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Gap blickt in die Zukunft

Von FashionUnited

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Am Donnerstag lud der US-amerikanische Bekleidungskonzern Gap Inc. zur Investorenkonferenz nach San Francisco. Die Führungsspitze des Unternehmens erläuterte, wohin der Weg des kriselnden Konzerns in nächster Zukunft führen soll. Glenn Murphy, CEO und Chairman

von Gap Inc., bekräftigte, dass das Unternehmen in einer langfristig starken Position sei. Man sei flexibel genug, um angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen flexibel zu reagieren. „Wir konzentrieren uns darauf, die Resultate unserer Kernmarken zu verbessern und gleichzeitig die Wachstumsmöglichkeiten im Ausland und im Online-Geschäft zu nutzen,“ so Murphy.

Sabrina Simmons, Chief Financial Officer des Konzerns, verwies auf die Wirkung der jüngsten Kostensenkungsmaßnahmen. Trotz massiver Umsatzprobleme konnte Gap bekanntlich sein Ergebnis in den vergangenen Monaten deutlich verbessern: „Unsere Konzentration auf die Verkleinerung der Lagerbestände und diszipliniertes Kostenmanagement haben es ermöglicht, den Gewinn pro Aktie im ersten Halbjahr um 65 Prozent zu steigern,“ betonte sie. Die Finanzchefin bekräftigte außerdem die bestehende Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. Der Konzern rechnet damit weiterhin mit einem verwässerten Gewinn pro Aktie im Bereich von 1,30 bis 1,35 US-Dollar in 2008.

Außerdem stellten die jeweils Verantwortlichen die geplanten Maßnahmen der einzelnen Geschäftsbereiche vor. Marka Hansen, als President verantwortlich für die Kernmarke Gap, sah ihr Label aufgrund verschiedener Maßnahmen in einer guten Position für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. Es ginge nun darum, die Kunden wieder in die Läden zu bekommen, erklärte sie. Dabei setze Gap auf „eine Mischung traditioneller und nicht-traditioneller Taktiken“, so Hansen. Die Marke werde im laufenden Geschäftsjahr keine Fernsehspots mehr schalten, mit der „Vote for...“-Kampagne aber im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes deutlich Präsenz zeigen.

Die Vertriebslinie Old Navy, die zuletzt besonders dramatische Umsatzeinbrüche hinnehmen musste, ist derzeit dabei, ihre Außenwirkung neu zu justieren. Zu diesem Zweck wurde mit Crispin Porter & Bogusky eine neue Marketingagentur verpflichtet. Neben Verbesserungen beim Produktangebot werde außerdem ein neues Ladendesign realisiert, erklärte Brand President Tom Wyatt.

Das hochwertigere, auf ein reiferes Publikum abzielende Label Banana Republic soll künftig als „globale, bezahlbare Luxusmarke“ positioniert werden. Man wolle sich der Zielgruppe „sowohl online als auch offline“ nähern, betonte Markenpräsident Jack Calhoun. Auch der internationale Expansionskurs werde fortgesetzt: Nachdem in diesem Jahr bereits ein erster Shop in Großbritannien eröffnet wurde, sehe man nun weitere Wachstumsmöglichkeiten in Europa, so Calhoun.

Überhaupt versucht der Konzern, außerhalb der USA weiter zu expandieren. Geplant ist, das Netz an Franchise-Stores schnell auszubauen. Derzeit existierten entsprechende Vereinbarungen mit Partnern in 21 Ländern, erklärte Art Peck, der den Bereich Gap Inc. Strategic Alliances verantwortet. Man habe bereits 78 Gap- und 31 Banana-Republic-Filialen in 13 Ländern eröffnet. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sollen weitere Shops in Moskau, Ägypten und Jordanien hinzukommen, so Peck. Im kommenden Jahr werde der Konzern auf der Basis bestehender Vereinbarungen auch in Mexiko, Bulgarien und Rumänien Läden eröffnen.

Neben dem stationären Handel setzt Gap auch auf das besonders wachstumsträchtige Online-Geschäft. Toby Lenk, President der Sparte Gap Inc. Direct, kündigte an, dass man im Internet in diesem Jahr erstmals mehr als eine Milliarde US-Dollar umsetzen wolle. 2007 hatte sich der Online-Umsatz auf 903 Millionen US-Dollar belaufen. Kürzlich wurde der Internet-Auftritt reformiert und das Projekt „Universality“ realisiert, das es erlaubt, Produkte aller zum Konzern gehörenden Marken in einem Einkaufsvorgang im Netz zu bestellen. Neben seinen Hauptmarken verkauft Gap Schuhe und Handtaschen des Labels Piperlime exklusiv im Internet. Kürzlich erwarb der Konzern die Lifestyle-Sportswear-Marke Athleta, die ebenfalls nur online vertrieben wird. Neben der Integration von Athleta stünden die Expansion des Online-Shops nach Kanada und Großbritannien im kommenden Jahr ganz oben auf der Prioritätenliste, erklärte Lenk.

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