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Escada geht an Megha Mittal

Von FashionUnited

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Der Bieterpoker um den insolventen Modekonzern Escada ist zu Ende: Das Rennen machte letztlich Megha Mittal, die Schwiegertochter des indischen Stahlmoguls Lakshim Mittal. Sie setzte sich am Donnerstag gegen die beiden

anderen verbliebenen Interessenten durch. Der Kaufvertrag wurde nach Angaben des Insolvenzverwalters
bereits unterschrieben.

Er sieht vor, dass „alle wesentlichen zum operativen Geschäftsbetrieb der Escada AG gehörenden Vermögensgegenstände sowie Anteile an Tochtergesellschaften der Escada AG“ an einen Trust der indischen Industriellenfamilie Mittal übergehen. Der übernimmt somit den „Geschäftsbetrieb der Escada-Gruppe einschließlich der Mitarbeiter sowie der weltweiten Markenrechte, der Produktionsstätten und der Vertriebsstruktur“. Ausgenommen seien „diejenigen Tochtergesellschaften, die Garantiegeber für die Escada-Anleihe sind“, erklärte das Modehaus am Donnerstagabend. Der vorläufige Gläubigerausschuss habe der Transaktion zugestimmt, die nun „unter dem üblichen Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe“ stehe.

„Um diese komplexe Transaktion beschließen zu können, waren zahlreiche rechtliche Fragen zu klären und nicht einfache Hürden zu überwinden,“ sagte Insolvenzverwalter Christian Gerloff am Donnerstag. Umso mehr sei er froh, „dass es gelungen ist, nur zweieinhalb Monate nach dem Antrag der Escada AG auf Insolvenz ein für die Gläubiger attraktives und sicheres Verhandlungsergebnis zu erreichen“.

Damit ist nun auch klar, wie es strategisch mit dem Modehaus weitergehen wird. „Der Vorstand und der neue Investor haben sich auf Basis der Mitte des Jahres 2008 eingeführten Geschäftsstrategie auf eine Zusammenarbeit geeinigt, die die Kontinuität im operativen Geschäft sichert,“ teilte Escada mit. Bereits im Vorfeld der Entscheidung war gemeldet worden, dass Mittal im Falle eines Erfolges weiter auf das amtierende Führungsteam um Vorstandschef Bruno Sälzer setzen wolle. Damit unterschied sich das Konzept grundsätzlich von dem Projekt des konkurrierenden Konsortiums um Sven Ley, den Sohn des Unternehmensgründers Wolfgang Ley. Hätte sich diese Investorengruppe durchgesetzt, wäre Sälzer wohl durch den ehemaligen Gucci-Chef Giacomo Santucci ersetzt worden.

Bruno Sälzer konnte dann auch am Donnerstag aufatmen: „Ich bin erleichtert, dass die Zeit der Unsicherheit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten nun vorbei ist. Wir haben mit der Familie Mittal unseren Wunschpartner gefunden. Nun zählt nur noch der Blick nach vorne,“ erklärte der ehemalige Hugo-Boss-Chef, der nun weiter an einer Renaissance des Aschheimer Traditionshauses werkeln darf.

ESCADA