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Escada lockt jetzt mit Geschenken

Von FashionUnited

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Das schwer angeschlagene Münchener Modeunternehmen Escada will einfach nicht wieder auf die Beine kommen. Egal was die Verantwortlichen in der Firmenleitung anstellen, es fruchtet nicht. Nun will Escada sogar Aktien verschenken, um Gläubigern den Umtausch ihrer Anleihen

schmackhaft zu machen.

Pro eingereichter Schuldverschreibung im Nennwert von 1.000 Euro verspricht das Management die kostenfreie Ausgabe von 10 Unternehmensaktien. Man entspreche damit dem Wunsch vieler Anleihegläubiger, im Rahmen der Restrukturierung „auch als Aktionäre an möglichen künftigen Erfolgen der Gesellschaft teilhaben“ zu können, so Escada. Die im Rahmen des Umtauschangebots zusätzlich angebotenen Aktien stammten aus dem Bestand verschiedener Altaktionäre der Gesellschaft. Die Anteilseigner Fasshonaburu S.à.r.l., BO-DO Vermögensverwaltung GmbH, Bestinver Gestión, S.A. sowie die Organmitglieder Bruno Sälzer, Werner Lackas und Claus Mingers wollen im Rahmen des Umtauschangebots insgesamt bis zu zwei Millonen Escada-Aktien zur Verfügung stellen, und zwar „unentgeltlich“, wie die Firmenleitung betont.

Nun, die Papiere gelten derzeit nicht gerade als wasserdichte Geldanlage, die Aktie wurde am Montagnachmittag gerade mal mit einem Wert von rund 2,35 Euro gehandelt. Zum Vergleich: vor einem Jahr kostete das Papier noch knapp 14 Euro. Einige Händler auf dem Frankfurter Parkett scheint das Escada-Angebot, bis zu zehn Prozent seiner Anteile zu verschenken, mittlerweile doch zu reizen. So stieg die Aktie am Dienstag um über 15 Prozent auf 2,71 Euro.

Ob damit jedoch die Richtung vorgezeichnet ist, in die sich das kränkelnde Unternehmen in den nächsten Monaten entwickeln wird, ist mehr als fraglich. Schließlich drücken die Traditionsmarke Schulden in dreistelliger Millionenhöhe und die Besitzer der teils Millionen schweren Anleihe sollen auf einen Großteil ihres Geldes verzichten, um Escada zu retten. Kein Wunder also, dass die Schuldner bislang nicht gerade begeistert zugegriffen haben und das abgegebene Umtauschangebot großenteils ablehnten.

Trotzdem ist das Firmenmanagement um Escada-Chef Bruno Sälzer zuversichtlich, die Kehrtwende doch noch zu schaffen. Zunächst hat Escada die Umtauschfrist bis zum 12. August verlängert, um den Gläubigern mehr Bedenkzeit zu geben. Nun hoffen die Münchener, mit ihrem Aktiengeschenk punkten zu können und so die Sanierungsaktivitäten bald abschließen zu können. Zuvor waren mit den Zusagen wichtiger Aktionäre für eine geplante Kapitalerhöhung von 29 Millionen Euro, der Einigung mit den Steuerbehörden und der Fortführung eines 13-Millionen-Kredits der Hypo-Vereinsbank bereits wichtige Schritte unternommen worden, um das Unternehmen am Leben zu erhalten.

Foto: Escada

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