Bulgari: Gewinneinbruch trotz Wachstum
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Größtes Sorgenkind des Unternehmens: Die USA. Einst Wachstumsmotor und Absatzmarkt Nummer eins für viele Unternehmen, fordern mittlerweile gerade dort Immobilien- und Bankenkrise, Inflation und Energieverteuerung derzeit die größten Opfer. Die amerikanischen Verbraucher sind verunsichert, halten sich mit Neuanschaffungen zurück und kaufen weit weniger auf Pump als noch vor der Kreditkrise. Ein Trend, den nun auch die Luxusgüter-Branche zu spüren bekommt. So büßte Bulgari im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 in den USA ein Minus von 4,8 Prozent ein, im zweiten Quartal lagen die Umsatzzahlen sogar um 9,5 Prozent unter den Vorjahreswerten.
Ebenfalls schlecht lief es für Bulgari auf dem italienischen Heimatmarkt. Hier büßte das Unternehmen umsatzseitig 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein, konnte den Abwärtstrend jedoch im zweiten Quartal mit einem Minus von 4,3 Prozent etwas abschwächen. Ganz anders performte die Marke im restlichen Europa und auf den neuen Märkten in Asien. In Europa legte man – getrieben von sehr guten Zahlen in Deutschland und Frankreich – um satte 16,7 Prozent zu, im zweiten Quartal sogar um mehr als 20 Prozent. In Asien (außer Japan) stiegen die Umsätze der Italiener um 23,1 Prozent. Das ist zwar gerade mal die Hälfte als im ersten Halbjahr 2007, in dem das Unternehmen dort um 55 Prozent wachsen konnte, aber immerhin noch eine Bank.
Trotzdem ist am Beispiel Bulgari zu erkennen, dass wie weltweite Wirtschaftskrise nun auch die Luxusmarken erreicht. Vor allem die Banken- und Kreditkrise in den USA hält mittlerweile auch viele Topverdiener davon ab, sich mit teuren Modeprodukten, Parfums oder Schmuckstücken einzudecken. Alles in allem kann die Branche jedoch nach wie vor recht zufrieden sein. Marken, die im mittleren Preissegment angesiedelt sind, leiden derzeit viel mehr unter den Marktbedingungen als das Top-Segment oder der Discount-Sektor.
Foto: Bulgari