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Einzelhandelsumsatz weiter rückläufig

Von FashionUnited

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Der bundesdeutsche Einzelhandel spürt zunehmend die Auswirkungen der globalen Rezession. Ausgelöst durch täglich neue Hiobsbotschaften von den Kapitalmärkten, von Firmenpleiten, Kurzarbeit und branchenübergreifenden Umsatzverlusten bei

den Unternehmen, halten sich die Verbraucher sich immer mehr zurück und verschieben größere Anschaffungsentscheidungen auf das nächste Jahr. Eine Entwicklung, unter der die Einzelhandelsbranche nun immer mehr zu leiden hat.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nun mitteilte, setzte der Einzelhandel in Deutschland im Oktober 2008 nominal zwar 0,9 Prozent mehr, real jedoch 1,5 Prozent weniger um als im Oktober des vergangenen Jahres. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage. Berechnet wurden die Zahlen aus Daten von sieben Bundesländern, in denen circa 76 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel getätigt werden.

Betroffen von den Umsatzrückgängen ist vor allem die Lebensmittelbranche. Hier verbuchten die Händler im Oktober ein reales Minus in Höhe von 2,8 Prozent. Ein ähnliches Bild zeichnet die Lage bei den SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten, die real 2,5 Prozent weniger umsetzten als im Vergleichszeitraum 2007. Getoppt wird dies nur noch vom Facheinzelhandel mit Lebensmitteln. Hier lagen die Umsätze real satte 6,1 Prozent unterhalb der Vorgaben aus dem vergangenen Jahr.

Erstaunlich gut kann sich hingegen der textile Einzelhandel in der Krise behaupten, das Statistische Bundesamt errechnete hier sogar einen leichten Anstieg der Geschäftstätigkeit. So stiegen die Ladenumsätze mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren nominal um 1,7 und real um 0,5 Prozent. Als stärker erwies sich da nur noch der Facheinzelhandel mit Büchern und Schmuck, der umsatzseitig real um 3,5 Prozent zulegen konnte.

Insgesamt sieht der Handel jedoch eher schwierigen Zeiten entgegen, wie die Ergebnisse aus dem bisherigen Jahresverlauf zeigen. So gingen die Umsätze im deutschen Einzelhandel im Oktober nicht nur gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück, sondern auch gegenüber dem September 2008. Selbst unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten lag der Wert nominal um 1,7 Prozent und real um 1,6 Prozent niedriger als im Vormonat.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2008 setzte der Einzelhandel nominal 2,3 Prozent mehr und real 0,4 Prozent weniger um als vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Nun hofft der Handel auf ein einigermaßen erfreuliches Weihnachtsgeschäft, um das Jahr 2008 doch noch mit einem versöhnlichen Gesamtergebnis abzuschließen. Gerade der textile Einzelhandel dürfte sein vergleichsweise gutes Standing noch einmal verbessern und so seit langer Zeit wieder einmal eher zu den Wachstumstreibern als zu den Sorgenkindern zählen.

Foto: Tchibo

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