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Tchibo: Durststrecke geht weiter

Von FashionUnited

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Der Hamburger Handelskonzern Tchibo GmbH befindet sich derzeit im Umbruch. Die Geschäftszahlen für das vergangene Geschäftsjahr zeigen, dass dies auch dringend nötig ist. Am Mittwoch gab der Mutterkonzern Maxingvest AG konkrete Resultate für das Jahr 2007

bekannt: Demnach sanken die Umsatzerlöse von Tchibo im Vergleich zum Vorjahr von 3,912 Milliarden Euro auf 3,559 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 9 Prozent. Bereinigt um den Umsatzanteil der am 30. April 2007 entkonsolidierten französischen HMO-Gruppe lag der Umsatzrückgang bei 7 Prozent. Verantwortlich für diese Entwicklung war nach Angaben des Unternehmens ein „deutlicher Umsatzrückgang bei den Gebrauchsartikeln“. Im Kaffeebereich sei der Umsatz hingegen leicht gestiegen.

Beim Betriebsergebnis (EBIT) musste die Tchibo GmbH einschließlich der HMO-Gruppe einen Einbruch um 84 Prozent von 143 Millionen Euro auf 23 Millionen Euro hinnehmen. „Dieser Ergebnisrückgang resultierte maßgeblich aus den Umsatzeinbußen des inländischen Filial- und Depotgeschäfts,“ erläuterte der Mutterkonzern. Er verwies auf die inzwischen eingeleiteten umfassenden Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen, die Tchibo mittelfristig wieder auf Erfolgskurs bringen sollen. Die bereits getätigten Investitionen seien ein weiterer Grund für den Ergebnisrückgang. Erst kürzlich hatte das Traditionsunternehmen sein neues innovatives Ladenkonzept und eine neue Werbekampagne vorgestellt.

Im laufenden Geschäftsjahr soll erneut kräftig investiert werden: Der Konzern kündigte an, das Investitionsvolumen bei Tchibo um insgesamt 70 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau zu erhöhen. Dabei rechnet er mit einem erneuten „leichten Umsatzrückgang“ auf reduzierter Verkaufsfläche: Im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Läden trennt sich das Unternehmen von Filialen, die für das neue Konzept nicht geeignet sind. Arno Mahlert, der Vorstandsvorsitzende der Maxingvest AG, versprach sich von den eingeleiteten Maßnahmen aber eine „bessere Umsatzqualität“. Wachsen will Tchibo künftig vor allem im Ausland. Für die nächsten fünf Jahre kündigte das Unternehmen die Eröffnung von 400 neuen Filialen in Osteuropa an. Damit würde das Ladennetz um „über ein Drittel“ wachsen, hieß es weiter.

Die Maxingvest AG, die bis zum vergangenen Jahr noch Tchibo Holding hieß, konnte trotz der Probleme bei Tchibo auf ein recht erfolgreiches Jahr zurückblicken. Dafür sorgte der Teilkonzern Beiersdorf, an dem Maxingvest eine Mehrheitsbeteiligung hält. Beiersdorf verbuchte ein Umsatzwachstum um 8 Prozent von 4,327 Milliarden Euro auf 4,661 Milliarden Euro. Das EBIT stieg um 29 Prozent auf 616 Millionen Euro.

Insgesamt verzeichnete der Maxingvest-Konzern ein Umsatzwachstum von 9,038 Milliarden Euro auf 9,066 Milliarden Euro. Das EBIT ohne Sondereffekte stieg von 738 Millionen Euro auf 755 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss ging aufgrund von Einmaleffekten von 1,084 Milliarden Euro auf 790 Millionen Euro zurück.

Foto: Tchibo GmbH

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