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Adidas übertrifft Erwartungen schon vor der EM

Von FashionUnited

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Kommt man derzeit im Züricher Hauptbahnhof an, wird man nicht nur von freundlichen Schweizern in EM-affinen Leibchen empfangen, sondern auch von überdimensionalen Fußballer-Figuren, die sich bei näherem Hinsehen als Testimonials des Sportartiklers Adidas

entpuppen. 17 Meter hoch und 600 Kilo schwer sind die elf Kolosse, die alles weit überlagern, was sich sonst an Leben in dem Bahnhof der EM-Spielstätte abspielt. Ballack, Vieira, Czech & Co. symbolisieren dabei nicht nur den aktuellen Gigantismus der Herzogenauracher im Rahmen der Fußballeuropameisterschaft, sondern auch die Machtansprüche des Konzerns auf dem hart umkämpften Weltmarkt für Fußball- und Fanartikel.

Die am Samstag in Österreich und der Schweiz gestartete Europameisterschaft gilt für die Sportartikelunternehmen als Lackmustest für die eigene Zukunft, Adidas, Nike und Puma streiten mit harten Bandagen um die Vorherrschaft auf dem Markt. Vor allem der US-Riese Nike schickt sich an, dem ehemaligen Platzhirschen Adidas die Top-Position streitig zu machen und stellt – ebenso wie seine Mitbewerber – fünf von ihm ausgerüstete Teams, darunter die Mitfavoriten Holland und Portugal. Doch auch Adidas hat einige hoch gehandelte Mannschaften im Rennen um die beliebte Trophäe. Noch-Europameister Griechenland wird ebenso von Adidas gesponsert wie die beiden Titel-Aspiranten Spanien, Deutschland und Frankreich. Letztere werden nach der WM 2010 zu Nike wechseln, die Verträge hierfür sind bereits unterzeichnet.

Trotz härterer Wettbewerbslage und wachsendem Konkurrenzdruck zeigte sich Adidas jedoch bereits vor Beginn der EM in Bestform. Wie der Konzernchef Hubert Hainer am vergangenen Freitag in der Französischen Tageszeitung „La Tribune“ verlauten ließ, hat das Unternehmen in der Fußball-Sparte schon 80 Prozent seines angepeilten Jahresumsatzes eingefahren, ohne dass bei der Europameisterschaft bis dato schon ein Spiel angepfiffen worden ist. Möglicherweise werde man in diesem Jahr sogar den Rekordumsatz aus dem WM-Jahr 2006 übertreffen, so Hainer gegenüber der Zeitung. Und damit nicht genug. Der Firmenchef erwartet in Zukunft noch weitere Umsatzsteigerungen in dem Bereich, beflügelt vor allem durch glänzende Geschäfte in Osteuropa und Asien.

So gesehen relativiert sich die Größe der Fußballer-Figuren im Züricher Hauptbahnhof schon wieder ein wenig, man hält sie fast schon für angemessen. Sollte Nike den Herzogenaurachern jedoch weitere Top-Mannschaften abspenstig machen, dürften die hohen Erwartungen des Adidas-Managements um Hainer bald nicht mehr zu halten sein und die aktuelle Euphorie müsste einem eher bescheidenen Realismus weichen. Sollten es die Herzogenauracher jedoch schaffen, die russische Fußballnationalmannschaft von Nike wegzulocken, könnten sie ehrgeizigen Wachstumspläne Hainers doch noch zu einer Erfolgsgeschichte werden lassen. Erst kürzlich hatte der Konzernchef mitgeteilt, in Russland den wichtigsten Markt der Zukunft für sein Unternehmen ausgemacht zu haben. Zunächst zählt jedoch in erster Linie ein gutes Abschneiden einer Adidas-Mannschaft beim laufenden EM-Wettbewerb. Sollte sogar eines der gesponserten Teams die Trophäe gewinnen, steht einem Rekordjahr wohl nichts mehr im Wege.

Foto: Adidas

Adidas