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Berliner Modewoche: Mehr Glanz und mehr Business

Von FashionUnited

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Am Sonntag ist in Berlin die Sommerausgabe der Fashion Week zu ende gegangen. Zwischen dem 17. und 20. Juli stand die Hauptstadt ganz im Zeichen des internationalen Modegeschäfts, sowohl die Mercedes-Benz Fashion Week am Bebelplatz, als auch die beiden Modemessen

Premium und Stark, sowie unzählige Off-Veranstaltungen, Showrooms, Parties, Ausstellungen und Shoperöffnungen zogen so viele Besucher an wie noch nie und machten die Berliner Modewoche zur erfolgreichsten Veranstaltung seit ihrem Bestehen.

Noch nie haben so viele namhafte Labels und Designer ihre Kollektionen hier gezeigt, angefangen von Hugo Boss über Joop!, Unrath & Strano, Strenesse, Kostas Murkudis bis zur fulminanten Abschlussshow von Vivienne Westwood. Das Besondere an Berlin: Nicht nur High Fashion und alteingesessene Marken zeigten ihre Entwürfe für die Frühjahr/Sommer Saison 2009, sondern auch jede Menge lokaler Trendlabels wie Sisi Wasabi, Penkov, Michalsky, Lala Berlin oder Kilian Kerner. Besonders stolz zeigten sich die Organisatoren um die New Yorker Agentur IMG auch über die große Auswahl an Nachwuchsdesignern, denen die Fashion Week die Möglichkeit gegeben hat, sich einem internationalen Fachpublikum zu vorzustellen. Allein im Rahmen des „New Generations Awards“ des Warenhauskonzerns Karstadt zeigten mit Marcel Ostertag, Boessert/Schorn, Esther Perbandt und Blutgeschwister gleich vier viel versprechende Talente ihre Arbeiten. Ein weiteres Highlight in Sachen junges Design: Das Weddinger Stadtteilprojekt „Wedding Dress“. Hier war wohl die größte Dichte an jungen, avantgardistischen Styles zu finden und das Beste daran: Man konnte die Teile gleich kaufen.

Allein zur Mercedes-Benz Fashion Week hatten sich in diesem Sommer mehr als 10.000 Besucher akkreditiert. Besonders wichtig für den wirtschaftliche Relevanz der Veranstaltung: Die Zahl der Einkäufer hat stark zugelegt, was auch die beiden Modemessen Premium uns Stark zu spüren bekamen. So hat man selten zuvor am ersten Messetag der Premium am Gleisdreieck so eine Besucherdichte notieren können wie in diesem Sommer. Bereits am Donnerstagvormittag, noch bevor die erste Catwalkshow am Bebelplatz begonnen hatte, waren die Hallen der Premium gut gefüllt. Die neue Strategie der Messen, sich zeitgleich mit der Mercedes-Benz Fashion Week zu positionieren, scheint sich auszuzahlen und dürfte so auch in Zukunft zum Erfolgsmodell für die Berliner Modewoche werden. Bisher zogen es die Messen vor, ihre Tore erst nach Ablauf des Showteils zu öffnen, was vor allem im vergangenen Winter für teils verwaiste Hallen sorgte, da das internationale Modepublikum dann bereits in großer Zahl abgereist war. Zwar stehen offizielle Zahlen von Seiten der Messeveranstalter noch aus, es war jedoch für jeden Beobachter ersichtlich, dass die Zusammenlegung von Messe- und Showprogramm ein echter Schritt nach vorne war und der Berlin Fashion Week als Ganzes sehr gut zu Gesicht steht.

Bisher wurde die Modewoche der Hauptstadt ja oft als reine Glamourveranstaltung ohne ökonomischen Background wahrgenommen und von manchem konkurrierenden Standort eher belächelt. Diese Ausgabe der Fashion Week hat jedoch gezeigt, dass Berlin unter den entsprechenden organisatorischen Voraussetzungen durchaus in der Lage ist, künftig mit den Wirtschafts-Standorten wie Düsseldorf oder München mitzuhalten, wenn nicht gar irgendwann zu überflügeln. Glamour und Geschäft, High Fashion und Avantgarde, Top-Marken und Jungdesigner – die Mischung ist es, die Berlin ausmacht und die immer mehr Fachbesucher aus aller Welt anzuziehen scheint. Und die Organisatoren wollen weiter expandieren. Bereits im kommenden Januar wird es die nächste Ausgabe der Mercedes-Benz Fashion Week geben – noch größer, noch besser synchronisiert, noch erfolgreicher soll diese werden. Berlin scheint auf dem richtigen Weg zu sein, an seine große Modetradition früherer Tage anzuschließen und sich auch im internationalen Standortwettbewerb Schritt für Schritt seinen Platz zurückzuerobern. Bleibt zu hoffen, dass die guten Vorgaben aus der vergangenen Veranstaltung weiter kultiviert werden und das Projekt nicht wie bereits in der Vergangenheit oft geschehen an Eitelkeiten und Kleinkariertheit zu scheitern droht.

Foto: Unrath & Strano

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