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Adidas baut Stellen in Golf-Sparte ab

Von FashionUnited

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Wegen extremer Schwierigkeiten im Golf-Geschäft will der Sportartikelhersteller Adidas in diesem Bereich Stellen abbauen.

Wo und in welchem Ausmaß, ist noch unklar. Zunächst soll in den kommenden Wochen mit den betroffenen Mitarbeitern gesprochen werden, sagte Konzernchef Herbert Hainer heute. Angesichts der Probleme der Branche müsse die Sparte TaylorMade-adidas Golf umgebaut werden. „Und indem wir effizienter organisiert sind, können wir das auch mit weniger Leuten machen", sagte Hainer. „Es werden Stellen abgebaut werden", bestätigte ein Unternehmenssprecher. Sitz der Sparte ist in den USA. In Russland will Adidas deutlich weniger Läden eröffnen als bislang geplant. Mehr investieren will der Dax-Konzern dagegen in Werbung und Marketing.

Mit einer Gewinnwarnung hatte Adidas in der vergangenen Woche für heftige Reaktionen an der Börse gesorgt. Auch am späten Donnerstagvormittag büßten die Titel der weltweiten Nummer Zwei bei den Sportartikelherstellern 2,65 Prozent auf 56,55 Euro ein. Damit gehörten sie zu den größten Verlierern im Dax. Das Tagestief bei 55,52 Euro bedeutete den niedrigsten Stand für Adidas seit Juli 2012.

Besonders die Golfsparte macht den Franken schon lange zu schaffen. Im zweiten Quartal ging der Umsatz hier um ganze 18 Prozent zurück, im Halbjahr um 27 Prozent. Vor allem in den USA und in Asien brach das Geschäft ein und traf den Sportartikelhersteller hart. Hainer erwartet, dass der operative Gewinn im zweiten Halbjahr allein durch das Golfgeschäft um 50 bis 60 Millionen Euro gedrückt wird.

Wegen der Absatzschwierigkeiten in Russland will der Sportartikelhersteller dort in diesem sowie im nächsten Jahr jeweils nur noch 80 statt wie bisher geplant 150 neue Adidas-Läden eröffnen. Das Unternehmen leidet vor allem unter der Schwäche des Rubels und dem sinkendem Konsumentenvertrauen. Daher habe man bei den Preisen wie auch viele andere Anbieter runtergehen müssen, sagte der Sprecher. Trotzdem wolle sich Adidas aus Russland, seinem drittgrößten Markt, nicht zurückziehen, sondern weiter investieren, sagte Hainer.

Generell will das Unternehmen wieder etwas mehr in seine Stammmärkte wie Nordamerika und Westeuropa investieren, um seinem Hauptkonkurrenten Nike Anteile abzujagen. Aber auch in die Schwellenländer soll weiter investiert werden.

Mehr Geld will Adidas in seine Werbe- und Marketing-Aktivitäten stecken. Der Anteil der Werbeausgaben am Umsatz soll in diesem Jahr um einen Prozentpunkt auf etwa 13 Prozent steigen und im nächsten Jahr noch einmal so viel. 2015 werde Adidas seine "ehrgeizigste Markenkampagne aller Zeiten" fahren. Die weltweite Kampagne zur Fußball-Weltmeisterschaft habe gezeigt, wie erfolgreich Adidas sei, wenn das Unternehmen die Konsumenten direkt anspreche. „Das wollen wir in Zukunft mehr machen." Das Marketing sei dafür neu aufgestellt worden und habe die volle Rückendeckung der Unternehmensführung.

Im ersten Halbjahr sank der Konzernumsatz unterm Strich um zwei Prozent auf knapp sieben Milliarden Euro. Der Gewinn knickte um 27 Prozent auf 351 Millionen Euro ein. Für das gesamte Jahr rechnet Adidas nur noch mit einem Gewinn von 650 Millionen Euro - ein Fünftel weniger als bisher geplant. (dpa)

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