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Escada: Schlechte Geschafte und neue Gesichter

Von FashionUnited

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Wenig Gutes hatte das Aschheimer Modehaus Escada am Donnerstag zu vermelden: Das Unternehmen musste seine Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigieren. Als Gründe nannte Escada den "sehr schwachen Start" der aktuellen Kollektion für Herbst/Winter 2007

sowie die entsprechenden Umsätze im eigenen Einzelhandel im August und September. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen rechnet der Vorstand nunmehr damit, dass der Konzernumsatz und das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) "voraussichtlich leicht unter den Vorjahreswerten von 695,2 Millionen Euro beziehungsweise 74,1 Millionen Euro liegen" werden.

Gleichzeitig präsentierte der Konzern seine Neun-Monats-Zahlen: In diesem Zeitraum konnte er Umsätze in Höhe von 501,3 Millionen Euro erzielen, was einer Steigerung um 2,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresniveau von 490,0 Millionen Euro entspricht. Währungsbereinigt lag die Wachstumsrate bei 4,7 Prozent. Das EBITDA lag bei 53,1 Millionen Euro und damit um 5,0 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (50,5 Millionen Euro). Nach Steuern und Minderheitenanteilen verbuchte der Konzern aufgrund restrukturierungsbedingter Sonderausgaben einen Periodenverlust in Höhe von 4,1 Millionen Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Verlust 1,5 Millionen Euro betragen. Für das dritte Quartal meldete Escada einen Umsatzrückgang um 0,6 Prozent auf 157,0 Millionen Euro, das EBITDA konnte hingegen um 14,0 Prozent auf 15,5 Millionen Euro gesteigert werden.

Um wieder auf Erfolgskurs zu kommen, hat der Konzern ein Sanierungsprogramm unter dem Titel "Escada Excellence" aufgelegt, das verschiedene einschneidende Maßnahmen vorsieht. Im Rahmen dieses Programms besetzte das Unternehmen, wie am Donnerstag ebenfalls gemeldet wurde, eine Reihe von Führungspositionen neu. Alle Neuzugänge verfügen über ausgewiesene, langjährige Erfahrungen im Luxusgüterbereich. So übernahm Perry Oosting bereits zum 1. September 2007 die neu geschaffene Position des Senior Vice President Global Commercial Operations. Er war bereits für Gucci, Prada und Bulgari sowie zuletzt als Vice President beim US-Lifestylekonzern Liz Claiborne Inc. tätig. Patrizia Pressimone wird zum 1. November 2007 die neu geschaffene Position des Retail Design Director und damit die Verantwortung für die Gestaltung der Einzelhandelsgeschäfte übernehmen. Sie ist zurzeit in derselben Funktion bei Versace beschäftigt und hatte zuvor für Benetton und Céline gearbeitet.

Mario Butazzi wird am 1. Oktober seinen Dienst als Division Director Lederwaren & Accessories antreten. Der 60-Jährige konnte entsprechende Erfahrungen bei Salvatore Ferragamo, Christian Dior und Valentino sammeln. Um eine wichtige Produktgruppe in diesem Segment kümmert sich seit dem 15. September Elena Ghisellini. Die 43-Jährige, die bereits für Trussardi, Salvatore Ferragamo und Givenchy tätig gewesen war, übernahm die neu geschaffene Position der Head Designerin Handtaschen. Neue Chefdesignerin für die Linie Escada Sport wird zum 1. Oktober die 38-jährige Julia Hofmann. Derzeit ist sie noch Design Director bei Giorgio Armani, zuvor hatte sie unter anderem für Emmanuel Ungaro gearbeitet. Jean-Marc Loubier, der Vorstandsvorsitzende der Escada AG, kommentierte die Neueinstellungen folgendermaßen: "Wir freuen uns, dass es gelungen ist, erfahrene und international versierte Manager aus unserer Branche zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass sie alle auf ihren jeweiligen Gebieten unserem Unternehmen die notwendigen Impulse geben werden. Wir wollen Escada in den kommenden Jahren in die Top-Liga der internationalen Luxusmodemarken bringen. Dazu benötigen wir die besten Köpfe unserer Branche."

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