Adidas: Europageschäft belastet Halbjahreszahlen
Von FashionUnited
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„Herausforderungen
Der Konzernumsatz belief sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 7,1 Milliarden Euro und blieb damit um drei Prozent unter dem Vorjahreswert von 7,3 Milliarden Euro. Währungsbereinigt wurde das Niveau des vergangenen Jahres erreicht. Außer in China (+7 Prozent) und Lateinamerika (+9 Prozent) musste Adidas in allen Regionen rückläufige Erlöse hinnehmen, was allerdings teilweise an ungünstigen Wechselkursveränderungen lag, so dass währungsbereinigt leichte Zuwächse erzielt wurden. Das galt für die europäischen Schwellenländern (-2 Prozent, währungsbereinigt +1 Prozent), Nordamerika (-1 Prozent, währungsbereinigt (+1 Prozent) und die asiatischen Märkte außerhalb Chinas (-8 Prozent, währungsbereinigt +1 Prozent).
In Westeuropa sank der Umsatz von Adidas um neun Prozent
In Westeuropa, der umsatzstärksten Region des Konzerns, sah es düsterer aus. Dort sanken die Erlöse nominal und währungsbereinigt um neun Prozent von 2,1 auf 1,9 Milliarden Euro. In Großbritannien, Italien und Spanien lagen die Umsatzrückgänge sogar im zweistelligen Prozentbereich. Hainer führte das „nach wie vor schwache Marktumfeld in vielen Teilen Europas“ sowie die besondere Situation im vergangenen Jahr als Begründungen an. Der Vorjahresvergleich ist tatsächlich insofern trügerisch, als mit der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen in London zwei sportliche Großereignissen den Umsatz angekurbelt hatten, während in diesem Jahr keine vergleichbaren Events stattfanden.Trotz des Umsatzrückgangs konnte der Konzern dank deutlich verbesserter Margen beim Ergebnis zulegen. Der operative Gewinn stieg um vier Prozent von 665 auf 693 Millionen Euro. Gründe für die Verbesserung seien ein „besserer Preis- und Produktmix, eine günstigere regionale Umsatzverteilung sowie ein höherer Anteil von Einzelhandelsumsätzen, die höhere Margen erzielen“, erklärte das Unternehmen. Der Halbjahresüberschuss nach Minderheitenanteilen stieg um sechs Prozent von 455 auf 480 Millionen Euro, der Gewinn pro Aktie dementsprechend von 2,17 auf 2,29 Euro.
Angesichts der vorgelegten Zahlen sah sich die Konzernführung allerdings gezwungen, ihre Umsatzprognose ein wenig herunterzuschrauben: „Das schwache Marktumfeld in Europa und die ungünstige Entwicklung mehrerer Währungen gegenüber dem Euro deuten darauf hin, dass sich die Erreichung der Konzernziele für das Gesamtjahr 2013 schwieriger gestalten wird als ursprünglich angenommen“, teilte Adidas mit. Jetzt rechne das Management damit, „dass der Umsatz des Adidas-Konzerns auf währungsbereinigter Basis im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich steigen wird“. Bislang war ein Wachstum „im mittleren einstelligen Bereich“ erwartet worden.
Aber auch um das neue bescheidenere Ziel zu erreichen, muss im zweiten Halbjahr ein deutlicher Aufschwung her. Dass der kommen wird, hält die Konzernführung derzeit für wahrscheinlich: „Es wird mit einer Verbesserung der Umsatzdynamik in den verbleibenden Quartalen des Jahres 2013 gerechnet, wobei die Entwicklung im diesjährigen vierten Quartal deutlich positiver ausfallen dürfte“, teilte Adidas mit.
Foto: Adidas