Konsumstimmung auf Talfahrt
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„Ständig neue Rekordstände an den Zapfsäulen sowie weitere drohende Preiserhöhungen lassen die deutschen Verbraucher zunehmend um ihre Kaufkraft fürchten“ so das Institut in seiner Analyse. Dies habe dazu geführt, dass die Einkommensaussichten nicht mehr so positiv wie noch im Vormonat beurteilt werden. Steigende Preiserwartungen sorgten zudem dafür, dass die Anschaffungsneigung im Mai deutlich sinke. Die Sorgen um die Preisstabilität sowie die durch die Finanzmarktkrise und die schwächelnde US-Wirtschaft resultierende Unsicherheit, schüren momentan auch die Konjunkturängste der Bundesbürger. Damit hat sich der Gegenwind für die Konsumkonjunktur im Frühjahr auch nach Ansicht der Experten etwas verschärft.
Entsprechend niedrig ist die Anschaffungsneigung. Sie fiel im Mai signifikant um 15,7 Zähler und liegt aktuell bei minus 20,4 Punkten. Getrieben von Inflationsängsten, fürchten sich die Deutschen zudem vor weiter steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen. Dies hat zur Folge, dass nur noch das Nötigste gekauft wird, die durchaus vorhandenen Überschüssen werden wieder für schlechte Zeiten zurückgelegt. Folglich analysiert die GfK: „Es wird in erster Linie von der weiteren Entwicklung der Lebenshaltungskosten abhängen, ob sich die günstigen Rahmenbedingungen, wie der florierende Arbeitsmarkt, wieder durchsetzen und die Konsumlust beflügeln.“ Nur wenn die Haushalte davon ausgehen könnten, dass ihr Einkommen auch real in diesem Jahr steigen wird und zudem die Inflationsängste weichen, würden sie auch wieder verstärkt ihren Geldbeutel öffnen.
„Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, wird auch der Konsum seine ihm zugedachte Rolle als Konjunkturstütze erfüllen können“ so das Institut. Was es während der Erstellung der Studie noch nicht wusste: Eine erneute Teuerungswelle bei Erdgas und Milch wurde über die Medien bereits angekündigt. Eine nachhaltige Verbilligung in den Bereichen Energie und Lebensmittel ist derzeit nicht absehbar. Trotzdem stehen die Vorzeichen für eine Erholung des Konsumklimas gar nicht so schlecht. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessert sich trotz negativer Vorzeichen beständig, und auch die derzeitigen Tarifrunden kommen im Ergebnis vielen Arbeitnehmern ein ganzes Stück entgegen. Und dann gibt es da ja noch den Sommer-Sonne-Fußball-EM-Faktor, der für gute Stimmung bei den Bürgern sorgen könnte. Es wäre also gut möglich, dass der Wert der nächsten Konsumklimastudie in einem Elfmeterschießen ermittelt wird.
Foto: Galeria Kaufhof