Shopping Center: Die Mode macht's
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Trotz mehr oder weniger identischer Belegung und vergleichbarem Warenangebot setzen die Einkaufsriesen mittlerweile vermehrt auf ein individuelles Erscheinungsbild. Der Weg von eher funktionalen Centern hin zu einer „Third Place“-Ausrichtung weist genau in diese Richtung. Design, Bauqualität und ein vielfältiges Freizeitangebot werden auch in Zukunft entscheidende Merkmale für den Erfolg von Centerentwicklungen darstellen, so die Studie. Die Shopping Mall soll künftig nicht mehr nur Einkaufsparadies sein, das nach Sonnenuntergang verwaisten Bauruinen gleicht, die Betreiber setzen verstärkt auf ein umfassendes Freizeitangebot. Geplant werden daher soziale Umgebungen, die sowohl vom häuslichen Rahmen als auch vom Arbeitsplatz getrennt sind. Hintergrund dieser Entwicklung ist nicht nur der Versuch, die Aufenthaltszeiten zu verlängern. „Third Place“ trägt so erheblich zur Identität und Unverwechselbarkeit eines Shopping Centers bei. Mittel sind die Aufrüstung der Kinoangebote mit neuester Technologie, Aquarien, sportliche und kulturelle Aktivitäten oder auch, wie im Berliner Alexa, die weltgrößte Modellbahn-Ausstellung. Mit Madam Tussaud’s, Legoland oder Sea Life sind zahlreiche weitere Partnerschaften denkbar.
Was viele Kids in den USA schon seit Jahren vormachen, indem sie fast ihre komplette Freizeit in und um die Shopping Malls verbringen, soll nun also auch der europäische Verbraucher tun. Vom Frühstück über den Einkaufsbummel bis zum Abendgestaltung soll – geht es nach den Machern – alles in den Centern stattfinden. Was für manchen wie eine Horrorvorstellung klingt, wird für viele schon bald zum Alltag werden. Vor allem dort, wo sich alternative Freizeitangebote in Grenzen halten.
Foto: Deutsche EuroShop