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Vente Privee fasst Fuss in den USA

Von FashionUnited

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Es mag ein Zufall sein, dass sich der französische Geschäftssitz des Unternehmens Vente privee in La Plaine Saint-Denis vor den Toren von Paris ausgerechnet in der Avenue du Président Wilson befindet, einer Strae, die dem achtundzwanzigsten

Präsidenten der Vereinigten Staaten, Thomas Woodrow Wilson gewidmet ist, aber ganz sicher ist es keine zufällige oder voreilige Entscheidung des französischen Unternehmens, nach 10-jähriger Anlaufphase auf den europäischen Märkten nun in den USA anzulanden, einem in Hinblick auf Preisnachlässe und E-Kommerz ausgereiften Markt, und sich mit einem Partner vom Kaliber des American Express zusammenzutun. Und so hat sich nun Vente Privee, das in sieben europäischen Ländern vertreten ist, 13 Millionen Mitglieder zählt und 2010 einen Umsatz von 969 Millionen Euro aufwies, zur Ehe mit dem Kreditkartenriesen entschlossen, der an der New Yorker Börse gehandelt wird, etwa 40 Millionen Kunden hat und im ersten Quartal einen Gewinn von 1,2 Milliarden Dollar verzeichnete. Die gleichberechtigte Joint-Venture-Partnerschaft wird ihr Hauptquartier in New York aufschlagen, wo die Partner gerade einige Standorte überprüfen. Beide Partner bringen jeweils 20 Millionen Dollar (insgesamt 40) und das über die Jahre erworbene Knowhow ein und sie wählen jeweils die Hälfte der Mitarbeiter aus. Alles in allem also eine Vernunftehe, wie sie im Buche steht, oder zumindest, wie der Präsident und Gründer der Gesellschaft Jacques-Antoine Granjon der Modeplattform FashionUnited aus den Pariser Geschäftsräumen telefonisch erläutert, "teilen wir mit American Express auch die Werte und darauf kommt es an". "Qualität der Leistungen und Produkte, eine Vision und langfristige Ziele, Leistungsfähigkeit und gegenseitiges Vertrauen", betont Granjon und fügt hinzu, dass der Dreh- und Angelpunkt der Vereinbarungen aus diesen Elementen besteht sowie aus der Erfahrung und "der Führungsrolle, die die beiden Partner im Business-to-Business und im Business-to-Consumer-Geschäft einnehmen." Der Schatz, auf den zugegriffen werden kann und den American Express einbringt, ist eine Datenbank mit 40 Millionen Kunden.

Der Stapellauf

Die Strategie für den zum Jahresende geplanten Stapellauf der neuen Website, deren Name noch in der Überprüfungsphase steckt, "wird im Laufe der nächsten Wochen festgelegt, und für die Namensgebung werden die Namen der beiden Unternehmen kombiniert", erklärt Granjon und fügt hinzu, dass es nicht Amex Privé sein wird, da dieser Name schon eingetragen ist, und dass die Mundpropaganda die beste Werbung ist, um sich einen Platz unter den Konkurrenten mit Milliarden von Dollar Umsatz zu sichern, wie z.B. Amazon, TJ Maxx und Gilt. Die 2001 in Frankreich "patentierte" Taktik des "bouche à l'oreille" wird jetzt also nach New York exportiert und verwandelt sich zum "word of mouth". Außer der Namensgebung für das Unternehmen steht auch die Taufe des Avatars für den amerikanischen Kundenservice an. In Italien lautet der Absender der Ankündigungsmail für die Verkaufsaktionen Sofia Dell'Ambra, in Frankreich ist es Cécile de Rostand und was das Pseudonym des bzw. der Verantwortlichen in den USA betrifft, kann man wohl auf Jenniffer Smith oder auch Olivai Walker wetten.

Das Geschäftsmodell
"Bisher können wir keinen neuen Eintrag bekanntgeben, aber es steht fest, dass die Verbindung zu den derzeit 1200 Marken weiterhin direkt bleiben und der Verkauf von Kleidung mit Preisnachlässen zwischen 50 und 70 % den größten Geschäftsanteil ausmachen wird", erläutert Granjon. Marken, die Partner werden wollen, können sich auf der Website http://usa.vente-privee.com/default.aspx anmelden, wo es auch die Möglichkeit gibt, sich für eine Stelle in dem neuen Unternehmen zu bewerben. Unter Berücksichtigung der Relationen - das französische Unternehmen zählt derzeit 1320 Mitarbeiter, davon 1172 in Frankreich selbst - hat auch in den Vereinigten Staaten das Personal einen wesentlichen Stellenwert.

Ziele
Wie der Präsident des Unternehmens erläutert, das in Frankreich, Spanien (im Hinblick auf den Umsatz an zweiter Stelle nach Frankreich), Deutschland (mit einem Anteil von 70,9 Millionen Euro an dritter Stelle), Italien (21 Millionen), im Vereinigten Königreich (7,5 Millionen), Österreich und Belgien präsent ist, "haben wir auf kurze und mittlere Sicht keine Ziele im Hinblick auf die Marktanteile, aber die Idee besteht natürlich darin, die amerikanischen Kunden mit unserem Knowhow zu erobern sowie mit unseren ausgezeichneten Logistik- und Lagerfähigkeiten und den großartigen Vertriebsfertigkeiten insbesondere der Amerikaner". In Anbetracht der Anzahl und der Stärke der Konkurrenten in einem Milliarden Dollar schweren Markt könnte realistisch gesehen der Umsatz des Unternehmens einen Wert von Millionen von Dollar erreichen.

Von unserem Korrespondenten

Foto: Dan Schulman und Jacques-Antoine Granjon

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