Bilanz der Haute Couture-Woche
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Auch wenn die großen Modehäuser an der Tradition der Glamour-Modeschauen festhalten, setzen sie dennoch mehr und mehr auf den Verkauf von Accessoires wie Make-up, Parfum oder Sonnenbrillen. Nur so sind sie überhaupt in der Lage, die Haute Couture aufrecht zu erhalten, „ein Geschäft, das immer fragiler, exklusiver und kostenintensiver wird", räumt der Luxus-Experte Jean-Jacques Picart ein. So wurde zum Beispiel das Sortiment der Marke Chanel um die neue Lippenstift-Kollektion "Rouge Coco" erweitert.
Es wird erwartet, dass die Auftragsbücher für die Herbst–Winter-Saison 2010-11 einen positiven Trend aufzeigen. Während der Juli-Veranstaltung hat sich die Erholung der Nachfrage im Zuge der Internationalisierung bestätigt, was insbesondere auf die steigende Zahl von Käuferinnen aus den Schwellenländern wie Russland, Indien und China zurückzuführen ist. Während die Pariser Haute Couture in der Vergangenheit eher in den Vereinigten Staaten oder im Nahen Osten eine hohe Popularität genoss, “bieten heutzutage die Schwellenländer ein großes Potenzial für die Modebranche", so Picart.
Für den Mode- und Luxus-Berater innerhalb des LVMH-Gruppe, haben die Reichen in diesen Ländern "ein großes Bedürfnis nach Anerkennung und Status. Neben dem Schmuck ist die Haute Couture die beste Möglichkeit, um seine Zugehörigkeit zu einer elitären und privilegierten Klasse auf den ersten Blick klarzustellen (...). In der Luxusbranche sind wir auf diese privilegierten Käuferschichten angewiesen, denn sie sichern das Überleben unserer Ateliers mit ihren Stickerinnen und “Plumassiers” (Federschmuckdesignern)”.
Von unserem Korrespondenten in Paris
Foto: Chanel, fall 2010