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Adidas: Hainer hat Nike im Visier

Von FashionUnited

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Der Zweikampf der beiden weltgrößten Sportartikelkonzerne Nike und Adidas geht bei den Olympischen Spielen in Peking in eine neue Runde. Im Vorfeld gibt sich Adidas-Chef Herbert Hainer zuversichtlich, den derzeitigen Weltmarktführer aus Beaverton in absehbarer Zeit überholen zu können.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) und dem Deutschlandfunk erklärte Hainer, es könne „definitiv passieren“, dass Adidas gegenüber Nike in nicht allzu ferner Zukunft die Nase vorn habe. Wann dies der Fall seien werde, könne er aber noch nicht sagen, räumte der Adidas-Chef ein. Viel fehle jedoch nicht mehr: „Nike ist uns eine Kleinigkeit voraus, macht etwa eine Milliarde Euro Umsatz mehr als wir,“ so Hainer.

Der Unterschied läge auf dem amerikanischen Markt, wo Nike als Lokalmatador nach wie vor größer als Adidas ist. Durch den „strategisch absolut richtigen“ Zukauf des früheren Konkurrenten Reebok habe man dort inzwischen aber besser Fuß gefasst. „Wir machen über vier Milliarden US-Dollar Umsatz in Amerika und kommen auch da immer näher an unseren Hauptkonkurrenten ran,“ erläuterte Hainer. Die Investition in die nach wie vor kriselnde Marke Reebok habe es Adidas beispielsweise ermöglicht, als Nachfolger von Reebok zum Exklusivausstatter der Basketballliga NBA aufzusteigen. Entsprechende Verträge hätten vor dem Zukauf ausschließlich Nike und Reebok besessen und so den weltweit wichtigsten Sportartikelmarkt für Adidas „blockiert“, erklärte Hainer.

Erwartungsgemäß kamen auch ethische Fragen im Zusammenhang mit dem Engagement von Adidas bei den Olympischen Spielen im Interview zur Sprache. Hainer vertrat hier die Meinung, dass ein Boykott nicht zu Verbesserungen der Menschenrechtssituation führen würde. Außerdem sei politische Kritik nicht die Aufgabe des Sportartikelkonzerns, so Hainer: „Natürlich sehen wir die Entwicklungen und wir reden auch darüber. Aber für Politik sind die Vereinten Nationen und die Politiker verantwortlich. Das kann nicht auf dem Rücken der Sportler ausgetragen werden,“ erklärte er.

Wirtschaftlich setzt der Adidas-Chef bekanntlich große Hoffnungen in das Reich der Mitte: „Spätestens 2010 werden wir dort allein mit der Marke Adidas eine Milliarde Euro Umsatz machen. Damit ist China für uns der zweitgrößte Markt nach dem amerikanischen,“ bekräftigte er.

Foto: Adidas

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