• Home
  • V1
  • Columns
  • Ukraine-Krise macht Schuh-Riesen Wortmann nervös

Ukraine-Krise macht Schuh-Riesen Wortmann nervös

Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more

Mehr als jedes zweite Paar des Schuh-Riesen Wortmann wird im Ausland verkauft. Der rasch

steigende Konsum in Osteuropa und vor allem in Russland hat das Wachstum des Familienunternehmens aus Detmold ("Tamaris") beflügelt - angesichts der schweren Krise um die Ukraine wächst nun aber auch die Unsicherheit. „Russland ist inzwischen größter Exportmarkt und zweitgrößter Markt nach Deutschland", sagte Firmengründer Horst Wortmann am Donnerstag.

„Noch ist die Lage dort nicht so schlecht, wie man befürchten musste." Wortmann habe sehr viel investiert. Jetzt sei aber ein Handelsstopp nicht ausgeschlossen. „Das macht uns schon etwas nervös."

Dutzende Läden hat Wortmann in Russland eröffnet und eine eigene Vertriebsgesellschaft gegründet. Nicht zuletzt durch die Sanktionen der EU gegen Russland im Ukraine-Streit und den schwächelnden Rubel werde das Leben für die Russen immer teurer - vor allem Importware: „Wir hoffen und beten, dass Putin nicht den Markt für Schuhe und Mode zumacht." In der Ukraine sei das Geschäft praktisch abgestürzt.

Der weltweite Umsatz von Wortmann stieg im Geschäftsjahr 2013/14 (31.5.) nur leicht um 0,2 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro. Grund seien die Wetterkapriolen und die problematische Lage in der Welt. Das Ergebnis sei aber "durchweg zufriedenstellend", sagte Wortmann. Zahlen nannte er nicht. Mit mehr als 52 Millionen Paar Damenschuhen gehört Wortmann zu den größten Produktions- und Vertriebsunternehmen in Europa.

Argwöhnisch beobachten die Detmolder auch die Entwicklung des Online-Handels. Bei Schuhen und Mode würden 20 bis 25 Prozent über Online-Shops verkauft, sagte der designierter Nachfolger des 73 Jahre alten Wortmann, sein Neffe Jens Beining (44). Der eigene Online-Handel werde zwar ausgebaut. Man liefere aber weiterhin auch an die großen Online-Portale wie Zalando und Otto. Die hohe Retourenquote von mehr als 50 Prozent belaste die Online-Händler.

Ein weiteres Problem der Schuhbranche sind steigende Preise für Leder und Löhne sowie die Aufwendungen für die Vermeidung von Schadstoffen in Schuhen. In China seien die Löhne an den Küsten bereits so hoch wie in Portugal, sagte Wortmann. Wortmann hat weltweit gut 1100 Beschäftigte und betreibt knapp 950 "Tamaris"-Verkaufsflächen.(dpa)

Schuhe
Tamaris
Wortmann