Bread & Butter schließt mit Besucherrekord

Die im vergangenen Jahr endgültig von Berlin ins spanische Barcelona abgewanderte Modemesse Bread & Butter konnte mit ihrer 18. Ausgabe einen neuen Besucherrekord aufstellen. Nach Angaben der Veranstalter fanden zwischen dem 16. und 18. Januar ganze 99.500 Besucher den Weg

zum Messegelände Fira de Barcelona. Zugleich stellte die Orderplattform einen Flächenrekord auf, vergrößerte das Areal durch die Einbindung des Palau iNacional und den Mies van der Rohe Pavillon auf rund 1.000 Quadratmeter und setzte auf neue Segmente wie eine eigene Sportswear-Plattform.

Ein Konzept, das aufgegangen zu sein scheint. Bereits am ersten Mesetag berichtete die spanische FashionUnited-Sektion: „Um zehn Uhr morgens war die Messe bereits voller Menschen“. Die vollmundige Ankündigung der Berliner Veranstalter, die Tradeshow zu einem „KingSize“-Event zu machen, scheint also tatsächlich funktioniert zu haben. Und auch die neue Segmentierung kommt an: So erfreute sich die neue Sportswear-Area großen Zuspruchs und läutete so das vor allem für die Sportartikler so wichtige Sportjahr 2008 ein. Im kommenden Sommer werden mit der Fußballeuropameisterschaft und den Olympischen Spielen gleich zwei sportliche Großereignisse die Welt in Atem halten, die kommenden Monate stehen daher ganz im Zeichen eines sportiven Lifestyles.

Zugleich vermisste auch niemand so recht den Kidswear-Bereich, auf den die Macher der Bread & Butter n diesem Jahr wieder verzichteten. Die Kindermode wurde wieder in den Gesamtauftritt der einzelnen Marken integriert. Als der am stärksten frequentierte Bereich der Messe und damit als absoluter Publikumsliebling entpuppte sich der Denim Pavilllon. Hier ließen es die Marken richtig krachen und investierten in ausladende Stände und Unterhaltungselemente. Für viele Jeanshersteller ist die katalanisch-berlinische Koproduktion zu einem der wichtigsten Termine des Messejahres geworden, entsprechend imagebildend wollen sie sich an den drei Ausstellungstagen präsentieren. Norbert Loew, Marketingchef des britischen Traditionslabels Bench prognostiziert der Bread & Butter eine rosige Zukunft, einhergehend mit dem rasanten Wachstum des eigenen Unternehmens. „BB ist die führende Messe in diesem Segment“ so der Manager. Und weiter: „Unsere Kollektion ist größer als letztes Jahr, und deshalb haben wir auch einen größeren Stand. Er ist doppelt so groß. Wir wachsen sehr schnell, haben unser Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr verdoppelt.“

Dabei geht es Loew und den Vertretern der anderen Aussteller bei ihrer Teilnahme an der Bread & Butter nicht unbedingt nur darum, mit vollen Auftragsbüchern wieder abzureisen, sondern hier steht das socializing im Mittelpunkt. „Hier dreht sich alles darum, Leute kennen zu lernen“ so Loew. „Wir wickeln hier keine Bestellungen ab.“

Auch die Vertreter der spanischen Unternehmen sehen die Messe eher unter repräsentativen Gesichtspunkten und sind dankbar, sich im eigenen Land einem internationalen Publikum vorstellen zu können. Für Audrey Morin, Verkaufsleiterin beim spanischen Label Lois ist es „ein Muss“, an der Tradeshow teilzunehmen. Hier habe man die Chance, international wieder an Relevanz zu gewinnen und das Auslandsgeschäft anzukurbeln. „Wir hoffen, hier unsere Kunden von morgen zu treffen“ so Morin.

Und die kamen wie gesagt reichlich. 20 Prozent mehr Besucher als vor einem Jahr notierten die Veranstalter. Und trotz schmuddligem Winterwetter in der katalanischen Hauptstadt noch neun Prozent mehr als im Juli 2007. Die Zahl von 945 Ausstellern dürfte jedoch im kommenden Sommer bereits wieder übertroffen werden, wenn die Messe mit einem weiteren Segment Premiere feiert. „The Source,“ das in den letzten Tagen erstmals vorgestellt wurde, wird sich ganz dem Bereich Vorstufe widmen und soll Stoffproduzenten, ausgesuchten Top-Wäschereien und anderen relevanten Lieferanten die Möglichkeit bieten, ihre Produktpalette „in einer ebenso angemessenen wie abwechslungsreichen und exklusiv designten Umgebung“ zu präsentieren.

Die nächste Bread & Butter findet im Juli statt.

Foto: Bread & Butter Berlin GmbH