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Studie verlangt mehr Umweltbewusstsein von Modebranche

Von FashionUnited

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Eine gestern in Großbritannien veröffentliche Studie beschäftigt sich mit den Auswirkungen, die die Modebranche auf die Umwelt hat. Die Regierungsbehörde WRAP – kurz für Waste & Resources Action Programme – ist mit der Abfallminderung beauftragt.

Sie kam zu dem überraschenden Ergebnis, dass eine Änderung der Art, wie Kleidungsstücke geliefert, verbraucht und entsorgt werden, zu Einsparungen von 5 Milliarden britischen Pfund (6,33 Milliarden Euro) führen könnte. Angesichts dieser hohen Zahl wird sicher auch die deutsche Branche aufhorchen.

Die
Studie “Valuing Our Clothes” hat die finanziellen und ökologischen Aspekte von Bekleidung vom Rohstoff bis zu Herstellung, Verkauf, Gebrauch und Entsorgung untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die größte Chance zur Belastungsreduzierung darin liegt, den “aktiven Lebenszeitraum” eines Kleidungsstücks zu verlängern; etwa durch Wiedergebrauch, neues Design, Umänderung, Ausbesserung oder Wiederverwertung.

Zur Zeit macht Bekleidung 5% oder 44 Milliarden britische Pfund (55,7 Milliarden Euro) der gesamten britischen Einzelhandelsausgaben pro Jahr aus. Würden Kleidungsstücke im Schnitt neun Monate länger getragen, würden etwa 5 Milliarden britische Pfund (6,33 Milliarden Euro) pro Jahr an Lieferung, Wäsche und Entsorgung gespart. Die Maßnahme würde natürlich auch den CO2- Wasserverbrach reduzieren sowie dieAbfallbilanz; nach Schätzungen von WARP um jeweils 20-30%.

Im Gespräch mit just-style betonte WARP-Leiterin Liz Goodwin, dass selbst Bekleidung, die ihren Zweck erfüllt hat, noch lange nicht wertlos sei und auf keinen Fall auf den Müll gehöre. “Kleidung wird erst wertlos, wenn sie auf die Mülldeponie kommt”, sagte sie. Wie auch in Deutschland geschieht dies in Großbritannien zur Zeit mit einem Drittel aller Kleidungsstücke – ein Verlust von circa 140 Millionen britischen Pfund (177 Millionen Euro), die durch Wiederverwertung erwirtschaftet werden könnten.

Goodwin sprach sich auch für einen “Strapazierfähigkeitsindex” von Seiten der Einzelhändler und Modehäuser aus, um Kunden wissen zu lassen, wie lange das gekaufte Kleidungsstück halten werde (etwa durch Angabe der maximalen Wäscheanzahl). Außerdem könnten Modemacher Fasern mit einer geringeren CO2-Bilanz wie Polyester und Polyamid verwenden. Die Studie räumt jedoch ein, dass die meisten Kunden trotz des hohen Wasserverbrauchs bei der Herstellung immer noch glauben, Baumwolle sei besser für die Umwelt. Außerdem stehen Umweltfaktoren bei den meisten Kunden noch an letzter Stelle, wenn sie sich für den Kauf eines Kleidungsstücks entscheiden.

Foto: Claire L. Evans
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