Großhandel stiehlt kleinem Bruder die Show
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Mit einem Plus von nominal neun und real 0,6 Prozent fielen die Großhandels-Zuwächse im März 2011 zwar recht bescheiden aus, der Wert liegt jedoch trotzdem noch weit über dem des Einzelhandels. Dieser setzte nämlich nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes nominal zwei und real 3,5 Prozent weniger um als im März 2010.
Im Vergleich zum Februar 2011 sank der Umsatz im März 2011 unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten nominal um 1,8 und real um 2,1 Prozent. Das Ergebnis wurde nach Angaben von Destatis mit Daten aus sieben Bundesländern berechnet, in denen rund 76 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel getätigt werden.
Besonders stark verloren haben einmal mehr die Kauf- und Warenhäuser, die real 6,5 Prozent weniger umsetzten als im Vorjahresmonat. Mit einem Minus von real 4,5 Prozent schwächelte zudem auch das Geschäft mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren.
Betrachtet man die Entwicklung des ersten Quartals 2011, hinkt auch hier der Einzelhandel dem großen Bruder weit hinterher. Während die Großhandelsumsätze wie beschrieben um real fünf Prozent zulegten, stagnierten die Zahlen beim Einzelhandel und lagen nur 0,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Besonders bemerkenswert ist hier, dass die Verluste der Warenhäuser mit real minus 0,9 Prozent vergleichsweise moderat ausfielen. Der Handel mit Mode, Schuhen und Lederwaren konnte sogar um ein Prozent zulegen.
Insgesamt ist zu bemerken, dass die Inflation erste ernsthafte Auswirkungen auf den deutschen Einzelhandel zu haben scheint. Ein Umsatzminus von 3,5 Prozent musste die Branche zuletzt im April 2010 hinnehmen.
Foto: Galeria Kaufhof