Berlin Fashion Week setzt Erfolgsgeschichte fort
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Gute Stimmung herrschte auch bei der Premium, wo die Veranstalter bereits am ersten Messetag von einem der besten Tage in der Geschichte der Orderplattform am Gleisdreieck berichteten. Am zentralen Standort der Modewoche, dem Zelt der Mercedes-Benz Fashion Week am Bebelplatz, waren ebenfalls alle Schauen ausgebucht. Egal ob es sich um gestandene Labels wie Custo Barcelona oder Strenesse Blue handelte, oder ob Jungdesigner wie Frida Weyer, Sam Frentzel oder Patrick Mohr ihre Entwürfe präsentierten. Trotz großen Medienaufgebots und bis auf den letzten Platz belegter Catwalk-Shows wird die Mercedes-Benz Fashion Week wohl künftig an einer anderen Stelle stattfinden. Der bisherige Standort an der Prachtstraße Unter den Linden ist historisch vorbelastet und seit den Dreißigerjahren mit einem dunklen Makel behaftet.
Hier verbrannten die Nationalsozialisten einst Bücher jüdischer Autoren und Gelehrter, von Oppositionellen und Sozialisten. Bürgerrechtler demonstrierten daher täglich vor dem Catwalk-Zelt und forderten gemeinsam mit diversen Vertretern aus der Politik eine Verlegung des Fashion Week Standortes. Die Organisatoren von der internationalen Fashionagentur IMG kündigten daraufhin an, nach einer neuen Bleibe für die Veranstaltung im kommenden Sommer suchen zu wollen.
Einen anderen Standort sollte sich vielleicht auch die frisch nach Berlin umgezogene Denim-Messe Jam suchen. Zwar herrschte auch hier durchaus eine angenehme Besucherfluktuation, vielen Einkäufern war die Lage der Jam am östlichen Stadtrand jedoch zu weit weg vom Rest des Geschehens, vor allem angesichts rekordverdächtiger Minustemperaturen von bis zu 15 Grad unter null.
Suchte man nach wirklich kreativen Ansätzen und neuen Designs, fand man diese während der Berliner Fashion Week vor allem abseits der Großveranstaltungen. Im HBC etwa, einer etwas heruntergekommenen Location nahe des Alexanderplatzes. Hier fand beispielsweise das Mini-Festival „Designer Scouts“ statt, ein avantgardistisch-anarchischer Abend, an dem die drei Junglabels Starstyling, A.D.Deertz, Don't shoot the Messengers und Juliaandben den Etablierten zeigten, dass man auch wirtschaftlich schwierigen Zeiten den Mut zum Experiment nicht verlieren darf.
Insgesamt waren alle Messen, Schauen, Präsentationen und Events der Berliner Modewoche bestens besucht. Wenn die offiziellen zahlen auch noch ausstehen, so gaben sich doch gerade Aussteller, Marken und Anbieter sehr zufrieden mit dem verlauf der vier Tage in der Hauptstadt. Berlin dürfte damit seinem Ziel, in absehbarer zeit mit den Großen Modemetropolen der Welt mithalten zu können, einen weiteren Schritt näher gekommen zu sein.
Foto: A.D.Deertz