Patient Garant auf dem Weg der Besserung

Das Düsseldorfer Modeunternehmen Garant Schuh + Mode AG hat sich von seinem Totalabsturz mit anschließender Insolvenz wieder weitgehend erholt und konnte für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres sogar positive Zahlen vorlegen. Nachdem der Insolvenzplan durch

die Gläubiger im September 2007 angenommen und vom Amtsgericht Düsseldorf noch im selben Monat rechtskräftig bestätigt worden war, durchlief der Konzern eigenen Angaben zufolge „eines der größten Insolvenzplanverfahren seit Bestehen der Insolvenzordnung“. Ende des vergangenen Jahres konnte das Verfahren dann erfolgreich abgeschlossen und so die Weichen wieder für die Zukunft gestellt werden. Bis Ende Februar 2008 wurden dann sowohl die Barquote an die ungesicherten Insolvenzgläubiger als auch die Entschädigung an die Kleingläubiger ausgezahlt.

Nun wirke sich der erfolgreiche Abschluss des Insolvenzverfahrens positiv auf die bestehenden Geschäftsbeziehungen zu Fachhändlern und Lieferanten und damit auf die Entwicklung des Zentralregulierungsvolumens aus, ließ die Firmenleitung wissen. So stieg das Zentralregulierungsvolumen im ersten Quartal um 9,8 Prozent auf 243,8 Millionen Euro nach 222 Millionen Euro im Vorjahr. Auf dieser Grundlage beliefen sich die Umsatzerlöse auf 14,4 Millonen Euro, das sind immerhin 1,2 Millionen mehr als im Vergleichszeitraum 2007.

Gute Zahlen lieferte Garant auch beim Ergebnis ab. So lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 1,4 Millionen Euro erstmals seit der Talfahrt des Unternehmens wieder im positiven Bereich, ebenso wie das Ergebnis vor Steuern (EBT). Hier fuhr man im vergangenen Jahr noch ein Minus von 1,6 Millionen Euro ein, im ersten Quartal 2008 lag der Wert mit 200.000 Euro immerhin leicht im Plus. Das während der Insolvenz negative Eigenkapital sei durch die im Insolvenzplan beschlossenen Maßnahmen wiederhergestellt und belaufe sich zum 31. März 2008 auf 17,1 Millionen Euro, ließ das Management wissen: „Der gute Abschluss des ersten Quartals ist ein deutliches Signal dafür, dass das Vertrauen der Geschäftspartner in die Zukunft von Garant gerechtfertigt ist“, gibt sich Finanzvorstand Frank Schuffelen zuversichtlich.

Was die Führungsetage in Düsseldorf besonders stolz macht: „Die positive Geschäftsentwicklung war in den ersten drei Monaten des Jahres in allen Ländern festzustellen, in denen Garant aktiv ist.“ Gerade auch der schwierige Markt Deutschland habe mit einem Zuwachs von 4,1 Prozent auf 73 Millionen Euro neue Impulse bei der Zentralregulierung verzeichnet. Noch steiler der Aufwärtstrend im Ausland. Hier stieg das Zentralregulierungsvolumen sogar zweistellig um 12,5 Prozent auf 170,8 Millionen Euro. Garant scheint also wieder allen Grund zu haben, die Demut und Bescheidenheit aus der Vergangenheit abzulegen und die Erwartungen an Umsatz und Ergebnis an die guten Vorgaben der letzten Monate anzupassen. So plant das Firmenmanagement für das Gesamtjahr 2008 ein Zentralregulierungsvolumen in Höhe von 789 Millionen Euro. Dabei werden Umsatzerlöse von 48 Millionen Euro und ein bereinigtes EBIT von 5,4 Millionen Euro erwartet.