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Tchibo: Michalsky-Kollektion ein Flop?

Von FashionUnited

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Es sollte der große Wurf sein, ein Meilenstein des geplanten Imagewandels vom angestaubten Kaffeeröster mit Mischwarensortiment zum modernen Lifestyle-Ladenkonzept. Die von dem Berliner Designer Michael Michalsky entworfene Modekollektion „Mitch & Co.“

weckte bei Tchibo die Sehnsucht nach trendiger Attitüde, jungen Käuferschichten, neuen Kunden, dem großen Geschäft mit der designorientierten Generation 20plus.

Nach anfänglicher Euphorie, großer Presseresonanz und dem bei Neuerungen üblichen Ansturm der Neugierigen scheint sich das glamourös verkaufte Konzept nun zu einem echten Eigentor für das Hamburger Unternehmen zu werden. Die Michalsky-Kollektion sei ein Flop, komme bei den Kunden nicht an und entwickele sich zum Ladenhüter, werden Konzerninsider im „Handelsblatt“ zitiert. Unter dem Titel „Tchibo floppt mit Premium“ behauptet das Wirtschaftsmagazin am Sonntag auf seiner Website, dass die Edel-Linie den meisten Tchibo-Kunden zu teuer sei und sich daher deutlich schlechter als von den Konzernstrategen erhofft verkaufe. Zitiert wird in dem Bericht ein nicht näher genannter Bezirksleiter, der aus seiner Enttäuschung keinen Hehl macht: „Die Leute verstehen offenbar nicht, weshalb sie für scheinbar gewöhnliche T-Shirts deutlich mehr bezahlen sollen als gewohnt“ so der Mann, außerdem sei der Name des Berliner Designers Michael Michalsky nur mäßig bekannt.

Ein weiterer Firmeninsider, auf den sich das „Handelsblatt“ beruft bestätigte: „Die Zentrale musste Ware aus den Filialen zurücknehmen.“ Nun soll mit „Mitch & Co.“ passieren, was bis vor Kurzem noch unvorstellbar erschien: Die Textilien sollen bei dem hauseigenen Reste-Vermarkter Tchibo-Prozent zu Sonderpreisen verramscht werden. Eine Image-Delle trägt jedoch nicht nur Tchibo davon, vor allem der Designer, der sich gerne vom Erfolg verwöhnen lässt und von seinen Fähigkeiten mehr als nur überzeugt ist, dürften einige schlaflose Nächte bevorstehen. Nachdem viele Branchenkenner bereits die Kooperation Michalskys mit Tchibo belächelt haben, können nun ihrer Häme völlig freien Lauf lassen.

Während sich der ehemalige Adidas-Chefdesigner jedoch schnell von der erlittenen Schlappe erholen und sich wieder ganz auf seine eigene Kollektion kümmern kann, muss sich Tchibo nun einmal mehr Sorgen um seine wirtschaftliche Zukunft machen. Umsatz und Gewinn des Unternehmens sind nämlich rückläufig, ein Ausweg aus der Misere nicht in Sicht. Schließlich floppte nicht nur „Mitch & Co“, auch die meisten anderen Non Food Produkte verkaufen sich äußerst schleppend. Das konfuse Konzept, Bohrmaschinen, Dosenöffner, Designer-Shirts und Filterkaffee im selben Laden anzubieten, scheint einfach nicht aufgehen zu wollen. Bleibt abzuwarten, mit welcher Strategie der Konzern nun die Wende schaffen will. Zwar steht eine Reaktion des Managements zu den jüngsten Gerüchten um den Michalsky-Flop noch aus, s darf aber mit weiteren imagebildenden Maßnahmen gerechnet werden.

Foto: Tchibo

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