• Home
  • V1
  • Leads
  • BTE befürchtet neue Preisdiskussion im Modehandel

BTE befürchtet neue Preisdiskussion im Modehandel

Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more

Leads

Nachdem während der letzten Wochen seit der Fußballweltmeisterschaft in den Medien eine neue Diskussion um die Zusammensetzung der Verkaufspreise von Fußballtrikots aufgekommen ist, befürchtet der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) nun eine Fortsetzung

der Preisdiskussion im Modehandel. Aufgrund der Tatsache, dass in den Medien kolportiert wurde, dass ein Großteil der Marge an einem Adidas-Nationalmannschaftstrikot bei den Händlern bleibt, will der BTE nun vermeiden, dass Kunden den Einzelhändlern beim Einkauf unangenehme Fragen nach der Preisgestaltung stellen.

U

m dem Handel zu helfen, hat der BTE nun extra eine Art Verhaltenskodex aufgestellt, nach dem die Händler einfacher argumentieren können sollen, ohne dabei in Erklärungsnot zu kommen. Schließlich werden die meisten Kleidungsstücke heute preisgünstig in Asien gefertigt, der größte Teil der Wertschöpfung erfolgt allerdings anschließend in Deutschland. „Für die Medien und auch viele Verbraucher ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, warum z.B. ein T-Shirt im Handel 29 Euro kostet, das für Cent-Beträge in Bangladesch genäht wurde,“ so der BTE. Jeder Modehändler solle sich und seine Mitarbeiter daher auf entsprechende Nachfragen von Kunden vorbereiten.

Gesprächsleitfaden für Händler entwickelt

Dafür gibt der BTE den Einzelhändlern eine stichhaltige Erklärung mit auf den Weg: „Der Handel muss jedes Bekleidungsstück zu den hohen – und weiter steigenden - deutschen Kosten verkaufen und nicht zum niedrigen asiatischen Lohnniveau. Zahlen muss der Handel vor allem inländische Löhne und Gehälter für die Mitarbeiter, hiesige Mieten, Energiekosten, Kosten für Werbung und Ladenbau und nicht zuletzt deutsche Mehrwertsteuer,“ heißt es in dem Leitfaden. Wenn alle diese Kosten bezahlt worden seien, bleibe dem mittelständischen Modefachhandel laut BTE-Jahresbetriebsvergleich 2012 gerade einmal ein Gewinn von 3,1 Prozent vom Umsatz. Und der müsse dann noch versteuert werden. „Darauf sollte man nachfragende Kunden hinweisen,“ heißt es weiter.

Bereits Anfang 2014 hatte der BTE basierend auf den Ergebnissen des BTE-Jahresbetriebsvergleichs am Beispiel eines T-Shirts verdeutlicht, dass einem Verkaufspreis von 29 Euro im Durchschnitt anteilige Kosten des Händlers in Höhe von 28,48 Euro gegenüberstehen. Allein 12,99 Euro sollen dabei als Einkaufspreis für das Shirt anfallen, weitere 4,64 Euro müssten als Mehrwertsteuer abgeführt werden. „Zu diesen warenbezogenen Kosten in Höhe von insgesamt 17,63 Euro kommen noch anteilige Personalkosten von 5,83 Euro, Miete inkl. Nebenkosten (2,23 Euro), Kosten für Werbung (0,84 Euro), für Zinsen und Abschreibungen (0,70 Euro) und sonstige Kosten (1,25 Euro),“ so der BTE. Dem Modefachhandel bleibe damit beim Verkauf eines Bekleidungsstücks zum Preis von 29 Euro im Durchschnitt lediglich ein - noch zu versteuernder - Gewinn in Höhe von 52 Cent.

Foto: Adidas

Adidas
BTE
Hdeeinzelhandel
Textil+Mode