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In der Krise: Düsseldorf schrumpft

Von FashionUnited

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Die Düsseldorfer Igedo Fashion Fairs fallen im kommenden Februar deutlich übersichtlicher aus als zuvor. Die Veranstalter teilten am Mittwoch mit, dass auf den drei verbliebenen Messen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt insgesamt 1.450 Kollektionen aus

46 Ländern vorgestellt werden. Vor einem Jahr waren auf den seinerzeit vier Veranstaltungen 2.150 Aussteller vertreten, im vergangenen Juli immerhin noch 1.750.

Ein Hauptgrund für den Rückgang ist natürlich das vorläufige Ende der Wäschemesse Body Look, die im Februar 2008 noch 230 Aussteller und Marken begrüßen konnte. Bekanntlich war die Winter-Ausgabe der Messe im November abgesagt worden. Ein Neustart ist für Ende Juli vorgesehen. Doch auch die drei Messen, die nun vom 1. bis 3. Februar über die Bühne gehen sollen, werden die Vorjahresgröße nicht erreichen. Auf der Damenmodemesse CPD, der traditionellen Hauptveranstaltung, erwartet die Igedo Company nun insgesamt 1.040 Aussteller und Marken, darunter 70 Neuzugänge. Ein Jahr zuvor waren noch 1.415 Teilnehmer vertreten.

Auch die HAKA-Veranstaltung HMD präsentiert sich deutlich kleiner: Nach 105 Ausstellern und Kollektionen im vergangenen Februar werden jetzt noch 90 Label ihre aktuellen Modelle vorstellen. Die HMD wird durch ihren neuen Standort in der Halle 12 diesmal räumlich enger an die CPD angebunden.

Mit 320 Ausstellern kann die Sourcing-Messe Global Fashion aufwarten, auf der im Vorjahr 400 Teilnehmer vertreten waren. Allerdings präsentiert sie sich diesmal deutlich internationaler: Kamen die Aussteller im vergangenen Februar aus 13 Ländern, sind nun 20 verschiedene Staaten vor Ort. Firmen aus aus Ägypten, Bangladesch, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Indien, Italien, Kanada, Lettland, Litauen, Macao, Marokko, Nigeria, Pakistan, Panama, Portugal, Serbien, Taiwan, Ukraine und der Volksrepublik China stellen hier ihre aktuellen Angebote vor.

Die Krise ist also endgültig in Düsseldorf angekommen, nachdem bereits die Igedo-Messen im vergangenen Juli deutlich weniger Besucher begrüßen konnten. Philipp Kronen, seit wenigen Tagen als Nachfolger von Frank Hartmann neuer Geschäftsführer der Messegesellschaft, musste die schwierige Lage einräumen: „Die Situation für den Handel und die Industrie ist derzeit alles andere als einfach“, erklärte er. Gerade in der gegenwärtigen Krise kommt den Messen jedoch eine wichtige Funktion zu: „Information und Dialog können in Zeiten wie diesen eine Lebensversicherung sein. Nur wer sich aktiv über die aktuellen Entwicklungen austauscht und sich mit ihnen auseinandersetzt, kann in der Krise die Chance erkennen. Messen sind hier eine leistungsstarke Informations- und Kommunikationsplattform,“ so Kronen. Das gilt auch für seine Veranstaltungen, die stark auf Synergien setzen: „Auf den Igedo Fashion Fairs Düsseldorf findet der Einkäufer viele Marken, die sein Sortiment aufwerten und zu etwas Besonderem machen. Nur so kann sich der Händler von der breiten Masse abheben,“ erklärte er. Wie schlecht es derzeit trotzdem um die Branche bestellt ist, müssen viele Igedo-Mitarbeiter offenbar am eigenen Leib erfahren: Presseberichten zufolge soll wohl die Hälfte der derzeit 60 Stellen beim Düsseldorfer Messeveranstalter gestrichen werden.
 
Foto: Igedo Company, cpd
 
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