Der Sportartikelkonzern Adidas AG hat kein Interesse daran, die Outdoor-Marke Jack Wolfskin zu übernehmen. Das erklärte Vorstandschef Herbert Hainer in einem Interview mit dem Handelsblatt, das in der Donnerstagsausgabe derZeitung erschien. Statt den Mitbewerber zu kaufen, wollten die Herzogenauracher im wachstumsträchtigen Outdoor-Segment aus eigener Kraft zulegen, sagte der Adidas-Chef. „Wir haben das geprüft und so entschieden, da wir mindestens genauso viel Potenzial mit der Marke Adidas im Outdoor-Bereich haben“, so Hainer gegenüber dem Handelsblatt. Nun sei es an der Zeit, dieses Potenzial auch zu nutzen. Schon jetzt ist Adidas dort aber, was das Umsatzvolumen angeht, ziemlich erfolgreich: „Wir machen in dieser Sparte knapp 200 Millionen Euro Umsatz, kaum weniger als Jack Wolfskin, und keiner würde auf die Idee kommen, dass Adidas auch eine Outdoor-Marke ist“, erläuterte Hainer. Auch sonst denke der Konzern derzeit nicht über Akquisitionen nach. Die vorhandenen Marken hätten „noch viel Wachstumspotenzial“.
Zu denen zählt auch der US-amerikanische Sportartikelhersteller Reebok. Der hatte jahrelang die Konzernbilanz mit schlechten Zahlen belastet, befindet sich nach einer Neuausrichtung nun aber deutlich im Aufwärtstrend. Die Marke sei im abgelaufenen Quartal auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt um 30 Prozent gewachsen, so Hainer.
Das Erfolgsrezept ist die Konzentration auf den Trainings- und Fitnessbereich, in dem Reebok zuletzt mit innovativen Produkten glänzen konnte. Im Sinne des neuen Profils wird das Engagement im Profisport möglicherweise zurückgefahren. So steht der exklusive Ausrüstervertrag von Reebok mit der American-Football-Liga NFL, der zum Jahresende ausläuft, zur Disposition. Hainer äußerte sich bezüglich einer möglichen Verlängerung im Handelsblatt entsprechend vorsichtig: „Deals, die nicht vernünftig sind, machen wir nicht. Wenn wir die NFL weiter haben, ist es fein. Wenn nicht, geht das Leben für uns auch weiter.“
