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Berlin: Julian Zigerli eröffnet Mercedes-Benz Fashion Week

Von FashionUnited

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Etwas fehlt dieser Tage in Berlin: Es ist Anfang Juli, aber niemand baut im Zentrum der Hauptstadt ein Zelt für die Mercedes-Benz Fashion Week auf. An den Anblick hatten sich Einheimische und Touristen in den vergangenen Jahren schon gewöhnt. Ob auf dem Bebelplatz, an der Siegessäule

oder wie zuletzt vor dem Brandenburger Tor – das Zelt mit dem Laufsteg setzte ein unübersehbares Zeichen, dass die Mode in der Stadt war.

In diesem Sommer zeigt die Mercedes-Benz Fashion Week weniger plakativ Präsenz. Denn weil der Standort am Brandenburger Tor durch die

Fanmeile für die Fußball-Weltmeisterschaft blockiert ist, haben sich die Veranstalter für eine Saison ein Domizil abseits des Zentrums gesucht: das Erika-Heß-Eisstadion im Stadtteil Wedding. Das ist zwar keine zweieinhalb Kilometer Luftlinie vom Brandenburger Tor entfernt, liegt aber gefühlt in einer anderen Welt, weit ab von den Boulevards und Wahrzeichen der Stadt, in einem Viertel, in dem noch Bürohäuser, Sexshops und Sozialwohnungen das Straßenbild bestimmen.

„In der Modeindustrie geht es um Veränderung, und wir sind begeistert, die Möglichkeit zu haben, diese Saison etwas Anderes zu tun“, ließ sich Jarrad Clark, Vice President und Global Creative Director bei IMG Fashion Events & Properties, dem Veranstalter der Mercedes-Benz Fashion Week, im Mai zitieren, als der Umzug bekannt gemacht wurde. Ein Vorteil des Ausweichstandorts liege darin, „dass er uns Raum für Kreativität lässt, uns herausfordert, über die Routine in der Gestaltung hinauszudenken“, so Clark weiter – und es wäre nicht das Schlechteste für die Veranstaltung, wenn die ungewohnte Umgebung tatsächlich neue Reizpunkte setzen könnte. Denn aus dem Schauenplan für die kommende Woche spricht schon einiges an Routine: Vor allem zahlreiche Labels aus der Hauptstadt und ein paar aus Süddeutschland, die schon seit Jahren in Berlin dabei sind, werden von Dienstag bis Freitag ihre Kollektionen für die Saison Frühjahr/Sommer 2015 auf dem Laufsteg vorstellen, überraschende Impulse lassen sich im offiziellen Schedule auf den ersten Blick nicht entdecken.

Wie gewohnt dominieren Berliner Designer den Schauenplan

Immerhin gibt es zum Auftakt eine Neuerung: Julian Zigerli, der Avantgarde-Designer aus der Schweiz, der im Winter mit einer spannungsvollen Modeperformance in Berlin zu überzeugen wusste, wird den Laufsteg am Dienstagvormittag eröffnen (Foto). In den vergangenen drei Saisons war diese Ehre dem Berliner Hien Le zugekommen, der diesmal erst am Freitag an der Reihe ist. Und so startet die Modewoche diesmal nicht mit abgeklärter, klug reduzierter Eleganz, sondern voraussichtlich mit einer ästhetischen Herausforderung.

Ansonsten ist wieder eine Leistungsschau des Berliner Modeschaffens zu erwarten: Mit dem nach London abgewanderten Label Achtland und Kaviar Gauche fehlen zwar zwei Größen der vergangenen Wintersaison, aber mit Michael Sontag, Dawid Tomaszewski, Lala Berlin, Vladimir Karaleev, Augustin Teboul, Perret Schaad und eben Hien Le sind die Aushängeschilder der Hauptstadtmode, die den gestalterischen Anspruch der Fashion Week garantieren, erneut dabei. Ergänzt wird das Programm unter anderem um viele einheimische Talente, die Finalschauen der Nachwuchswettbewerbe „Start Your Fashion Business“ und „Designer for Tomorrow“ sowie Stammgäste aus dem Süden der Republik wie Laurèl, Schumacher oder Marc Cain.

Viele von ihnen werden nicht im Wedding zeigen. Sie haben sich eigene Orte für ihre Schauen überall in der Stadt gesucht, der Trend zur individuellen „Offsite-Location“, der in Berlin schon in den vergangenen Jahren zu beobachten war, ist ungebrochen.

Den internationalen Stargast gibt es allerdings am Donnerstag im Eisstadion zu sehen: Diesmal haben Mercedes-Benz und das Magazin Elle die Wiener Designerin Roshi Porkar eingeladen, die vor wenigen Wochen beim Modefestival in Hyères den renommierten Chloé-Award gewonnen hat.

Foto: Foto: Julian Zigerli AW14/15, ©Mercedes-Benz Fashion
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