Einzelhandel: HDE dämpft Erwartungen
Wird geladen...
Bei entsprechenden Änderungen würden dem Handel sogar rosige Zeiten ins Haus stehen. Der HDE-Chef konkretisierte die diesbezüglichen Wünsche der Branche: „Die kalte Progression bringt zusätzliche Steuereinnahmen von im Schnitt sieben Milliarden Euro im Jahr. Die Deutschen lassen knapp 30 Prozent ihres Einkommens im Einzelhandel. Würden also diese zusätzlichen Steuereinnahmen den Verbrauchern vollständig zurückgegeben, könnte dies dem Einzelhandel ein Plus von rund zwei Milliarden Euro bescheren. Dieser halbe Prozentpunkt mehr Umsatz könnte dem Handel zum höchsten Wachstum seit Jahren verhelfen.“
Doch nicht nur bezüglich des Steuersystems formulierte Sanktjohanser Änderungswünsche an die Regierung. Auch das Thema Mindestlohn gab ihm Anlass zur Kritik: „Mit Sorge sehen wir die Vorschläge der Großen Koalition für die Einführung von Mindestlöhnen. Wird der Tarifvorbehalt in der anstehenden Gesetzgebung über Bord geworfen, kann der Staat nicht nur die Lohnnebenkosten gesetzlich festlegen, sondern für nahezu alle Branchen detailliert, regional sowie nach Art der Tätigkeit und Qualifikation differenziert Preise für Arbeit anordnen.“ Im Namen der Branche erklärte er: „Wir fordern die Bundesregierung auf, ohne Wenn und Aber am Vorrang der Tarifverträge festzuhalten.“ Die Mindestlohndebatte sei ein wahltaktisches Manöver, das mit dem Ziel geführt werde, staatliche Bestimmung über Löhne zu erreichen.
Foto:ECE