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Adidas: US-Geschäft belastet Umsatz

Von FashionUnited

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Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas AG hat auch das dritte Quartal mit Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Bergab ging es allerdings in den USA. Auch die Marke Reebok, das ewige Sorgenkind im Konzernportfolio, blieb unter den Erwartungen.

Am Donnerstag meldete Adidas, dass der Konzernumsatz im Quartal eine Höhe von 3,083 Milliarden Euro erreichte. Er lag damit um 4,8 Prozent über dem Vorjahresniveau von 2,941 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkursschwankungen erreichte die Wachstumsrate 11 Prozent.

 Für die ersten neun Monate des Jahres ergab sich damit ein Gesamtumsatz in Höhe von 8,225 Milliarden Euro, was eine Steigerung um 4,4 Prozent (währungsbereinigt +11 Prozent) gegenüber dem Vorjahresniveau von 7,879 Milliarden Euro bedeutet. Im dritten Quartal verbuchte Adidas Zuwächse in Europa (+6,3 Prozent), Asien (+14,1 Prozent) und Lateinamerika (+52,8 Prozent), wo die erstmalige Konsolidierung der dortigen Reebok-Joint-Ventures zur deutlichen Steigerung beitrug. In Nordamerika musste das Unternehmen hingegen einen erneut deutlichen Rückgang um 13,3 Prozent hinnehmen. Damit bestätigten sich die langfristigeren Trends: In den neun Monaten: seit Jahresbeginn stiegen die Umsätze in Europa um 9 Prozent (währungsbereinigt +13 Prozent) auf 3,776 Milliarden Euro, in Asien um 16 Prozent (währungsbereinigt +23 Prozent) auf 1,875 Milliarden Euro und in Lateinamerika um 34 Prozent (währungsbereinigt +39 Prozent) auf 647 Millionen Euro.

 In Nordamerika stand ein Umsatzeinbruch um 17 Prozent von 2,248 auf 1,871 Milliarden Euro zu Buche, der allerdings neben der Konsumflaute auch auf Wechselkursveränderungen zurückzuführen war: Währungsbereinigt gingen die Umsätze dort lediglich um 7 Prozent zurück. Von der Schwäche auf dem US-Markt war naturgemäß vor allem die Marke Reebok betroffen, die dort besonders stark vertreten ist. Im dritten Quartal gingen die Umsätze um 8,7 Prozent von 728 auf 665 Millionen Euro zurück. In den ersten neun Monaten sank der Reebok-Umsatz damit um 10,1 Prozent (währungsbereinigt -2 Prozent) auf 1,587 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis gab um 98 Prozent nach und lag bei 2 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahreszeitraum noch 89 Millionen Euro erreicht hatte. Und auch die Zukunft von Reebok sieht nicht gerade rosig aus: Die bis Ende September registrierten Auftragsbestände lagen um 13 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

 Konzernchef Herbert Hainer musste angesichts der vorliegenden Zahlen einräumen, dass Reebok die Prognose für das Gesamtjahr nicht erfüllen werde. „Die diesjährige Entwicklung des Reebok-Segments entspricht nicht unseren Erwartungen,“ so Hainer. Deutlich besser sah es bei der Kernmarke Adidas, dem mit Abstand wichtigsten Segment, aus: Im dritten Quartal stand ein Umsatzwachstum um 10,2 Prozent von 2,012 auf 2,218 Milliarden Euro zu Buche. Der operative Gewinn wuchs um 11,2 Prozent auf 439 Millionen Euro. Damit lag der Umsatz seit Jahresbeginn bei 6,004 Milliarden Euro und damit um 9,9 Prozent über dem Vorjahresniveau von 5,465 Milliarden Euro. Währungsbereinigt erreichte die Wachstumsrate sogar 16 Prozent. Auch Adidas gab in den USA nach (-14 Prozent, währungsbereinigt -4 Prozent), konnte aber in den übrigen Regionen deutlich zulegen. In Europa stiegen die Umsätze um 13 Prozent (währungsbereinigt +17 Prozent) auf 3,159 Milliarden Euro, in Asien um 19 Prozent (währungsbereinigt +25 Prozent) auf 1,467 Milliarden Euro und in Lateinamerika um 19 Prozent (währungsbereinigt +23 Prozent) auf 497 Millionen Euro.

Für die nähere Zukunft deutet sich eine Abschwächung der Wachstumsdynamik an: Die Auftragsbestände der Marke stiegen lediglich um 4 Prozent. Adidas begründete das mit der Tatsache, dass im Vorjahr verstärkt Fußball-Produkte im Zusammenhang mit der Europameisterschaft 2008 geordert worden waren. TaylorMade-Adidas Golf, die kleinste Marke des Konzerns, entwickelte sich im dritten Quartal solide: Die Umsätze stiegen um 3,5 Prozent auf 197 Millionen Euro. Für die ersten neun Monate ergab sich ein leichtes Plus von 0,8 Prozent auf 614 Millionen Euro. Währungsbereinigt wuchs das Segment um 11 Prozent. Beim Ergebnis konnte Adidas das Vorjahresniveau im dritten Quartal nur marginal übertreffen: Das Betriebsergebnis stieg um 0,3 Prozent von 471 auf 473 Milliarden Euro, der Nettogewinn um 1,2 Prozent von 300 auf 303 Milliarden Euro.

 In den ersten neun Monaten wuchs das Betriebsergebnis damit um 8,3 Prozent auf 963 Millionen Euro, der Periodenüberschuss lag bei 590 Millionen Euro, was einem Plus von 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 534 Millionen Euro entspricht. Für das laufende Jahr hält der Konzernvorstand auf der Basis der vorliegenden Zahlen an seiner bestehenden Prognose fest und rechnet weiterhin mit einer Steigerung des auf die Anteilseigner entfallenden Gewinns um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Prognose für 2009 wurde hingegen kassiert. „Angesichts des ungewissen weltwirtschaftlichen Umfelds und der potenziellen Auswirkungen auf die Finanzergebnisse des Konzerns“ gebe es „keine ausreichende Transparenz hinsichtlich der Geschäftsentwicklung des Konzerns im kommenden Jahr“, erklärte das Management. Daher habe man entschieden, die Prognose für das kommende Jahr zurückzunehmen.

Foto: Adidas

Adidas