Letzter Rettungsversuch? René Lezard lagert Produktion aus
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Der angeschlagene Modeanbieter René Lezard unternimmt einen drastischen Einschnitt um den Standort Schwarzach vor dem Aus zu retten. Um seine laufenden Kosten zu minimieren, gibt das Unternehmen künftig seine komplette Wertschöpfungskette aus der Hand und will sowohl die Produktentwicklung als auch die Beschaffung auslagern.
Die „wirtschaftliche Neuausrichtung“, die gemeinsam mit dem Betriebsrat beschlossen worden sein soll, sieht vor, die bislang praktizierte passive Lohnveredlung durch ein Vollkaufs-Modell zu ersetzen. Das heißt, dass Produktentwicklung, Produktion und Lieferung der Kollektionen nicht mehr am Firmenstandort in Schwarzach vorgenommen, sondern extern vergeben werden.
Standort Schwarzach soll langfristig gesichert werden
Der Schritt sei nötig geworden, nachdem sich die Erträge des Unternehmens bereits seit Jahren rückläufig entwickelt hätten, so das Management. Nachdem sich diesbezüglich auch für die nahe Zukunft keine Trendwende abzeichnete, musste das operative Geschäft wohl „schnellstmöglich und kurzfristig“ umgestellt werden. Stand heute ginge es vor allem darum, weitere Verluste zu vermeiden, die auch das Aus des Standorts Schwarzach bedeutet hätten, heißt es.
Immerhin: Die Neuausrichtung und die damit verbundene Umstellung auf Vollkauf soll nicht auch noch negativ auf die Verkaufsflächen der Marke auswirken. Die Umstellung betreffe allein die Hauptverwaltung und dort vor allem die Bereiche Produktion/Logistik, Retoure/Zoll, Einkauf und CAD/Lagebild, so die Verantwortlichen um Firmenchefin Isabella Hierl, die zugleich ankündigte, die nun beschlossenen Maßnahmen im Laufe des ersten Halbjahres 2019 umsetzen zu wollen.
Betroffen von der Umstellung und Neuausrichtung sind laut Hierl 47 Mitarbeiter am Standort Schwarzach, die jedoch alle über einen mit dem Betriebsrat ausgehandelten Sozialplan und Interessensausgleich abgesichert sein sollen. „Obwohl uns die über mehrere Jahre rückläufige wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft in unserer unternehmerischen Handlungsfreiheit massiv eingeschränkt hat, ist es uns gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung gelungen, den Standort Schwarzach zu erhalten“, freut sich die Managerin. So könnten auch zukünftig rund 200 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig sein. „Wir sind uns sicher, dass die eingeleiteten Maßnahmen René Lezard positiv in die Zukunft zu bringen“, so Hierl weiter.
Foto: René Lezard