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Trotz Krise: Deutsche bleiben in Kauflaune

Von FashionUnited

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Die deutschen Verbraucher haben sich das vorweihnachtliche Einkaufen trotz täglich neuer Horrormeldungen zur Wirtschaftskrise nicht vermiesen lassen. Der Einzelhandel zeigt sich sogar äußerst zufrieden mit der Geschäftsentwicklung der letzten Wochen, das

Weihnachtsgeschäft entspreche den Branchenerwartungen. Zwar gibt es vom textilen Handel auch schlechte Nachrichten, vor allem was die Absatzzahlen von Winter- und Wintersport-Mode angeht, diese sind jedoch wie bereits im letzten Jahr eher der warmen Witterung als der Rezession geschuldet.

Wie der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) mitteilt, hat das diesjährige Weihnachtsgeschäft am vierten Adventswochenende seinen Höhepunkt erreicht. Hier verzeichneten die Geschäfte nach Angaben des HDE den stärksten Kundenandrang in diesem Jahr. Zwar lagen die Umsätze wohl etwas unter dem Niveau des Vorjahres als der vierte Advent auf den 23. Dezember fiel und manche gar zu hochgesteckte Erwartung wurde nicht ganz erfüllt, insgesamt spürte die Branche bei den Deutschen jedoch keinen ausgeprägten Hang zur Kaufzurückhaltung.

Besonders gut lief das Weihnachtsgeschäft beim Versandhandel. Vor allem Shoppingportale im Internet konnten beim Verbraucher punkten und oft zweistellige Wachstumsraten verbuchen. Von guten Geschäften berichten auch Juweliere, Sport- und Spielwarenhändler sowie Unterhaltungselektronikläden und Parfümerien. Der Bekleidungshandel wartet hingegen dringend auf kälteres Wetter. Ein Wintereinbruch nach Weihnachten könnte nochmals viele Kunden in die Modeläden treiben und das frisch erhaltene Weihnachtgeld in Winterkleidung investieren lassen.

Geht es nach den Wirtschaftsfortschern der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg, müssen sich die Einzelhändler auch im kommenden Jahr nicht auf gravierende Umsatzeinbußen einstellen. Das Konsumklima bleibe auch 2009 stabil, wenn auch auf niedrigem Niveau, so das Institut in seiner neuesten Untersuchung. Die Konsumneigung profitiere derzeit noch von den rückläufigen Inflationsraten und könne das Jahr 2008 sogar mit einem kleinen Plus abschließen. Somit zeige sich das Konsumklima beim Start ins neue Jahr konstant, wenn auch nicht auf einem hohen Level.

Also ist das ganze Krisengerede der vergangenen Wochen und Monate nur eine große Medienblase? Wohl nicht. So rechnet auch die GfK für das kommende Jahr mit Produktionseinbrüchen, Kurzarbeit und Entlassungen, was wohl zwangsweise dazu führen dürfte, dass sich mehr und mehr Konsumenten auch persönlich von der Krise betroffen fühlen. Erstes Anzeichen dafür: Nachdem die Einkommenserwartung zuletzt viermal in Folge angestiegen war, sank sie im Dezember erstmals spürbar ab.

Für das kommende Jahr wagen die Experten daher noch keine feste Prognose, alles hänge von der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Situation ab und wie sehr die Krise zuschlägt. „Wie sich das Konsumklima im kommenden Jahr weiter entwickelt, wird maßgeblich davon abhängen, wie stark sich die Rezession auf den Arbeitsmarkt auswirkt", so die GfK, fügt jedoch hinzu: „Auch 2009 werden positive Faktoren konjunkturstabilisierend wirken. So wird die Inflationsrate niedrig bleiben und die Kaufkraft der Bürger stärken." Zudem würden in das kommende Jahr hinein auch die guten Tarifabschlüsse, wie beispielsweise in der Metall- und Elektroindustrie, ihre positive Wirkung weiter entfalten. Somit sei ein Konsumanstieg von bis zu 0,5 Prozent im Jahr 2009 weiter möglich.

Foto: Rhein-Neckar-Zentrum Viernheim / Deutsche Euroshop

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