Garant wohl endgültig aus dem Schneider

Nachdem das Düsseldorfer Schuhunternehmen Garant über einen Zeitraum von drei Jahre kurz vor dem Aus gestanden hat, scheint sich die Situation nun doch wieder soweit verbessert zu haben, dass die Zukunft des Konzerns im Großen und Ganzen gesichert ist. Seit dem

1. Januar 2008 befindet sich Garant nicht mehr in der Insolvenz und der Vorstand des Unternehmens hat eigenen Angaben zufolge die Verfügungsmacht über das Vermögen der Gesellschaft zurückerhalten.

Erst vor zehn Tagen hatte die große Mehrheit der Garant-Aktionäre im Rahmen einer Hauptversammlung der zuvor vom Vorstand und dem Insolvenzverwalter vorgeschlagenen Kapitalerhöhung zugestimmt und die Ausgabe von bis zu 203.644 neuen Vorzugsaktien abgenickt. So wurde der Weg aus der Insolvenz endgültig frei gemacht und das Unternehmen sieht sich nun gestärkt aus der schweren Konsolidierungsphase hervorgehen. Man habe die Firmengruppe während des Insolvenzverfahrens nachhaltig saniert und auf ihr Kerngeschäft konzentriert. Dies habe letztendlich auch dazu geführt, dass die Insolvenzgläubiger dem Insolvenzplan und die Aktionäreden Kapitalmaßnahmen mit jeweils „überwältigender Mehrheit“ zugestimmt hätten.

Die künftige Finanzierung des Unternehmens und seiner verschiedenen Geschäftsfelder sei nun sowohl durch Kreditzusagen von Banken als auch durch die Fortführung des laufenden Vertrages mit dem ABS-Dienstleister gesichert, so das Management. Man arbeite derzeit außerdem bereits mit etwa 3.500 Fachhändlern, die über 5.200 Fachgeschäfte europaweit betreiben, und mit mehr als 2.100 Vertragslieferanten zusammen, um das ins Wanken geratene Geschäft der Firmengruppe wieder auf solide Beine zu stellen. Weitere sollen folgen.

Garant plant für das Jahr 2008 sogar wieder ein Wachstum von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr an und will vor allem in den Nachbarstaaten weiter wachsen. Die positiven Entwicklungen auf dem europäischen Auslandsmarkt eröffneten gute Aussichten für das kommende Jahr, so der Konzern. Darüber hinaus rechnet das Unternehmen mit der Zurückgewinnung von Vertragslieferanten, die während des Insolvenzverfahrens die Geschäftsbeziehung unterbrochen hatten, sowie mit der Neugewinnung von Anschlusshäusern.

Robert Natter, Vorstandssprecher von der Gruppe sieht die Weichen für die Zukunft von Garant gestellt und gibt sich nun voller Tatendrang: „Wir freuen uns, dass wir uns nach einem schwierigen Insolvenzverfahren nun ganz auf unsere Kunden und Märkte konzentrieren können."

Mit Aufhebung der Insolvenz endet nicht nur das Amt des Insolvenzverwalters Friedrich Wilhelm Metzeler, der das Verfahren seit dem 7. September 2004 begleitet hat, sondern zugleich auch das größte Insolvenzplanverfahren seit Inkrafttreten der Insolvenzordnung im Jahre 1999. Metzeler soll jedoch weiterhin die Erfüllung des Insolvenzplans überwachen und dafür sorgen, dass die von der Treuhandgesellschaft Erste Amplificator GmbH gehaltenen Aktien aus der Kapitalerhöhung nun möglichst schnell an einen oder mehrere strategische Investoren weitergegeben werden.

Foto: Garant Schuh und Mode AG www.garantschuh.com