Statistiken der deutschen Modeindustrie

Indikatoren

Bevölkerung: rund 83,7 Millionen Quelle: Destatis, July 2022
Anzahl der Erwerbstätigen: 43.848.015 (Stand 2021) Quelle: World Bank Bank Open Data
Arbeitslosenquote: 2,7 Prozent Quelle: Destatis, July 2022 & ILO May 2022
Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf: 35.290 Euro (Stand 2021) Quelle: Eurostat, July 2022

Deutschland: Wirtschaft, Haushaltseinkommen & Kaufkraft

Wirtschaft

Deutschland ist der größte Verbrauchermarkt in der Europäischen Union, mit einer Bevölkerung von fast 83,2 Millionen. Quelle: International Trade Administration website, november 2021

Deutschland ist auch die größte Volkswirtschaft in der Europäischen Union und trug 2020 mit 21,5 Prozent zum Europäischen BIP bei.
Quelle: writes CBS in an article in July 2021 based on information by Eurostat

Deutschland ist die viertgrößte Volkswirtschaft weltweit, nach den USA, China und Japan. Quelle: WorldData.info, 2021

In 2021 belief sich Deutschlands nominales BIP auf 3,85 Billionen US-Dollar (umgerechnet ca. 3,4 Billionen Euro), was einem Anteil von 4,54 Prozent an der globalen Wirtschaft entspricht. Writes Investopedia in an article, based on The World Bank data GDP 2020. Last updated in June, 2022.

Haushaltseinkommen & Kaufkraft

Das preisbereinigte verfügbare Haushaltseinkommen pro Einwohner:in in Deutschland betrug im Jahr 2019 30.100 Euro. Quelle: writes CBS in an article in July 2021 based on information by Eurostat (Adjusted gross disposable income of households per capita in PPS)

Deutschland verfügte im Jahr 2019 über eine durchschnittliche Kaufkraft von 23.779 Euro pro Kopf für Ausgaben und Ersparnisse, was 61 Prozent mehr als dem europäischen Durchschnitt entspricht, der bei 14.739 Euro liegt. Quelle: GfK Purchasing Power Europe 2019, October 2019.

Bekleidungskonsum, Konsumausgaben pro Haushalt und pro Person

Deutsche Konsument:innen kaufen zwar viel Kleidung, geben dabei aber im Durchschnitt weniger pro Kleidungsstück aus als andere Nationalitäten

Als größte Volkswirtschaft in der EU und viertgrößte Volkswirtschaft weltweit verfügt Deutschland über einen der weltweit bedeutendsten Verbrauchermärkte für den Verkauf von Bekleidung.

Derzeit ist Deutschland der viertgrößte Bekleidungs- und Schuhmarkt weltweit. Die Marktgröße für 2021 betrug 69,9 Milliarden US-Dollar (umgerechnet ca. 66,8 Milliarden Euro).
Quelle: Euromonitor International, a market research provider

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte für Bekleidung und Schuhe erreichten im Dezember 1995 ein Rekordhoch von 6,6 Prozent und im Dezember 2020 ein Rekordtief von 3,9 Prozent. Writes Trading Economics based on information by Eurostat.

Die Gesamtausgaben für Bekleidung und Schuhe stiegen zwischen 2010 und 2019 inflationsbereinigt um durchschnittlich 0,5 Prozent pro Jahr. Quelle: Study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021. Data: Eurostat, Final consumption expenditure of households by consumption purpose database

Die Haushaltsausgaben für Bekleidung & Schuhe lagen in Deutschland im Jahr 2020 bei 3,9 Prozent. Quelle: Household expenditure by category, European Union, 2020 (as % of total expenditure), Eurostat.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde 2020 weniger für Bekleidung ausgegeben als in den Vorjahren. Die Ausgaben der Haushalte für Bekleidung und Schuhe in Deutschland sanken in dem Jahr um 12 Prozent Quelle: Das Statistische Bundesamt (Destatis) Change in household expenditure, 2020 on 2019 percent. November 2021

Im Jahr 2020 gaben die Deutschen im Durchschnitt 640 Euro für Kleidung aus. Damit liegen die Ausgaben der Verbraucher:innen für Mode über dem europäischen Durchschnitt, der bei 490 Euro liegt. Allerdings geben die Deutschen weniger für Mode aus, als andere Nationalitäten. In Luxemburg (1.130 Euro), Österreich (810 Euro), den Niederlanden (770 Euro), Dänemark (750 Euro) und Italien (740 Euro) wurde zum Beispiel mehr ausgegeben. Quelle: Report Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry van Euratex, June 2022. Data: EU household consumption of clothing in 2020. EUR at current prices, per capita, Eurostat

Im Jahr 2019 gaben die Deutschen insgesamt 76 Milliarden Euro für Kleidung und Schuhe aus. Damit sind sie knapp hinter dem Vereinigten Königreich die größten Verbraucher:innen in Europa und liegen weltweit auf Platz Sechs hinter den Volkswirtschaften USA, China, Indien und Japan. Study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021 Data: Quelles: Consumer spending on clothing top 5 European Countries, 2019, Eurostat. & Figures from Oxford Economics’ Global Economics database

2018 gaben die Haushalte in der EU 62,7 Milliarden Euro für Bekleidung aus. Quelle: Consumer spending on clothing in the European Union 2018, by country, Statista, July 2021
In dem Jahr gaben die deutschen Verbraucher:innen im Durchschnitt 760 Euro pro Person für Kleidung aus. Quelle: Euratex Facts & Key Figures 2020 report. Data: EU household consumption of clothing in 2018, Eurostat.

Die Konsumierenden in Deutschland sind preissensibel und pragmatisch

Die deutschen Verbraucher:innen sind eher zurückhaltend und pragmatisch, wenn es um Mode geht. Sie bevorzugen Kleidungsstücke, die praktisch sind und die bei vielen Gelegenheiten getragen werden können.

Die deutsche Kundschaft, die am meisten für Mode ausgibt, ist älter, als viele vielleicht erwarten. „Der Markt der über 50-Jährigen macht über 50 Prozent des deutschen Marktes aus", sagte Ulla Ertelt, Geschäftsführerin des Frankfurter Marktforschungsunternehmens HML Marketing in einem Interview mit FashionUnited.

Die deutsche Kundschaft ist gut informiert und sehr anspruchsvoll. Die Kund:innen vergleichen und suchen nach dem besten Angebot - das “Preis-Leistungs-Verhältnis” ist ein zentraler Begriff, der Einfluss auf Kaufentscheidungen nimmt.

Umsätze, Unternehmen und Beschäftigung in der Modebranche

Die Modebranche leistet einen beträchtlichen Beitrag zur deutschen Wirtschaft

Mode ist ein großer Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Im Jahr 2019 trug die deutsche Modebranche 66 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021

Beschäftigung

Die Modeindustrie unterstützt die Beschäftigung von rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland, 770.000 von ihnen sind direkt in der Branche tätig. Study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021

Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie

Umsatz: 29 Milliarden Euro pro Jahr
1.400 Unternehmen
124.000 Beschäftigte

Die deutsche Textil- und Modeindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig mit einem Jahresumsatz von rund 29 Milliarden Euro. Größter Wachstumstreiber sind die technischen Textilien: Der Umsatz der deutschen Hersteller mit technischen Textilien beträgt rund 13 Milliarden Euro pro Jahr. Der Jahresumsatz mit Mode- und Bekleidungstextilien liegt bei rund 12 Milliarden Euro. Die Bereiche Schuhe und Lederwaren sowie Haus- und Heimtextilien erzielen jeweils einen Jahresumsatz von 3 Milliarden Euro. *The Confederation of the German Textile and Fashion Industry represents 7 industry sectors. Quelle: Textil-Mode.DE, The Confederation of the German Textile and Fashion Industry

Unternehmen und Umsätze im Modehandel 2020

Einzelhandelsbranche Unternehmen Nettoumsatz in Millionen Euro
Bekleidung 13.596 25.843
Textilien 8.819 4.786
Heimtextilien, Bodenbeläge, Tapeten 3.349 3.212
Schuhe 3.147 5.252
Lederwaren 1.039 997

Quelle: Statistisches Bundesamt, Umsatzsteuerstatistiek. BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren. Quelle: BTE.DE

Deutschlands größte Modeunternehmen (Marken & Einzelhandel)

Deutschland ist vor allem für seine Sportartikelhersteller bekannt. Einige der bekanntesten Sportmarken der Welt wurden hier gegründet und sind immer noch im Land ansässig. Bekannte deutsche Modeunternehmen sind die Adidas Group, Puma und Hugo Boss, aber auch die Otto Group, die deutsche Tochter des schwedischen Einzelhändlers H&M und C&A.

Deutschlands Sportartikelhändler mit den höchsten Umsätzen (2021)

Decathlon ist der umsatzstärkste Sportartikelhändler und -hersteller in Deutschland. Mit insgesamt 81 Verkaufsstellen erzielte Decathlon im Jahr 2020 in Deutschland einen Umsatz von 667 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei der Online-Shop nach Retouren einen Umsatzanteil von 28 Prozent ausmacht.

Auf dem zweiten Platz folgt SportScheck inklusive Karstadt Sports mit einem Nettoumsatz von 317 Millionen Euro. Im Dezember 2019 hat Galeria Karstadt Kaufhof den Multichannel-Händler SportScheck mit allen Tochtergesellschaften von der Otto Group übernommen. Ein Ziel von Galeria Karstadt Kaufhof war es, das Omnichannel-Sortiment mit SportScheck E-Commerce zu erweitern. Im April 2020 fusionierten die beiden Sporthändler und beschlossen, die bestehenden 16 SportScheck-Filialen zu erhalten. SportScheck, zu dem auch Karstadt Sports gehört, verfügt über insgesamt 53 Filialen und einen Webshop. Eine Karstadt Sports-Filiale in Braunschweig wurde im Mai 2021 von Galeria Karstadt Kaufhof auf den Namen SportScheck umgetauft.

Der Outdoor-Händler Globetrotter belegt den dritten Platz im Ranking der umsatzstärksten Sporthändler. Globetrotter vertreibt Outdoor- und Reiseausrüstung über den stationären und den Distanzhandel. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz 171 Millionen Euro. Globetrotter ist seit 2014 Teil der schwedischen Fenix Outdoor International Group.

Auf den Plätzen Vier und Fünf liegen die beiden Multichannel-Fahrradhändler Luckybike und Radlbauer aus Bielefeld mit einem Umsatz von 156 Millionen Euro im Jahr 2020 und die Bike & Outdoor Company (B.O.C.) aus Hamburg mit einem Umsatz von 104 Millionen Euro im Jahr 2020.

Zusammen erzielen die fünf größten Sporthändler in Deutschland im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 1,46 Milliarden Euro. Quelle: Statistik-Kompendium „handelsdaten aktuell 2021“ from the EHI Retail Institute, retailers with largest 2020 sales numbers

H&M führt das Umsatzranking des stationären Modehandels in Deutschland an (2019)

Die schwedische Textilkette H&M ist der Umsatzführer im stationären Handel mit Mode und Accessoires in Deutschland. Mit seinen 429 deutschen Filialen erwirtschaftete H&M im Jahr 2018 einen Gesamtumsatz von 2,60 Milliarden Euro. Damit führte das Unternehmen die Rangliste im Produktsegment Mode und Accessoires an. Auf Platz zwei folgte C&A (453 Standorte) mit einem Umsatz von 2,45 Milliarden Euro. Komplettiert wurde das Spitzentrio durch den Schuhhändler Deichmann, der in seinen 1.376 Filialen 1,82 Milliarden Euro erzielte.

Der Discounter Kik (1,45 Mrd. Euro, 2.600 Filialen) belegte den vierten Platz, während Peek & Cloppenburg (1,10 Mrd. Euro, 68 Filialen) und Ernsting’s Family (1,09 Milliarden Euro, 1.762 Filialen) es ebenfalls in die Top Zehn schafften ), gefolgt von Primark (900 Millionen Euro, 28 Filialen), Takko (720 Millionen Euro, 1.150 Filialen), Zara (545 Millionen Euro, 77 Filialen) und New Yorker (525 Millionen Euro, 280 Filialen). Quelle: Studie from Forschungsinstitut EHI Retail Institute in October 2019

Der Onlinehandel in Deutschland wird weiter von den Platzhirschen Amazon, Otto und Zalando dominiert

Mehr zum Thema ‘Die größten Online-Modehändler in Deutschland & Marktplätze 2020’ im Abschnitt E-Commerce. Quelle: Studie from Forschungsinstitut EHI Retail Institute in October 2021

Deutschlands Platz in der globalen Wirtschaft für Mode: Herstelleung und Produktion

Herstellung

Deutschland ist einer der größten Bekleidungshersteller in der EU. Im Jahr 2018 erwirtschaftete das Bekleidungsgewerbe des Landes eine Bruttowertschöpfung (BWS) von 2,3 Milliarden Euro und liegt damit hinter Italien, dem zweitgrößten Produzenten der EU27. Quelle: study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021. Data: Gross value added is a measure of economic output. Eurostat, Structural Business Statistics database.

Neben Kleidung, ist Deutschland auch ein bedeutender Textilhersteller. Außerdem ist Deutschland auf die Herstellung von Maschinen für die Textil-, Bekleidungs- und Lederproduktion spezialisiert. Quelle: study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021.

Produktion

In der Produktion betreibt die deutsche Modeindustrie mehr Offshoring (Auslagerung des Arbeitsprozesses in andere Länder) als Reshoring. Die Produktion von Bekleidung und Schuhen ist in Deutschland zwischen 1980 und 2020 in Bezug auf die Bruttowertschöpfung (inflationsbereinigt) um 91 Prozent zurückgegangen.

Deutsche Verbraucher:innen kauften 2019 Bekleidung und Schuhe im Wert von 76 Milliarden Euro, wovon lediglich 5 Prozent in heimischen Produktionsstätten hergestellt wurden.

Quelle: study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021.

Importe und Exporte von Bekleidung und Textilien in Deutschland

2019 waren die wichtigsten Handelspartner Deutschlands im Bereich Textilien und Bekleidung waren Polen, die Schweiz, Österreich, Frankreich und die Niederlande bei den Ausfuhren, sowie China, Bangladesch, die Türkei, Italien und Indien bei den Einfuhren. Quelle: Worldbank ‘Germany Textiles and Clothing Exports, imports, tariffs, by country and region 2019’

Obwohl Deutschland kaum noch Textilien und Bekleidung herstellt, war das Land 2018 weltweit der drittgrößte Exporteur von Textilien - hinter Indien und China. Quelle: study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021. Data: Oxford Economics Global Industry database

Außerdem war Deutschland war der fünftgrößte Exporteur von Bekleidung und der viertgrößte Exporteur von Schuhen. Beim Import war Deutschland der zweitgrößte Importeur von Bekleidung und Schuhen und der fünftgrößte Importeur von Textilien.
Quelle: study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021. Data: Destatis

2020 war Deutschland der größte Importeur von Bekleidung in der EU

Im Jahr 2020 importierte Deutschland Kleidung im Wert von fast 17 Milliarden Euro aus Ländern außerhalb der EU (25 Prozent der gesamten Extra-EU-Einfuhren von Kleidung nach Wert). Deutschland war damit der größte EU-Importeur von Bekleidung aus Nicht-EU-Ländern und lag damit vor Spanien (10 Mrd. Euro, 15 Prozent) und Frankreich (fast 10 Mrd. Euro, 14 Prozent). Quelle: Eurostat news “Where do our clothes come from?”, April 2021 & Statista Chart Where The EU Imports Its Clothes From, April 2021.

E-Commerce

Allgemeines

Der Einzelhandelsumsatz im Online-Handel hat sich in den letzten zehn Jahren europaweit mehr als verdoppelt. In Deutschland ist der Online-Umsatz sogar noch stärker gestiegen. Doch statistisch gesehen scheint der E-Commerce in Deutschland weniger verbreitet zu sein als in anderen europäischen Ländern. Die Covid-19-Pandemie hat aber, wie weltweit, zu einem massiven Anstieg der Online-Aktivitäten im Jahr 2020 in Deutschland geführt.

Im Jahr 2020 kauften 82 Prozent der Verbraucher:innen in Deutschland online ein, womit das Land in der EU auf Platz 7 liegt. Quelle: Quelle: DEstatis, based on Eurostat data, Internet purchases by individuals 2020 onwards

E-Commerce-Verkäufe im Einzelhandel im Vergleich zum gesamten Einzelhandel

Die Annahme des E-Commerce von deutschen Einzelhändler:innen ist geringer als in anderen europäischen Ländern: 2019 erzielten 28 Prozent der deutschen Einzelhändler:innen mindestens 1 Prozent ihres Umsatzes mit Online-Verkäufen und lagen damit auf Platz 13 innerhalb der EU. Quelle: study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021

Umsätze im Mode-Onlinehandel

Der deutsche Mode-E-Commerce (Kleidung und Schuhe) erzielte 2019 einen Umsatz von 18,7 Milliarden Euro. Quelle: study ‘Status of German Fashion’ from The Fashion Council Germany, January 2021. Data: Statista, Umsatz im Online-Modehandel in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2019, 2020.

Die größten Online-Modehändler & Marktplätze in Deutschland (2020)

Die Rangliste der umsatzstärksten Online-Shops führt Branchenprimus Amazon mit einem Netto-E-Commerce-Umsatz von 13,9 Milliarden Euro in Deutschland im Jahr 2020 an, gefolgt von Otto mit einem Umsatz von 4,5 Milliarden Euro und Zalando mit einem Umsatz von 1,9 Milliarden Euro.

Die umsatzstärksten Online-Modehändler in Deutschland

Ranking Onlineshop Umsatz 2020
1. Zalando 1,9 Billionen Euro
2 H&M 712,7 Millionen Euro
3 Bonprix 684,9 Millionen Euro
4 About You 572,0 Millionen Euro
5 Baur 501,2 Millionen Euro
6 Best Secret 361,6 Millionen Euro
7 Limango 285,2 Millionen Euro
8 S. Oliver 257,4 Millionen Euro
9 Breuninger 243,5 Millionen Euro
10 Asos 230,1 Millionen Euro
11 Nike 225,3 Millionen Euro
12 Esprit 218,8 Millionen Euro
13 Witt Widen 199 Millionen Euro
14 Heinrich Heine 189 Millionen Euro
15 Decathlon 186,2 Millionen Euro

Quelle: writes Textilwirtschaft based on the Study E-Commerce-Markt Deutschland 2021 by EHI Retail Institute & Statista (Netto E-commerce umsatz B2C-Onlineshops im Geschäftsjahr 2020), October 2021

Liste ausgewählter Marktplätze in Deutschland 2020

Ranking Marktplatz E-commerce Brutto Warenvolumen (GVM) in 2020
1 Amazon.de 35,4 Millionen Euro
2 Ebay.de 11,8 Millionen Euro
3 Otto.de 5,5 Millionen Euro

Quelle: Study E-Commerce-Markt Deutschland 2021 by EHI Retail Institute & Statista, October 2021

Deutsche Online-Käufer:innen zahlen bevorzugt auf Rechnung oder über Paypal

Während im Jahr 2020 in Deutschland 30,4 Prozent aller Online-Einkäufe per Rechnung bezahlt wurden, sank der Anteil 2021 auf 28,3 Prozent. Das Bezahlen über den Online-Bezahldienst Paypal wird bei den deutschen Verbraucher:innen immer beliebter. Paypal konnte seinen deutschen Marktanteil von 24,9 auf 28,2 Prozent steigern. An dritter Stelle im Beliebtheitsranking der Online-Zahlungsarten steht das Lastschriftverfahren mit einem Anteil von 17,4 Prozent, der damit etwas geringer ausfällt als im Vorjahr. Written by DPA, based on Kölner Handelsforschungsinstitut EHI, Studie “Online-Payment 2022”

Nachhaltigkeit

Wo kaufen die Deutschen Bekleidung? In ‘Fast Fashion’-Geschäften (37 Prozent), in Geschäften für Second-Hand-Mode (16 Prozent), bei ethischen Marken (25 Prozent), über Wiederverkaufs-Apps (20 Prozent) und bei Luxusmarken (16 Prozent).

Bei der Frage, in welchen Sektoren Nachhaltigkeit für die Verbraucher:innen am wichtigsten ist, schneidet die Modebranche europaweit nicht sehr gut ab und liegt mit 12 Prozent an achter Stelle (unter anderem nach Lebensmitteln und Getränken, Energie und Verkehr). In Deutschland halten 14 Prozent der Verbraucher:innen Nachhaltigkeit in der Modebranche für wichtig.

Trigema wird als die nachhaltigste Modemarke in Deutschland wahrgenommen. Die Trigema Inh. W. Grupp e.K. mit Sitz im schwäbischen Burladingen wurde 1919 gegründet und ist der größte deutsche Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung.

In Deutschland geben 25 Prozent der Verbraucher:innen an, dass sie ihren Bekleidungskonsum aus ethischen Gründen reduziert haben.

Die wichtigsten umweltfreundlichen Elemente beim Kauf von Kleidung für die Deutschen sind “frei von Tierquälerei” (das heißt Kleidung, in dessen Herstellung keine Tiere verletzt oder getötet werden) (39 Prozent), “weniger oder keine Chemikalien” (38 Prozent) und “nachhaltige Stoffe und Materialien” (36 Prozent).

Quelle: European Fashion Report 2021 from YouGov, among 11,500 people in ten European markets. (Field work: France, Germany, Austria, Denmark, Finland, Italy, Norway, Spain, Sweden, Switzerland, From September 10th to September 29th, 2021).

Zuletzt aktualisiert: August 2022.


Sources

Destatis, Statista, Bloomberg, Websites of Adidas, Puma, Zalando, Gerry Weber, textil + mode, Comtrade

Allgemeine Data

Bevölkerung: 447,0 Millionen (1 Januar 2022) Source: Eurostat, July 2022
Anzahl der Erwerbstätigen: 195,7 Millionen (im dritten Quartal 2021) Source: Statista, January 2022
Arbeitslosenquote: 6,2 Prozent (April 2022.) Source: Statista, July 2022
Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf: 27.830 Euro in 2021. Source: Eurostat, July 2022

Die Europäische Union

Die europäische Union besteht aus 27 Ländern (Mitgliedstaaten): Österreich, Belgien, Bulgarien, Zypern, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Spanien und Schweden. (Am 31. Januar 2020 trat das Vereinigte Königreich aus der EU aus.)

Das BIP der europäischen Union 2020

Die größten Volkswirtschaften in der Europäischen Union sind Deutschland, Germany (25,1 Prozent Beitrag zum BIP der Europäischen Union in 2020), Frankreick (17.3 Prozent), Italien (12.4 Prozent), Spanien (8.4 Prozent) und die Niederlande (6 Prozent). Zusammen tragen diese Volkswirtschaften fast 70 Prozent zum BIP der Europäischen Union bei.

States CBS in July 2021, based on Eurostat data

Kaufkraft in Europa

2019 hatten Europäer:innen durchschnittlich 14.739 Euro pro Person für Ausgaben und Ersparnisse zur Verfügung. Die Kaufkraft pro Kopf stieg 2019 um circa 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Liechtenstein, die Schweiz und Luxemburg haben die durchschnittlich höchste Kaufkraft, während Moldawien, Kosovo und die Ukraine die niedrigsten haben. 16 der 42 Länder, die in der Studie untersucht wurden, haben eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft, während 26 Länder unter dem europäischen Durchschnitt liegen.

  • Die Niederlande haben eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 20.416 Euro, fast 39 Prozent mehr als der europäische Durchschnitt.
  • Deutschland hat eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 23.779 Euro, was 61 Prozent mehr als dem europäischen Durchschnitt entspricht.
  • Frankreich hat eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 20.306 Euro, etwa 38 Prozent mehr als der europäische Durchschnitt.
  • Italien hat eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 17.779 Euro, ungefähr 21 Prozent mehr als der europäische Durchschnitt.
  • Spanien hat eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 14.636 Euro. Damit liegt das Land nur 103 Euro, beziehungsweise 0.7 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
  • In der Tschechischen Republik liegt die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft bei 9.959 Euro (-32 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt).
  • In Polen liegt die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft bei 7.589 Euro (knapp über der Hälfte des europäischen Durchschnitts).
  • In Ungarn liegt die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft bei 7.416 Euro (die Hälfte des europäischen Durchschnitts).
  • In Rumänien beträgt die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft 5.881 Euro, was ungefähr 60 Prozent weniger als der europäische Durchschnitt ist. Source: ‘GfK Purchasing Power Europe 2019’ study evaluating 42 countries, October 2019.

Konsum von Textilien in der EU: Ein wichtiger Markt für die Mode

Europäische Haushalte konsumieren große Mengen an Textilien: 2020 belief sich der Konsum auf 6,6 Millionen Tonnen textiler Produkte.

2020 kauften Europäer:innen im Durchschnitt 15 Kilogramm Textilien. Von diesen 15 Kilogramm kamen 6,1 von Kleidung und 2,7 von Schuhen. Die restlichen 6,1 Kilogramm setzen sich aus Heimtextilien zusammen.

Source: EU Environment Agency, briefing ‘Textiles and the environment: the role of design in Europe’s circular economy’, February 2022

Jedes Jahr werden circa 5,8 Millionen Textilien weggeworfen, was ungefähr 11.3 Kilogramm pro Person entspricht. Source: European Commission Factsheet Textiles, March 2022

Nach Angaben der EU-Umweltagentur stehen Textilien an vierter Stelle, wenn es um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und den Klimawandel geht, sofern man nur den europäischen Verbrauch betrachtet. Lebensmittel, Wohnen und Verkehr liegen auf den Plätzen eins bis drei.

Im Jahr 2020 hatte der Textilkonsum in Europa die drittgrößten Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch und die Treibhausgasemissionen.

Source: EU Environment Agency, briefing ‘Textiles and the environment: the role of design in Europe’s circular economy’, February 2022

Konsumausgaben für Kleidung in der EU: Wie viel geben Europäer:innen für Kleidung aus?

Die Haushalte in der Europäischen Union gaben im Jahr 2020 rund 220 Milliarden Euro für Bekleidung aus, was einem Rückgang von minus 18 Prozent gegenüber den Ausgaben im Vorjahr entspricht.

Die durchschnittlichen europäischen Ausgaben für Bekleidung betrugen im Jahr 2020 490 Euro. Am meisten Geld wurde in Luxemburg (1.130 Euro), Österreich (810 Euro), den Niederlanden (770 Euro), Dänemark (750 Euro), Italien (710 Euro), Deutschland (640 Euro), Belgien (630 Euro), Irland ( 620 Euro), Zypern (620 Euro), Finnland (610 Euro), Schweden (570 Euro) und Portugal (500 Euro) ausgegeben.

From the Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry report by Euratex, June 2022. Source: Eurostat

2020 gaben Europäer:innen im Durchschnitt 4,1 Prozent ihrer gesamten Haushaltsausgaben für Kleidung und Schuhe aus. Source: Eurostat

2019 hingegen gaben Europäer:innen noch durchschnittlich 4,6 Prozent ihrer Ausgaben für Kleidung und Schuhe aus. Source: Eurostat, November 2020

Im Durchschnitt gaben Europäer:innen 2019 rund 600 Euro für Kleidung aus (wie auch 2018). Für Schuhe wurden durchschnittlich 150 Euro ausgegeben, für Heimtextilien lagen die durchschnittlichen Ausgaben bei 70 Euro.

Source: EU Environment Agency, briefing ‘Textiles and the environment: the role of design in Europe’s circular economy’, February 2022

In welchen europäischen Ländern wird am meisten Kleidung gekauft?

Die Konsumausgaben der Haushalte für Bekleidung waren in der europäischen Union 2018 in diesen Ländern am höchsten:

  1. Vereinigtes Königreich: 65,4 Milliarden Euro
  2. Deutschland: 62,7 Milliarden Euro
  3. Italien: 52,4 Milliarden Euro
  4. Frankreich: 35,7 Milliarden Euro
  5. Spanien: 24,1 Milliarden Euro
  6. Niederlande: 14,6 Milliarden Euro

Source: Household consumption expenditure on clothing in the European Union in 2018, by country, Statista 2022

Deutschland ist der viertgrößte Verbrauchermarkt für Kleidung und Schuhe weltweit

Deutschland ist der viertgrößte Markt für Kleidung und Schuhe weltweit, gefolgt von China, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich. Das Marktvolumen für 2021 betrug 69,9 Milliarden US-Dollar. Source: Euromonitor International, a market research provider

Arbeiten in der Bekleidungsbranche

Die Textil- und Bekleidungsindustrie in Europa beschäftigt 1,3 Millionen Menschen in 143.000 Unternehmen. Davon arbeiten 537.482 in der Textilindustrie und 760.637 in der Bekleidungsindustrie. *2021 estimates. Source: Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry report from Euratex, June 2022.

Euratex zufolge ist der Wirtschaftszweig der Textil- und Bekleidungsbranche in vielen EU-Regionen eine tragende Säule in der lokalen Wirtschaft. Source: Euratex Spring Report 2022 press release, May 2022

Die Zahl der Beschäftigten und die Zahl der Unternehmen des Sektors gingen leicht zurück: minus 3,2 Prozent beziehungsweise minus 3,3 Prozent (prozentuale Veränderung gegenüber 2019/2018). Source: Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry from Euratex report, June 2022.

Im Jahr 2019 wurde die Zahl der Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Europa auf 1,5 Millionen verteilt auf 160.000 Unternehmen geschätzt. Source: Euratex Key Facts & Figures 2020 report.

Die Mehrheit (über 70 Prozent) der Beschäftigten in der Modebranche in der EU sind Frauen. Source: Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry from Euratex report, June 2022.

Modeunternehmen

Textil- und Bekleidungsbranche

Die Textil- und Bekleidungsbranche in Europa zählt 143.000 Unternehmen. Davon sind 48.343 (33 Prozent) in der Textilindustrie im weitesten Sinne des Wortes tätig. 94.591 (67 Prozent) sind im Bekleidungssektor aktiv. *2021 estimates. Source: Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry from Euratex report, June 2022.

Der Wirtschaftssektor besteht hauptsächlich aus kleinen Unternehmen: 99,8 Prozent sind Kleinst- oder Kleinunternehmen. 88,8 Prozent von ihnen beschäftigen bis zu 9 Mitarbeiter:innen und gehören so zu Kleinstunternehmen, 11 Prozent von ihnen gehören mit 10 bis 249 Mitarbeiter:innen zu kleinen und mittleren Unternehmen. Der Anteil von Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiter:innen fällt auf etwa 0,2 Prozent. Source: Facts & Key Figures of the European Textile and Clothing Industry report from Euratex, 2020. Euratex calculations, based on Eurostat data.

Die größten Hersteller in der Modeindustrie befinden sich in Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Portugal. Diese Länder generieren drei Viertel der gesamten Produktion in der EU. States the European Commission on its website, based on CIRCABC database data

Der Markt der Luxusmode

Der Sektor der Luxusmode leistet einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft in der EU, wie die Europäische Kommission auf ihrer Website schreibt. “Europäisches savoir-faire und Handwerkskunst haben einen weltweiten Ruf aufgebaut.” Nach Angaben der Europäischen Kommission arbeiten ungefähr 5 Millionen Menschen in der Wertschöpfungskette der Textilindustrie, davon mehr als 1 Million im Sektor der Luxusmode.

Der Großteil der Modeproduktion in der EU findet in Italien, südeuropäischen Ländern wie Spanien, Griechenland und Portugal sowie in neueren EU-Ländern wie Polen, Rumänien, Bulgarien und Ungarn statt. Die Länder mit den meisten Unternehmen im Vertrieb und Einzelhandel sind Italien, Frankreich, Polen und Deutschland. States the European Commission on its website, based on CIRCABC database data

Die Schuhindustrie in der Europäischen Union

2018 waren 19.856 Unternehmen in der europäischen Schuhbranche (EU28) tätig. Zusammen beschäftigten sie 260.309 Personen. Im Jahr 2012 belief sich der Gesamtumsatz der Schuhindustrie auf 25,24 Milliarden Euro. Source: The European Confederation of the Footwear Industry (CEC)

Die Schuhproduktion in der EU findet größtenteils in drei Ländern statt: Italien, Spanien und Portugal. 50 Prozent der Schuhproduktion in der EU werden allein durch Italien generiert.
Writes the European Commission on its website, based on CIRCABC database data

EU: Die Heimat der weltweit führenden Einzelhändler:innen und der weltweit wertvollsten Marken Europas

Die folgenden Marken gehören zu den wertvollsten Modemarken weltweit, basierend auf ihrem Marktwert in US-Dollar in Jahr 2020:

Nike (36,8 Milliarden US-Dollar), Louis Vuitton (32,3 Milliarden US-Dollar), Hermès(18,3 Milliarden US-Dollar), Gucci (18,2 Milliarden US-Dollar), Zalando (17,9 Milliarden US-Dollar), Adidas (16,2 Milliarden US-Dollar), Tiffany & Co (15,2 Milliarden US-Dollar), Zara (13,5 Milliarden US-Dollar), H&M (11,5 Milliarden US-Dollar) und Cartier (10,7 Milliarden US-Dollar).

Source: FashionUnited

Betrachtet man diese Top-10-Modemarken, ist Europa die Heimat der weltweit größten Einzelhändler, darunter die Inditex-Gruppe, die Muttergesellschaft von Zara, Zara Home, Pull & Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius und Oysho in Spanien ist, sowie die H&M Gruppe, Mutterkonzern von H&M, Cos, Monki, Weekday, & Other Stories, H&M Home, Arket sowie Afound in Schweden. Darüber hinaus befinden sich in Europa auch die Hauptsitze renommierter Marken und Unternehmen wie Louis Vuitton und Hermès in Paris, Gucci in Florenz, Zalando in Berlin und Adidas in Herzogenaurach in Deutschland.

Louis Vuitton gehört zu den Top 10 der wertvollsten Marken in Europa

Louis Vuitton ist das einzige Modeunternehmen, das sich unter den zehn wertvollsten und stärksten europäischen Marken befindet. Die Kering-Marke Gucci liegt auf Platz 17 und Chanel auf Platz 24 des Brand Finance Europe 500 Rankings, das 2022 veröffentlicht wurde.

Die Einzelhandel- und Bekleidungssektoren sind im Top-500-Ranking mit jeweils 11 und 9,1 Prozent vertreten, mit einer Anzahl von insgesamt 92 Unternehmen. Hermès rangiert auf Platz 30, die Fast-Fashion-Giganten Zara und H&M liegen auf Platz 32 und 35. L’Oréal ist mit Platz 42 das einzige Kosmetik- und Körperpflegeunternehmen unter den Top 50. Source: Brand Finance Europe 500 2022, ranking, published 2022.

Europa ist auch die “Welthauptstadt” der Textilforschung, der Innovation und der Hochschulbildung. From Facts & Key Figures of the European Textile and Clothing Industry report by Euratex, 2020. Source: Eurostat.

Handel mit Bekleidung: Europa ist ein wichtiger Importeur und Re-Exporteur

In 2020, importierte die EU Bekleidung im Wert von 69 Milliarden Euro aus Nicht-EU-Mitgliedstaaten. Die EU-Ausfuhren von Bekleidung in Länder außerhalb der EU beliefen sich 2020 auf 30 Milliarden Euro. Source: Eurostat ‘Where do our clothes come from?’, publication 24 April 2021.

Der Textil- und Bekleidungsmarkt in der EU im globalen Kontext

Die EU spielt in der Modeindustrie weltweit eine wichtige Rolle, sowohl als Importeur und Verbraucher als auch als Hersteller und Exporteur von fertigen und halbfertigen Produkten.

Source: report ‘Circular economy perspectives in the EU textile sector’ Köhler, A, June 2021.

Im Jahr 2020 war die Europäische Union der zweitgrößte Exporteur von Textilien und Bekleidung weltweit (auf der Spitzenposition lag China). Die EU ist der größte Importeur von Textilien und Bekleidung weltweit.

Export und Import von Textilien weltweit (2020)
Wert 2020 (in Milliarden US-Dollar) Anteile am weltweiten Export und Import Jährlicher Anstieg/ Abfall im Jahr 2020
Exporte der EU 64 18.1 -3
Extra-EU Exporte 22 6.1 -9
Importe der EU 87 24.3 29
Extra-EU Importe 50 14.1 69

Source: World Trade Organisation (WTO) World Trade Statistical Review 2021 report

Export und Import von Kleidung weltweit (2020)
Wert 2020 (in Milliarden US-Dollar) Anteile am weltweiten Export und Import Jährlicher Anstieg/ Abfall im Jahr 2020
Exporte der EU 125 27.9 -8
Extra-EU Exporte 38 8.4 -13
Importe der EU 168 34.1 -7
Extra-EU Importe 86 17.6 -9

Source: World Trade Organisation (WTO) World Trade Statistical Review 2021 report

Umsatzentwicklung im Textil- und Bekleidungssektor: Die Pandemie hatte (negativen) Einfluss auf den Handel

Der Umsatz des Sektors ging zwischen 2019 und 2020 aufgrund der Covid-19-Krise zurück. Der Textilsektor verzeichnete für das gesamte Jahr 2020 einen Rückgang von 9,5 Prozent im Textilsektor und 17,7 Prozent im Bekleidungssektor, verglichen mit den Zahlen aus 2019.

Source: Euratex, publication April 2021, based on economic data up to December 2020

Darüber hinaus wurde der Umsatz des Textil- und Bekleidungssektors in der EU27 im Jahr 2019 auf 162 Milliarden Euro geschätzt (davon 88,8 Milliarden Euro für Textilien und 72,8 Millionen Euro für Bekleidung). From Facts & Key Figures of the European Textile and Clothing Industry report by Euratex, 2020. Source: Eurostat.

Der Umsatz der Textil- und Bekleidungsindustrie wurde für 2021 auf 147 Milliarden Euro geschätzt, was einem Anstieg von 11 Prozent im Vergleich zu 2019/2018 entspricht. Vom Umsatz 2021 entfallen 81,6 Milliarden Euro auf die Textilindustrie und 65,3 Milliarden Euro auf den Bekleidungssektor.

*2021 estimates. Source: Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry from Euratex report, June 2022.

Höhepunkte des EU-Handels 2021: Europäische Textilexporte sind 2021 wieder gestiegen

Exporte Importe Handelsbilanz
2020 53 Milliarden Euro 115 Milliarden Euro -62
2021 58 Milliarden Euro (25 Milliarden Euro in Textilien, 33 Milliarden Euro in Bekleidung) 106 Milliarden Euro (34 Milliarden Euro in Textilien, 72 Milliarden in Kleidung) -48

Sources: Euratex 2022 Spring Report press release and Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry from Euratex report, June 2022.

Nach einem pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020 ist der Export europäischer Textilien und Bekleidung im Jahr 2021 wieder gestiegen. Die Ausfuhren stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 Prozent. Die Einfuhren von Textilien und Bekleidung verzeichneten einen Rückgang von 7,5 Prozent, was auf einen Einbruch der Lieferanten aus dem Vereinigten Königreich und China zurückzuführen ist.

Die Veränderung der Importe und Exporte verbesserte das Handelsdefizit (Differenz zwischen Importen und Exporten). Das Handelsdefizit belief sich 2021 auf 48 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 wurden Textilien und Bekleidung im Wert von 58 Milliarden Euro exportiert und 106 Milliarden Euro importiert.

Der Anstieg der Exporte war vor allem auf eine starke Leistung auf den Märkten in der Schweiz, China und den USA zurückzuführen. Das Wachstum auf diesen Märkten wurde teilweise durch den Rückgang der Ausfuhren in das Vereinigte Königreich aufgrund neuer Brexit-Regeln, Verzögerungen beim Zoll und eines Mangels an LKW-Fahrern ausgeglichen. Die Ausfuhren in das Vereinigte Königreich gingen 2021 um 23 Prozent zurück.

Der Rückgang der Einfuhren von Textilien und Bekleidung kann teilweise durch den Rückgang der Einfuhren aus China und dem Vereinigten Königreich erklärt werden. 2021 importierten europäische Länder 28 Prozent weniger aus China (entspricht etwa 13 Milliarden Euro weniger) und 48 Prozent weniger aus dem Vereinigten Königreich (entspricht etwa 3 Milliarden Euro weniger).

Source: Euratex 2022 Spring Report, trade figures European textile and apparel industry in 2021

Import in der EU: Wo kommt die Kleidung her?

Bekleidungsimporte in die EU 2020: 69 Milliarden Euro

Im Jahr 2020 haben die EU-Mitgliedstaaten Bekleidung im Wert von 69 Milliarden Euro aus Drittländern importiert. Die meisten Kleidungsstücke kommen aus China: 21 Milliarden Euro, etwa 30 Prozent des Gesamtvolumens. Auf China folgen Bangladesch (12 Milliarden Euro, entspricht etwa 18 Prozent), die Türkei (8 Milliarden Euro, entspricht etwa 12 Prozent), das Vereinigte Königreich (4 Milliarden Euro, 6 Prozent), Indien und Vietnam (3 Milliarden Euro, entspricht 4 Prozent) und schließlich Kambodscha (2 Milliarden Euro).

Deutschland ist der größte Importeur von Bekleidung in der EU

Deutschland importierte im Jahr 2020 die meisten Bekleidungsartikel in die EU, etwa 17 Milliarden Euro beziehungsweise 25 Prozent der Gesamtausfuhren. Nach Deutschland folgt Spanien (10 Milliarden Euro, 15 Prozent) und anschließend Frankreich (fast 10 Milliarden Euro, 14 Prozent).

Italien ist der größte Exporteur von Bekleidung in der EU

2020 exportierte Italien Bekleidung im Wert von 10 Milliarden Euro in Nicht-EU-Mitgliedsstaaten, was wertmäßig 33 Prozent des gesamten Extra-Bekleidungsexports entspricht. Nach Italien folgen Deutschland (mit 5 Milliarden Euro, 17 Prozent), Spanien (mit 4 Milliarden Euro, 14 Prozent) und Frankreich (fast 4 Milliarden Euro, 13 Prozent).

Sources: Eurostat news ‘Where do our clothes come from?’, April 2021 & Statista Chart Where The EU Imports Its Clothes From 2021, April 2021

E-Commerce

Online-Shopping ist in der EU beliebt. Der gesamte europäische E-Commerce ist 2021 auf 718 Milliarden Euro gewachsen, ein Anstieg von 13 Prozent gegenüber 2020, wo E-Commerce 633 Milliarden Euro generierte. Source: Europe E-Commerce Report 2022

Die EU27 ist die treibende Kraft hinter dem europäischen B2C-E-Commerce, so Ecommerce Europe. “Der E-Commerce-Umsatz [in der EU] ist bis 2021 um 16 Prozent gestiegen. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung sind Internetnutzer:innen, und der Anteil der Internetnutzer:innen, die online einkaufen, wird bis 2022 voraussichtlich 76 Prozent erreichen”. Source: Europe E-Commerce Report 2022

“E-Commerce macht etwa 10 bis 15 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes in der EU aus”, so Christian Verschueren, Generaldirektor von EuroCommerce, dem europäischen Sprachrohr des Einzel- und Großhandels, in einem Bericht von E-Commerce aus dem Jahr 2021, der die Interessen der E-Commerce-Unternehmen vertritt. “Er betrifft jedoch einen viel größeren Teil der Customer Journey (bis zu 50 Prozent oder mehr), die heute eine Mischung aus physischem und Online-Einkauf umfasst.” Source: European E-commerce Report 2021

Laut Verschueren hatten “70 Prozent der Einzelhändler, insbesondere Kleinstunternehmen, vor der Pandemie kein E-Commerce-Angebot”.

Source: European E-commerce Report 2021

Laut einer Untersuchung von Ecommerce News Europe in Zusammenarbeit mit Dataprovider gibt es in Europa mehr als 800.000 Online-Shops, eine Spezifizierung für Mode gibt es nicht.

Source: Ecommerce News Europe survey with Dataprovider, 2017.

Ein genauerer Blick auf die Mode: Kleidung wird am liebsten online gekauft

Der Anteil von E-Sales an den Umsätzen mit Textil- und Bekleidung hat sich seit 2009 mehr als verdoppelt: 2020 lag er bei 11 Prozent, 2009 waren es nur 5 Prozent.

Die beliebteste Kategorie für Online-Käufe ist Kleidung (einschließlich Sportbekleidung), Schuhe und/ oder Accessoires - das ist übrigens schon seit Jahren der Fall. 68 Prozent aller Online-Einkäufer:innen haben im Jahr 2020 Kleidung, Schuhe und Accessoires online gekauft.

Source: Facts & Key figures 2022 of the European Textile and Clothing Industry from Euratex report, June 2022. Data: Eurostat

Anzahl der Bekleidungs- und Schuhgeschäfte in der EU

Anzahl der Bekleidungs- und Schuhgeschäfte (im Einzelhandel) in der EU im Jahr 2019: 275.000 für Bekleidung und 58.000 für Schuhe und Lederwaren. Source: Statista, April 2022

Haltung gegenüber Nachhaltigkeit

In Europa halten nur 12 Prozent der Verbraucher:innen Nachhaltigkeit in der Modeindustrie für wichtig

Auf die Frage, in welchen Zweigen Nachhaltigkeit für die Verbraucher:innen am wichtigsten ist, steht die Modeindustrie in ganz Europa nicht sehr weit oben auf der Liste und belegt mit 12 Prozent lediglich den achten Platz. Die Verbraucher:innen halten Nachhaltigkeit unter anderem in der Lebensmittelindustrie, im Energiesektor, im Verkehr, im Gesundheitswesen, in der Reisebranche und in der Technologie für wichtiger.

Die Hauptkriterien für den Kauf von Bekleidung

Der Preis (68 Prozent) ist für europäische Verbraucher:innen das wichtigste Kriterium bei der Auswahl und dem Kauf von Kleidung, gefolgt von Qualität (61 Prozent) und Passform (56 Prozent). Danach folgen die Lebensdauer des Produkts (30 Prozent), der Stoff (24 Prozent), der Produktionsstandort (16 Prozent) und die Marke (16 Prozent). Die Umweltauswirkungen eines Produkts sind nur für 15 Prozent der europäischen Verbraucher:innen wichtig, die [aktuellen] Modetrends nur für 11 Prozent.

Wo wird die Kleidung gekauft?

46 Prozent der Europäer:innen kaufen bei Fast-Fashion-Händlern, 17 Prozent in Secondhand-Läden, 17 Prozent bei ethischen Marken, 12 Prozent durch Wiederverkaufs-Apps und 6 Prozent bei Luxusmarken.

Wie wichtig ist nachhaltige Kleidung? Und worauf wird beim Kauf geachtet? Was verhindert Käufe?

In Europa halten es 42 Prozent der Verbraucher:innen für wichtig, ethische und nachhaltige Kleidung zu kaufen. Nur 10 Prozent halten den Kauf von ethischer und nachhaltiger Kleidung für sehr wichtig.

Die wichtigsten Umweltfaktoren beim Kauf von Kleidung sind nachhaltige Stoffe und Materialien (39 Prozent), weniger oder keine Chemikalien (36 Prozent) und frei von Grausamkeiten (Produkte oder Aktivitäten, bei denen keine Tiere irgendwo auf der Welt verletzt oder getötet werden (36 Prozent).

Die Haupthindernisse für den Kauf ethischer und umweltfreundlicher Kleidung sind der Preis (34 Prozent), gefolgt von “nicht klar, welche umweltfreundlichen Aspekte erfüllt werden” (30 Prozent) und “es ist schwierig, umweltfreundliche Marken zu erkennen”.

27 Prozent der europäischen Verbraucher:innen haben ihre Bekleidungskäufe aus ethischen Gründen bereits reduziert.

Die Europäer:innen geben Kleidung, die sie nicht mehr tragen, an Wohltätigkeitsorganisationen (69 Prozent) oder an ihre Mitmenschen (34 Prozent) weiter oder verkaufen sie online (21 Prozent). 15 Prozent bewahren die Sachen im Schrank auf und 13 Prozent geben an, sie in den Müll zu werfen.

Source: YouGov’s European Fashion Report 2021, among 11,500 people in ten European markets. (Fieldwork: France, Germany, Austria, Denmark, Finland, Italy, Norway, Spain, Sweden, Switzerland, from September 10 to September 29, 2021).

Zuletzt aktualisiert: August 2022.


Quellen

Diese Statistikseite ist ein Bestandteil von FashionUnited’s Business Intelligence. Für weitere Modedaten, Firmeninformationen und Statistiken wird auf die FashionUnited Business Intelligence-Seite verwiesen.

Quellen: UN Comtrade, OECD, ILO, WTO, CBS, Central Intelligence Agency, Euratex und Eurostat.

Sources to find Import and Export data: https://atlas.media.mit.edu/en/visualize/tree_map/hs92/export/blz/all/show/2016/