Dass sich die deutschen Verbraucher trotz der Wirtschaftskrise die Kauflaune nicht verderben lassen, liegt nicht zuletzt an der außergewöhnlich niedrigen Teuerungsrate. Die ist im März anscheinend noch einmal deutlich gefallen. Das meldete das Statistische Bundesamt unterBerufung auf erste Ergebnisse, die in sechs Bundesländern ermittelt wurden. Demnach stiegen die Verbraucherpreise im März verglichen mit dem Vorjahresmonat nur noch um 0,5 Prozent. Im Februar hatte die Teuerungsrate noch 1,0 Prozent betragen. Wie die Wiesbadener Behörde weiter mitteilte, sanken die Preise im März im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. Die endgültigen Zahlen werden am 9. April veröffentlicht.
Die Jahresteuerungsrate fiel damit nach Angaben des Bundesamtes auf den niedrigsten Stand seit Juli 1999, als sie ebenfalls bei 0,5 Prozent gelegen hatte. Entscheidend für die geringe Inflation sei wie schon in den vergangenen Monaten vor allem die Preisentwicklung bei Heizöl und Kraftstoffen gewesen, erklärte die Statistikbehörde. Die Kraftstoffpreise lagen den vorliegenden Zahlen zufolge in den einzelnen Bundesländern um 17,5 bis 19,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau, leichtes Heizöl war sogar um 30,0 bis 38,6 Prozent günstiger als im März des vergangenen Jahres.
Für den Einzelhandel sind das sehr gute Nachrichten. Durch die deutlichen Preissenkungen bei Benzin und Öl bleibt den Konsumenten mehr verfügbares Einkommen, das sie in die Läden tragen können. Dieser Effekt hatte zuletzt auch dafür gesorgt, dass das allgemeine Konsumklima trotz aller wirtschaftlichen Hiobsbotschaften nahezu stabil blieb. Gerade in der gegenwärtigen weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, von der vor allem die Exporte betroffen sind, kommt dem Binnenkonsum eine besonders wichtige Rolle zu. Das hatte zuletzt auch das Forschungsinstitut GfK, das monatlich das Konsumklima ermittelt, betont.
