Hugo Boss wächst langsamer

Das Metzinger Modeunternehmen Hugo Boss konnte die brillanten Wachstumszahlen des ersten Halbjahres 2007 in den vergangenen drei Monaten nicht bestätigen. Zwar legte der Konzern auch im dritten Quartal des laufenden Fiskaljahres um sechs Prozent zu, zwischen Januar und Juni konnte

Boss jedoch mit einem Plus von elf Prozent fast doppelt so gute Zahlen präsentieren.

Wie die Schwaben am Dienstag mitteilten, sei vor allem die teilweise frühere Auslieferung der Herbst-/Winterkollektion im Juni für die Wachstumsdelle in den vergangenen Monaten verantwortlich. Trotzdem zeigte sich die Führungsetage angesichts einer Umsatzsteigerung in Höhe von neun Prozent (währungsbereinigt zwölf Prozent) in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007 zufrieden. Im Abrechnungszeitraum nahm Hugo Boss so insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro ein.

Stark zulegen konnte das Unternehmen vor allem mit seiner jungen Marke „Boss Orange“, die mit einer 32-prozentigen Umsatzsteigerung allein 166 Millionen zum Gesamtergebnis beitrug. Gefolgt von den Erträgen aus den hauseigenen Stores, die um 26 Prozent zulegten. Ebenfalls zweistellig steigerte sich die Schuh- und Lederacessoires-Sparte. Hier lag das Umsatzplus zwischen Januar und September 2007 bei 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Probleme hat der Konzern vor allem auf dem deutschen Markt. Während die Wachstumsraten im Ausland – außer Japan – fast überall im zweistelligen Bereich angesiedelt sind, verbuchte Boss auf dem Heimatmarkt zuletzt sogar einen leichten Umsatzrückgang um zwei Prozent. Aufgrund der guten Vorgaben aus dem ersten Halbjahr lag das Gesamtergebnis der ersten drei Quartale jedoch immerhin um vier Prozent zulegen. In den restlichen Regionen Europas kamen die Metzinger auf ein Plus in Höhe von zwölf Prozent.

Einiges erfreulicher sehen die Zahlen für die amerikanischen Märkte aus. Hier legte Hugo Boss innerhalb des letzten dreiviertel Jahres um ordentliche 18 Prozent zu. Leider kann sich das Unternehmen hierfür nicht viel kaufen. Aufgrund des starken Euros bleiben von den 18 Prozent Umsatzsteigerung nämlich umgerechnet nur noch zehn übrig.

Asien zeigte sich zwiespältig: während das Geschäft in Japan schwächelte, prosperierte es in China mit einer Umsatzsteigerung von 22 Prozent. Obwohl der Umsatz in Japan in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres um drei Prozent zurückging, was umrechnungsbereinigt sogar ein Rekord-Minus von 13 Prozent ausmacht, legte Hugo Boss im gesamtasiatischen Raum um sechs Prozent zu.

Für das Gesamtjahr 2007 geht der Vorstand des Unternehmens nun währungsbereinigt von einem Plus in Höhe von zehn bis zwölf Prozent aus. Für das Ergebnis vor Steuern erwartet Boss eine Verbesserung zwischen zwölf und 15 Prozent. Ein Trend, der auch im nächsten Jahr bestätigt werden soll. Man gehe für 2008 von „neuen Höchstmarken bei Umsatz und Ergebnis aus“ so der Konzernvorstand.

Foto: Hugo Boss AG