Der Adidas-Konzern hat weitere Schritte zur Sanierung seiner schwächelnden Marke Reebok unternommen. Auf dem südamerikanischen Markt wird der Vertrieb künftig neu organisiert. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, gründete Reebok zusammen mit dem lokalenPartner Vulcabras S.A. ein Joint Venture, das den Vertrieb von Schuhen, Bekleidung und Accessoires der Marke Reebok in Brasilien und Paraguay übernehmen wird. Führen soll es Pedro Grendene Bartelle, der zum President und Chairman berufen wurde. Das Abkommen läuft vorerst bis zum Ende des Jahres 2015. Über die finanziellen Details vereinbarten beide Partner stillschweigen. Noch müssen jedoch die zuständigen brasilianischen Kartellbehörden der Vereinbarung zustimmen.
Das neue Joint Venture soll zum 1. April 2008 seine Geschäftstätigkeit aufnehmen. Ab diesem Zeitpunkt werden seine Finanzergebnisse in der Bilanz des Adidas-Konzerns konsolidiert. Aufgrund dieser Tatsache erhöhte Adidas seine Umsatzprognose für Reebok: Anstelle eines Wachstums im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich erwartet der Konzern nun für 2008 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum bei Reebok im mittleren bis hohen einstelligen Bereich. Alle übrigen Prognosen, die Adidas am 5. März veröffentlicht hatte, blieben unverändert bestehen, hieß es weiter.
Vulcabras war seit 1992 unabhängiger Exklusiv-Distributor für Reebok in Brasilien und Paraguay und hielt auch die Lizenzen der Marke für Bekleidung und Schuhe in beiden Staaten. Mit der Gründung des Joint Ventures erhöht der Adidas-Konzern nun seinen Einfluss auf den Reebok-Vertrieb in diesen wichtigen südamerikanischen Märkten. Doch dies ist offenbar nur ein erster Schritt: Wie der Konzern weiter bekannt gab, verhandelt Reebok gegenwärtig mit Vulcabras über die Gründung eines vergleichbaren Joint Ventures in Argentinien. Dort ist seit 2004 eine Tochterfirma von Vulcabras exklusiv für den Vertrieb von Schuhen und Bekleidung der Marke zuständig.
