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Lenzing: Düstere Aussichten für den Marktführer

Von FashionUnited

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Der österreichische Faserhersteller Lenzing AG hat im vergangenen Jahr seine Stellung als Weltmarktführer zwar verteidigt, der Gewinn ging jedoch deutlich zurück. Auch für das laufende Jahr sind die Perspektiven derzeit alles andere als positiv. 2008 erzielte die Lenzing-Gruppe den am

Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen zufolge einen konsolidierten Konzernumsatz in Höhe von 1,33 Milliarden Euro. Damit wurde das Vorjahresresultat von 1,26 Milliarden Euro um 5,4 Prozent übertroffen werden. Man habe so die Stellung als Weltmarktführer im Bereich cellulosische Fasern weiter ausbauen können, betonte Vorstand Friedrich Weninger. Allein das Konzernsegment Fasern, auf das mehr als 80 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen, kam auf Umsätze in Höhe von 1,108 Milliarden Euro und lag damit um 3,6 Prozent über dem Vorjahresniveau von 1,070 Milliarden Euro.

Weniger gut sah es schon im abgelaufenen Geschäftsjahr beim Ergebnis aus. Das Betriebsergebnis gab um 19,7 Prozent von 162,3 auf 130,3 Millionen Euro nach, der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn sank sogar um 33,1 Prozent von 109,6 auf 77,7 Millionen Euro. Peter Untersberger, Vorstandschef und Finanzvorstand des Konzerns, fasste den Abwärtstrend im Laufe des Jahres zusammen: „In den ersten sechs Monaten konnten wir noch von der sehr guten Marktlage des zu Ende gehenden Faserboomjahres 2007 profitieren. Ab dem dritten Quartal wirkte sich jedoch die weltweite Konjunktureintrübung negativ auf den Geschäftsverlauf aus,“ erklärte er. Diesem Trend habe das Unternehmen aber „durch innovative Produkte, den weltbesten Kundenservice im Faserbereich und unsere Kostenführerschaft erfolgreich entgegenwirken“ können. Aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird der Vorstand aber vorerst auf einen Dividendenvorschlag verzichten.

Für das laufende Geschäftsjahr fielen die Aussichten wenig positiv aus. Kaum verwunderlich, denn um die Branche steht es derzeit insgesamt nicht zum Besten: „Die sich zu Jahresbeginn 2009 vertiefende Rezession, ein Faser-Überangebot und die weiterhin schwache private Nachfrage in den westlichen Industriestaaten verhindern vorerst eine nachhaltige Erholung des Weltfasermarktes,“ erläuterte das Unternehmen. Auf eine Aufwärtstendenz hofft man erst in einigen Monaten: „Nach einem starken Mengenrückgang im vierten Quartal 2008 und wahrscheinlich im ersten Halbjahr 2009 erwarten wir im zweiten Halbjahr 2009 erste Anzeichen einer sich stabilisierenden Nachfrage,“ hieß es weiter. Vorerst will der Konzern der Krise begegnen, indem „weitere Einsparungs- und Kostenoptimierungspotenziale in der Produktion und bei Vertriebs- und Verwaltungseinheiten realisiert werden“. Von diesen Maßnahmen seien alle Konzernstandorte betroffen, teilte Lenzing mit.

Trotzdem prognostizierte das Unternehmen „einen deutlichen Rückgang des Konzernergebnisses“ gegenüber 2008. Ganz ließ man sich den Optimismus aber nicht verderben: „Wir werden auch diese schwierige Lage meistern und bereiten uns darauf vor, den nächsten konjunkturellen Aufschwung optimal zu nutzen", bekräftigte Vorstandschef Untersperger.

Foto: Lenzing AG

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