FashionUnited

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Das internationale Geschäft mit Luxusartikeln hat die Krisenzeit des vergangenen Jahres erfolgreich hinter sich gelassen und floriert 2010 voraussichtlich fast wieder wie in alten Zeiten. Nach einer unlängst veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung

Bain & Company werden die Umsätze in diesem Segment in diesem Jahr um rund vier Prozent auf 158 Milliarden Euro zulegen.

Zum Vergleich: 2009 mussten die großen Luxusmarken noch Umsatzrückgänge von durchschnittlich acht Prozent hinnehmen. Getragen wird der aktuelle Aufschwung nach Angaben von Bain & Company vor allem durch den asiatischen Raum, der sich anscheinend schneller von der Rezession erholt, als manch andere Region. Als Hauptwachstumstreiber haben die Autoren dabei das Geschäft mit Accessoires, Schuhen und Lederwaren ausgemacht.

Verantwortlich für das sich doch sichtlich aufhellende Wachstumsklima in diesem Jahr seien mehrere Indikatoren, so Bain. Dazu zählten ein starkes flächenbereinigtes Umsatzwachstum im Einzelhandel für Luxusgüter von 15 bis 20 Prozent, ein weltweit stärkeres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, ein Wiedererstarken des internationalen Reisemarktes und ein Wiederaufleben des Verbrauchervertrauens.

Die wahrscheinlich wichtigste Lehre aus der Wirtschaftskrise für die Branche laute daher: „Die großen Luxusmarken haben sich besser auf der Krise vorbereitet und somit die Rezession erfolgreicher meistern können.“ So erzielten laut dem Bericht mit dem etwas sperrigen Titel „Luxury Goods Worldwide Market Study" nur zwei Prozent der 220 untersuchten Marken 2009 ein Wachstum von über fünf Prozent und standen damit für zehn Prozent des gesamten Umsatzes im weltweiten Luxusgütersegment. Die Hälfte der untersuchten Marken erlebte hingegen einen Umsatzeinbruch von mehr als 15 Prozent und erzielte somit lediglich 20 Prozent des Branchenumsatzes im Luxusgütersegment. „Diese Polarisierung schafft günstige Konditionen für eine Marktkonzentration", so Dr. Rudolf Pritzl, Partner und Konsumgüterexperte bei Bain & Company. "Während die großen Luxusmarken ihre Marktanteile ausbauen können, wird 2010 wohl zu einem Jahr werden, in dem die Liquiditätssicherung viele Unternehmen zu Fusionen und Übernahmen zwingen wird," so der Chefberater.

Was die Branche wohl besonders freuen dürfte: Die aktuelle Markterholung findet wohl in allen Produktkategorien statt. So prognostiziert die Studie für den Umsatz mit Bekleidung sowie Uhren und Schmuck für 2010 ein Wachstum von vier Prozent, Accessoires, Schuhe und Lederwaren sollen sogar um fünf Prozent zulegen. Und auch die Wachstumsaussichten für Parfüm und Kosmetika liegen nah Angaben der Bain-Mitarbeiter in diesem Jahr bei immerhin zwei Prozent. „Das vorübergehende Phänomen der 'Luxusscham' verblasst in den reifen Märkten. Gleichzeitig kehrt die Anziehungskraft von Luxusmarken zurück", so Pritzl und macht damit einem Wirtschaftszweig Mut, der noch vor einem Jahr in eine tiefe Depression zu verfallen drohte.

Foto: Armani


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