Weihnachtsgeschäft: HDE erwartet 75 Milliarden Euro

Am Mittwoch lud der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) zu seiner Weihnachts-Pressekonferenz nach Berlin. HDE-Präsident Josef Sanktjohanser äußerte sich zu den Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft und das kommende Jahr. Er verwies darauf, dass die

Umsatzsteigerung um 1,2 Prozent, die die Branche im Weihnachtsgeschäft des Vorjahres erzielen konnte, durch vorgezogene Käufe aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung zustande gekommen sei. Mit entsprechenden Zuwächsen rechne der Verband daher in diesem Jahr nicht: „Heute wäre es ein Erfolg, wenn wir das gute Vorjahresniveau wieder erreichen. Dies würde einem gesamten Umsatzvolumen im November und Dezember von etwa 75 Milliarden Euro entsprechen. Das ist die Erwartung des HDE,“ so Sanktjohanser wörtlich.

Eine aktuelle Branchenumfrage würde diese Zielsetzung stützen. Zwar sei der November „eher verhalten“ angelaufen, doch rechneten die Unternehmen mit besseren Umsätzen in der nun beginnenden „heißen Phase“ des so wichtigen Weihnachtsgeschäfts. Deutliche Zuwächse erwartet der HDE-Präsident im Online-Handel. Im November und Dezember werde der Einzelhandel einer Schätzung des HDE zufolge etwa 4,6 Milliarden Euro im E-Commerce umsetzen, so Sanktjohanser. Dies entspräche einer Steigerung um 500 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.

Darüber hinaus hoffe er auf einen positiven Effekt der umfassenden Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Ein Drittel der Unternehmen wolle im Weihnachtsgeschäft länger als gewöhnlich öffnen, erklärte der HDE-Chef. Wenig Sorgen bereiteten ihm mögliche Streikaktionen der Gewerkschaft Verdi: „Wir glauben nicht, dass die Kunden dies spüren werden.“

Für das kommende Jahr zeigte sich Sanktjohanser angesichts zuletzt erfreulicher Tendenzen zuversichtlich. Er sehe derzeit „eine gute Ausgangsposition für den Einzelhandel“: „Setzt sich diese Entwicklung fort, dann dürfte der Einzelhandel 2008 gut acht Milliarden Euro mehr umsetzen als in diesem Jahr. Das ist ein Plus von zwei Prozent in nominaler Rechnung und 0,75 Prozent in realer. Für den Einzelhandel bedeutet das ein gutes Wachstum.“

Foto: obs/Düsseldorf Marketing