Adidas: Hainer erläutert Zukunftspläne
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Für die Konkurrenz der Sportartikelgiganten dürfte dieses Jahr entscheidende Bedeutung bekommen: Mit den Olympischen Spielen in Peking gerät vor allem der noch nicht hinreichend erschlossene Wachstumsmarkt Asien in den Fokus. Hier sieht auch Hainer großes Potential, weshalb Olympia eine große Rolle in den Planungen von Adidas spielt: „Primär geht es uns um den riesigen chinesischen und den asiatischen Markt. Wir wollen mit der Marke Adidas 2008 Marktführer in China werden und 2010 dort als Gruppe über eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaften. Damit wäre das Land für uns nach Amerika der zweitgrößte Markt,“ erklärte er gegenüber der SZ.
Neben China könne sich bei entsprechendem Kaufkraftzuwachs auch Indien zu einem entscheidenden Markt für die Sportartikelbranche entwickeln. „Wenn nur zehn Prozent der Bevölkerung in der Lage sind, 60 oder 70 Euro für ein paar Sportschuhe auszugeben, ist das ein Riesenmarkt mit 110 Millionen Konsumenten,“ erläuterte der Adidas-Chef. Doch derzeit sind dies noch Zukunftsvisionen. Hainer stellte klar: „Amerika ist nach wie vor mit Abstand der größte Markt und dort haben wir noch viel Potential. Europa ist für Adidas Brot und Butter. Hier verdienen wir das Geld, um zu investieren.“
Um die Position in den USA zu stärken, hatte Adidas 2005 die Marke Reebok gekauft. Die notwendige Umstrukturierung belastete in der Folgezeit den Gesamtkonzern. Für 2007 rechnet Hainer nun erstmals mit einem leichten Wachstum in diesem Segment. Auch 2008 werde Reebok insgesamt wachsen, obwohl er auf dem US-Markt noch einmal einen Umsatzrückgang erwarte. „2009 wird Reebok auch dort zulegen,“ versprach der Konzernchef. Die Akquisition habe aber bereits dabei geholfen, die Marke Adidas besser auf dem US-amerikanischen Markt zu positionieren.
Dem Abschluss der Sanierungsarbeiten bei Reebok sieht Hainer auch angesichts der Tatsache, dass der Verschuldungsgrad des Konzerns schneller als erwartet abgebaut werden konnte, aus strategischen Gründen erwartungsvoll entgegen: „Sobald wir die Marke Reebok wieder aufgebaut haben, könnten wir uns zudem auch wieder nach sinnvollen Zukäufen umsehen,“ erklärte er. Vor allem im Outdoor-Segment bestünden derzeit entsprechende Potentiale. Zukäufe seien jedoch nicht zwingend erforderlich: „Wir geben unabhängig davon in diesem Bereich Gas. Akquisitionen sind kein Selbstzweck. Wir kaufen nur zu, wenn es uns als Gruppe stärker macht.“
Foto: Adidas